Sonnenuntergang

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„Ich würde gerne mir euch kommen, ich muss das aber erst noch mit Frau Kraft klären, am besten schreibst du mir, wenn ich los wollt, dann kann ich dir sagen, ob ich mitkomme oder nicht."

Sie lächelte. Ich schaute ihr in die Augen und nickte. Ich sprudelte vor Freude fast über. Hoffentlich hatte Frau Kraft nichts dagegen und wäre mit dem Vorschlag einverstanden.
In dem Moment öffnete sich die Tür und Marie kam rein.

„Oh, störe ich?"
„Nein Marie, ich wollte eh grade wieder gehen."

Sie stand auf und ging zur Tür. Marie setzte sich in der Zeit aufs Bett und ich schaute Frau Haas hinterher. Sie drehte sich nochmal um und lächelte mir zu, dann schloss sie die Tür und Marie kam zu mir und wollte alles wissen. Ich erzähle ihr alles und sie freute sich mega. Sie war zwar nicht zu begeistert, dass Frau Haas nachher mitkam, weil wir eventuell etwas Alkohol trinken wollten, aber das war okay für sie solange ich glücklich war und wir das die nächsten Tage ohne Frau Haas wiederholten.
Ich nahm meine Sache und ging in die dusche, dort spielte ich in Gedanken nochmal alles ab und freute mich. Es wäre echt eine große Enttäuschung, wenn sie doch nicht konnte.
Als ich fertig war, legte ich mich kurz aufs Bett und machte die Augen zu. In der Zeit duschten die anderen alle und machten sich fertig. Irgendwann wurde ich von Marie geweckt, die meint, dass lea grade duscht und wir danach los können. Ich setzte mich auf und überlegte, was ich anziehen soll. Ich entschied mich für eine schwarze hohe Mom jeans und ein weißes bauchfreies Top. Sicherheitshalber hängte ich mir einen Pullover um, man kann ja nie wissen, ob es Abends vielleicht noch kalt wird. Als Lea grade dabei war ihre haare zu trocknen öffnete ich den Chat mit Frau Haas.
„Hey Julia, schick siehst du aus. Hast du ihr schon geschrieben?"
„Das wollte ich grade machen Marie, was soll ich denn schreiben?"
„Nichts besonderes, einfach das wir jetzt los wollen, das schaffst du schon alleine."

Ich überlegte einen Augenblick, aber so eine krasse Nachricht war es ja auch nicht.

J: Hallo Frau Haas, wir wären jetzt soweit und wollen so in 10 min los. Liebe Grüße Julia :)

Ich schreib meinen Namen dazu, damit sie auch wusste von wem die Nachricht stammte, Ich war zufrieden mit der Nachricht, sie war nicht zu auf dringlich, sondern einfach neutral.
Mein Handy vibrierte, ich traute mich erst gar nicht zu gucken und die Aufregung schoss ihr in den Kopf. Als ich mein Handy an machte sah ich, dass es nur in der Klassengruppe war. Ich ging auf den Chat und laß die Nachricht. Es war nichts interessantes. Doch in dem Moment plopte eine Nachricht auf.

RH: Hallo Julia, Frau Kraft lässt mich gehen, ich freue mich schon.

Wir gingen den Flur entlang und vorne an der Tür wartete Frau Haas, wir begrüßten sie und gingen raus. Der Steg war gut 500m entfernt. Sie lief neben mir. Sie hatte ein luftiges Sommerkleid an, was ihr wirklich gut stand und viel Haut zeigte, aber das fand ich wohl mehr als in Ordnung.
Die anderen liefen vor uns und redeten über irgendwas. Ich hörte nicht zu, sondern genoß einfach ihre Nähe. Wir redeten nicht, ich wusste nicht was ich sagen sollte, deswegen fand ich es auch gut, dass sie kein Gespräch anfing. Als wir am Steg ankamen, sahen wir einen Liegestuhlverlei. Wir zögerten nicht, denn die ganze Zeit auf den Steinen setzten war wohl nicht so bequem.

„Ich hole uns mal was zu trinken und ihr nehmt die Stühle schon mit runter okay?"

Ich war froh, dass Frau Haas was zu trinken holte, denn der Weg in der Hitze war schon echt anstrengend.
Wir stellten die Stühle in einen Halbreis Richtung Sonne, so konnten wir gut miteinander reden und jeder hatte einen guten Blick Richtung Sonne und Wasser. Als wir grade fertig waren und uns auf den Steg gesetzt hatten, um unsere Füße ins Wasser zu halten, kam Frau Haas mit den Getränken wieder.

„Ich hoffe ihr mögt alle Sex on the beach," sagte Frau Haas.
„Na klar, das Alkoholverbot wird also auf morgen verschoben?", kicherte Marie
„Ja also einen können wir uns ja mal genehmigen, aber wehe jemand petzt Frau Kraft, dass ich meinen Schülerinnen Alkohol gebe."
„Nein auf keinen Fall", sagte Jana.

Während Frau Haas jedem von uns ein Glas in die Hand drückte, holte lea Snacks aus ihrem Rucksack. Wir freuten uns riesig, denn ohne Essen geht nichts. Frau Haas setzte sich links neben Jana und hielt auch ihre Füße ins Wasser. Wir hatten viel Redebedarf und lachten zusammen. Es fiel gar nicht auf, dass Frau Haas unsere Lehrerin war, denn wir sprachen mit ihr wie mit einer Freundin. Als es uns langsam zu kalt an den Füßen wurde und die Sonne begann unter zu gehen setzten wir uns in unsere Liegestühle. Dieses Mal saß Frau Haas neben mir und lächelte mich an. Der Cocktail war ganz schön stark und ich spürte seine Wirkung.

„Frau Haas, wäre es vielleicht in Ordnung, wenn wir uns noch einen Cocktail holen? Ist ja besser wenn wir mit ihnen trinken und nicht hinter ihrem Rücken oder?"
„Jaja Marie du hast immer gute Argumente. Also wenn ihr mir einen mitbringt, dann dürft ihr."

„Ich geh mit dir Marie, ich muss schon die ganze Zeit mal auf Toilette."
„Oh ja ich auch, bis gleich", sagte Lea.

Somit waren Frau Haas und ich jetzt alleine. Ich fasste all meinen Mut zusammen und drehte meinen Kopf nach links wo sie saß. Sie schaute aufs Meer hinaus. Ihre Haut sah in dem Licht der Sonne aus wie Gold. Es scheint, als hätte sie meinen Blick gespürt und sie drehte ihren Kopf zu mir. Sie schenkte mir ein Lächeln. Wenn ich mich nicht versah, dann erhaschte sie einen kurzen Blick auf meine Lippen. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und wich ihrem Blick aus. Ihre Augen sind so stark, sie halten eine fest. Man schafft es nicht ihnen zu entkommen.
Die Sonne ist mittlerweile ziemlich weit untergegangen. Von dem Verleih hörte man Musik, es war wirklich perfekt.

„Hey Julia, ich glaube ich geh nochmal kurz hoch mir eine Jacke holen, langsam wird es echt frisch."
„Ehm, wenn sie wollen, dann können sie meinen Pulli haben, ich brauche ihn eh nicht, der Weg noch oben ist ganz schön weit, aber wie sie wollen", antwortete ich mit zitternder Stimme.
„Wenn du ihn entbehren kannst, nehme ich dein Angebot gerne an."

Ich zitterte am ganzen Körper und mein Puls schoss in die Höhe. Meine Lehrerin zog jetzt wirklich meinen Pulli an. Ich löste den Knoten, den ich gemacht habe, während ich ihn umhängen hatte und reichte ihn Frau Haas.

„Oh sogar vorgewärmt, was ein Service", kicherte sie.

Ich lachte sie an und betrachtete sie, er stand ihr wirklich gut. Sah mit dem Kleid unten drunter ein bisschen komisch aus, aber naja diese Frau konnte alles tragen.

Nur in meinen TräumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt