Wettbewerb

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Sie schnaufte und grinste.
„Ich weiß nicht genau, warum dich das so interessiert, aber nein, ich bin in keiner Beziehung. Das am Telefon war meine beste Freundin, ich habe ihr einfach was erzählt. Wir verbringen eigentlich jeden Tag zusammen und sprechen über alles."

Ich war total erleichtert und schaute ihr das erste Mal richtig in die Augen. Sie sah glücklich aus und erwiderte mein lächeln.

„Darf ich dich vielleicht umarmen?"

Ich war nervös, hatte sie das grade wirklich gefragt. Ich nickte und ging einen Schritt auf sie zu. Dann umarmte sie mich. Ich atmete ihren Duft ein. Ich wollte ihn nie wieder vergessen, sie sollte für immer in meinem Kopf bleiben. Es fühlte sich schön an sie überall zu spüren, ich möchte nicht, dass diese Umarmung jemals endet.
Wir standen bestimmt eine Minute so da, bevor sie sich langsam aus der Umarmung löste. Sie hielt meine Hände in der Hand und hatte ein Lachen auf den Lippen.

„Wir sollten wohl mal gehen, sonst bekommen wir die anderen nicht mehr rechtzeitig."

Ich nickte und ging los, sie lies meine hand nicht los, sondern verschränkte unsere Finger miteinander. Ich müsste ein Aufjubeln zurückhalten. Niemand sagte was, ich wusste nicht, was das jetzt zu bedeutet hatte, aber es war mir auch eigentlich egal, Hauptsache sie hielt mich fest.
Als wir den anderen näher kommen lässt sie meine Hand los und schenkt mir ein Lächeln. Ich erwiderte und wir laufen hinter den anderen her, als wären wir nie weggewesen.

Ich konnte schon die Unterkunft sehen und es kam Traurigkeit in mir auf, denn ich wusste nicht, was das jetzt alles zu Bedeuten hatte und wir hatten auch keine Zeit darüber zu reden.

„Seid pünktlich beim Abendessen, danach habt ihr Freizeit wie gestern, denkt bitte dran rechtzeitig zurück zu kommen, die Türen werden schon relativ früh geschlossen", sagte Frau Kraft.

Wir gingen zu unseren Zimmern. Kurz before ich die Tür schloss, schaute ich nochmal, ob ich sie sehen konnte, aber sie ist wohl nicht mit rein gekommen. Mein Handy vibrierte.

M: wo wart ihr eben? Ich habe mich umgedreht, um nach dir zu sehen, aber du warst nicht da. Lea und Jana sind vor mir gelaufen, die haben nichts mitbekommen, aber mir hättest du doch Bescheid sagen können

Ich schreib ich schnell was passiert ist und dass ich eventuell doch Hoffnung hatte.

Wir duschten alle, das Salzwasser und Schweiß hing an unserer Haut. Wir zogen uns an und gingen zum Abendessen. Wir waren alle sehr  müde und schafften es grade so während des Essen wach zu bleiben. Wir beschlossen, dass wir uns gleich einfach ins Bett legen und unser Abendprogramm auf morgen verschieben.
Ich ließ mein Blick über den Raum schweifen und fand Frau Haas mit Frau Kraft am Buffet, sie unterhielten sich ausgelassen. Als sie sich wieder hinsetzte schaute sie mir in die Augen und sofort stiegen ihre Mundwinkel in die Höhe. Ich löste den Blickkontakt, bevor noch jemand was merkte.

Als wir zurück auf den Zimmern waren, war es grade mal 20 Uhr. Wir machten uns trotzdem schon fertig fürs Bett und legten uns hin. Wir quatschte noch bis 22 Uhr und schliefen alle sehr schnell ein. Man hörte immer mal jemanden über den Flur gehen, vor allem als die Jungs wieder kamen.
Ich stellte mir meinen Wecker auf 6 Uhr, damit ich auch wach werde, um mit ihr joggen zu gehen. Marie wusste von meinen Plänen.

„Viel Spaß morgen früh, bleibt nicht zu lange weg, sonst fragt noch jemand", flüsterte Marie mir zu.

Ich war glücklich und ich freute mich, dass ich das alles Marie erzählen konnte.

Mein Wecker klingelte, ich stellte ihn schnell aus, damit die anderen nicht wach wurden. Es war Glückssache, dass ich überhaupt Sportkleidung dabei hatte, denn eigentlich wollte ich diese Woche aussetzen. Ich zog mich an und putze meine Zähne. Meine Haare bund ich mir zu einem lockeren Zopf zusammen und zog meine Turnschuhe an. Schon jetzt um diese Uhrzeit war es relativ warm.

Nur in meinen TräumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt