Tropfsteinhöhle

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Wir fuhren circa eine halbe Stunde mit dem Bus. Ich schaute mir die schöne Aussicht aus dem Fenster an. Ab und zu hörte ich bei dem Gespräch von meinen Lehrerinnen zu, aber sie besprachen nur organisatorisches, das interessierte mich nicht wirklich. Als wir ankamen stiegen wir alle aus und warteten auf unseren Guide. Als dieser kam wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Ich betete, dass Frau Haas mit meiner Gruppe gehen würde.
Eine Gruppe würde erst hier oben ein paar Dinge erzählt bekommen und die anderen gehen schon runter. Marie und ich waren in der zweiten Gruppe, Lea und Jana leider in der anderen. Ich sah, wie Frau Kraft und Frau Haas miteinander sprachen und sie dann auf unsere Gruppen zukamen.

„Ich werde Gruppe eins begleiten, also nehmt bitte eure Sachen, wir gehen los." Ich war glücklich und lächelte erst Marie und das Frau Haas an.

"Wir bleiben erstmal hier, es kommt gleich ein zweiter Guide, der die Tour mit uns beginnen wird", alle hörten ihr zu und begannen dann sich in Kleingruppen zu unterhalten. Sie kam auf Marie und mich zu. Sie lehnt sich im vorbei gehen zu mir rüber.

„Ich lass dich doch nicht alleine da runter".
Und schon war sie wieder weg. Ich lächelte und Marie viel fast die Kinnlade runter.
„Ich konnte das ja noch nicht so ganz glauben mit euch, ich bin wirklich beeindruckt". Ich schlug ihr leicht gegen die Schulter. „Sei leise man!" lachte ich.

Unser Guide kam und begrüßte uns. Er ging vor Richtung Höhleneingang. Wir liefen ganz hinten, hinter uns war nur noch Frau Haas. Als wir die ersten Meter runter gingen, war es schon so beeindruckend, dass jeder total ruhig war und staunte. Wir waren erst 10 Meter unter der Erde und es war schon echt kalt hier. Vereinzelt begann jeder sich seine Jacke oder Pullover anzuziehen. Marie guckte mich an, ich sah, dass ihr kalt war. Sie gab mir meine Jacke aus ihrer Tasche und zog sich selbst auch einen Pulli drüber. Der Guide erklärte viele interessante Dinge. Keiner redete, alle waren gespannt und gingen weiter. Als ich mich kurz umdrehte, sah ich Frau Haas und zwar mit meinem Pullover. Sie biss sich verlege auf die Lippe, was ich extrem heiß fand. Marie stieß mir in die Seite. Ich muss wohl stehen geblieben sein. Ich schaute nach vorne und ging weiter. Es freute mich, dass sie ihn trug. Es wunderte mich aber auch, dass sie keine Bedenken hatte, jemand könnte wissen, dass es mein Pulli ist, aber eigentlich kannte nur Marie den Pulli und sie war ja eh eingeweiht.
Wir machten immer mal wieder kurze Stopps, da der Guide uns was erklärte. Sie stellte sich neben mich und berührte meinen Arm. Ich freute mich und lächelte in mich hinein.
Als wir wieder an der Oberfläche waren, trafen wir auf den Rest unserer Klasse. Frau Haas gesellte sich wieder zu Frau Kraft und sie unterhielten sich über den Ausflug.
Als wir wieder in unserer Unterkunft waren, sollten wir uns in einem Saal treffen, um einen Aufsatz über die Forna und Fauna der Tropfsteinhöhle zu schreiben und den geschichtlichen und biologischen Hintergrund rausfinden.
Alle waren ein bissen genervt, da wir lieber das schöne Wetter genießen würden, anstatt hier zu sitzen.
Ich begann im Internet zu recherchieren und schrieb los. Ich schaute immer wieder zu Frau Haas, die mich auch manchmal anguckte, aber dann immer wieder angestrengt auf ihre Unterlagen schaute. Ich fragte mich was sie machte, schließlich musste sie keinen Aufsatz schreiben. Nach einer halben Stunde stand sie auf und ging nach draußen. Ich versuchte mich zu konzentrieren, damit ich auch irgendwann mal fertig werden würde.
Marie und ich waren nach 2 Stunden fertig und konnten uns auch wirklich nicht weiter konzentrieren. Wir gaben unseren Aufsatz Frau Kraft ab und gingen zusammen nach draußen. Als wir dort waren, setzten wir uns auf eine Bank, die vor dem Eingang der Unterkunft stand. Unsere Köpfe waren wirklich Matsch.

„Was wollen wir heute Abend eigentlich machen? Gleich gibts essen und dann haben wir ja bestimmt wieder Freizeit"
„Keine Ahnung Marie, ich kann grade nicht klar denken"
„Wie wäre es, wenn wir in die Stadt gehen, ich hab im Internet ein Restaurant gesehen, in das ich gerne mal gehen würde"
„Ja gerne, dann lass uns jetzt schon gehen, das lohnt sich ja nicht, dann hier zu essen"
„Ja stimmt, ich zieh mich schonmal um, kannst du in der Zeit Lea und Jana holen?"
„Okee, dann bis später Marie"

Ich ging zu dem Saal zurück, um zu gucken, ob Lea und Jana jetzt fertig waren. Derzeit ging Marie schon aufs Zimmer, um sich umzuziehen.
Ich sah Lea rauskommen und Jana grade abgegeben. Ich erzählte ihnen von unserem Plan und sie waren begeistert. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Zimmer, als jemand durch die Eingangstür kam, an der wir grade vorbei liefen.

„Hey ihr drei, was macht ihr schönes"
„Hallo Frau Haas, wir machen uns jetzt auf den Weg in die Stadt, wir wollen dort ein Restaurant ausprobieren", sagte Jana.
„Das hört sich ja gut an, viel Spaß"
„Vielen Dank", antwortete Lea

Ich stand nur daneben und grinste sie an. Sie sah wirklich hübsch aus. Sie trug eine schwarze Shorts und ein beiges Top. Es passte einfach perfekt zu ihren Haaren und ihrer Haut. Seit sie hier ist, ist sie noch ein bisschen brauner geworden, als sie in der Schule war. Sie schaute mich an, wahrscheinlich hatte ich wieder zu viel und zu lange gestarrt.

„Julia, würdest du noch kurz mitkommen?"
„Klaro", ich war nervös, was wollte sie bloß

Die anderen beide gingen schon vor und wir liefen langsam hinter ihnen zum Zimmer von meinen Lehrerinnen her. Sie schloss die Tür auf und ging hinein. Ich stand etwas ratlos vor der Tür und sah sie an.

„Jetzt komm rein und steh da nicht so rum", lachte sie

Als ich eintrat, kam mir ihr Geruch entgegen, was mir eine Gänsehaut verschaff. Ich schloss die Tür hinter mir und ging auf sie zu. Wir küssten uns.

„Frau Kraft ist noch bei den anderen im Saal, also perfekt, ich habe dich schon vermisst"
„Ich dich auch. Du hattest übrigens einen schönen Pulli an in der Höhle", gab ich grinsend von mir.
„Ja fand ich auch, also mal gucken, wann ich ihn dir wieder zurückgeben kann", sie lächelte verlegen.

Sie legte sich aufs Bett und breitete ihre Arme aus, um mir zu zeigen, dass ich mich zu ihr legen sollte. Ich kuschelte mich eng an sie und zog ihren Duft ein. Es fühlte sich so unglaublich schön an sie zu spüren. Ich schloss meine Augen, um den Moment zu genießen. Wie blieben eine Weile in dieser Position. Irgendwann nahm sie mein Kinn, hob es an und küsste mich. Der Kuss war anfangs sehr zärtlich und wurde mit der Zeit immer begieriger. Ihre Hände strichen an meinen Körper hoch und runter und sie ließ sie durch meine Haare wandern. Ich ließ meine Hände unter ihr Top wandern und streichelte ihre weiche Haut. Ich küsste ihren Hals, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Es bestätigte mein Handeln und ich fuhr fort.
Draußen hörte man wie die Jungs aus dem Kurs lautstark vorbei gingen. Man konnte auch eine weiblich Stimme vernehmen.
„Frau Kraft!", sagte ich.

Schnell standen wir auf und richteten uns.

„Du kannst schnell durchs Fenster verschwinden, dann müssen wir uns nicht erklären", sagte sie hektisch.

Ich stieg aus dem Fenster und hörte wie ein Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Frau Haas guckte mich entschuldigend an. Ich lächelte ihr zu, damit sie wusste, dass alles in Ordnung war. Sie ging vom Fenster weg und setzte sich schnell mit ihrem Handy aufs Bett als wäre nichts passiert.
Ich ging ein Fenster weiter und klopfte an. Marie öffnete es und schaute mich verwirrt an. Lea und Jana kamen von hinten und schauten über Maries Schulter.

„Da bist du ja endlich, wir warten die ganz Zeit", sagte Lea
„Sorry Frau Haas wollte nur kurz fragen in welches Restaurant wir gehen und dann kam Frau Kraft und hat kurz meinen Aufsatz mit mir besprochen."

Marie reichte mir die Hand, damit ich reinklettern konnte. Dabei schaute sie mich mit einem fragenden Blick an.

„Und wieso kommst du dann durchs Fenster?", hakte Jana nach.
„Wir haben uns draußen getroffen und der Weg hier lang war eben kürzer"

Ich setzte mich auf mein Bett und machte mich für den Abend fertig. Mein Handy vibrierte.

M: und wie war es wirklich?
J: genau so
M: ganz bestimmt...
J: wir waren zusammen in ihrem Zimmer, ich wollte ein bisschen Zeit mit ihr verbringen, sorry, dass ihr auf mich warten musstet.
M: kein Problem, ich bin froh, dass du es mir erzählt hast.
J: Frau Kraft hätte uns fast erwischt
M: Waaas? Ihr müsst besser aufpassen
J: Ja, ich weiß, aber wir können hier ja gar nicht mal alleine sein, dass ist wirklich blöd

„So können wir jetzt los?"
„Ja klar Jana"

Wir nahmen unsere Sachen und gingen los.

Nur in meinen TräumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt