Ich liebe dich.
Drei Worte.
Hätte mir vor vier Wochen jemand gesagt, wie viel drei einfache Worte ändern können, hätte ich wahrscheinlich gelacht. Aber waren diese Worte wirklich so einfach?
Nein, aus Lewis' Mund nicht. Da waren sie alles andere als einfach, in jeglicher Hinsicht. Es war wahrscheinlich nicht einfach sie auszusprechen. Und vielleicht war es auch nicht einfach, sich über ihre Bedeutung klar zu werden. Aber es war ganz sicher nicht einfach, sie zu verarbeiten, zumindest für mich nicht. Dafür gab es mehrere Gründe, die ich seit vier Wochen, seit dem er mir diese drei Worte an den Kopf geworfen hat, versuche zu ignorieren. Der erste Grund, war, dass es Lewis war. Er hat mich schonmal verletzt, und es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich keine Angst davor hatte, nochmal verletzt zu werden. Dann gab es da noch das Ding, das ich nach wie vor nicht wusste, was jetzt zwischen uns war. Waren wir zusammen, so ein richtiges Paar?Wir hatten es nie ausgesprochen, aber es fühlte sich so an. Und zum Schluss, das Schlimmste von allem wie ich finde, die Tatsache, dass ich ihm nichts von dem erzählt habe, was mir der Arzt gesagt hatte. Dass ich noch vier Monate habe, na ja, jetzt nur noch drei. Drei, beschissene Monate zum Leben. Himmel, das war doch lächerlich... Irgendwie tat er mir leid, dass ich ihm das verschweige, immer noch, obwohl wir eigentlich jeden Tag zusammen verbringen, aber ich konnte einfach nicht. Ich brachte es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen. Ich denke ich liebte ihn einfach zu sehr, und ich wollte auf keinen Fall kaputt machen, was wir haben. Auch wenn ich nicht so richtig wusste, was es war...
Völlig gefangen in meinen Gedanken, flog ich über den hellen Boden. Die Schrittabläufe waren mir mittlerweile eingefleischt, so musste ich mich nicht mal mehr darauf konzentrieren, denn alles funktionierte von alleine. Als die Musik langsam abklang, die Playlist ihr Ende erreichte, blieb ich stehen. Für einen Moment saugte ich einfach nur die Ruhe in mich auf. Komplette Stille. Keine Menschenseele, außer der Hausmeister und ich waren in diesem Haus. Noch nicht einmal Marco, der mir heute morgen kurzfristig abgesagt hat war da. Es war leer.
An Tagen wie diesen kam mir die Oper so verlassen vor. Sonst sind hier meistens Chor oder Orchester Proben, sogar Dienstags ist immer irgendjemand da und tut irgendwas. Aber heute nicht, ein ganz normaler Mittwoch, nur ist eben niemand da...
Ein Blick aufs Handy verriet mir, dass es bereits nach halb sechs war, eigentlich wollte Lewis schon vor zwanzig Minuten hier aufkreuzen, doch er war noch nicht da. Wo bleibt der bloß? Um die Zeit bis er da ist noch ein wenig zu nutzen, entschied ich mich dafür noch ein paar einzelne Schritte zu üben, bei denen ich mir noch nicht so sicher war. Nach zehn Minuten und ungefähr fünftausend verschiedenen Arten eine Pirouette zu drehen, tauchte Lewis endlich auf. Zur Begrüßung drückte er mir einen Kuss auf die Lippen. Ich hatte ihn so unglaublich vermisst, obwohl wir uns erst gestern Abend gesehen haben.
„Wo warst du so lange?" Wollte ich von ihm wissen, als wir unsere Münder lösten, meine Arme blieben weiterhin um seinen Oberkörper geschlungen. „Mein Nachbar hat mein Auto zugeparkt, und es hat ewig gebraucht, bis ihn endlich erreicht habe ..." Erklärte er, während er mit den Fingern meinen hohen Pferdeschwanz eindrehte. „Und wie war dein Tag so?" Fragte er und grinste verschmitzt. „Na ja, ich war den ganzen Tag hier, also ziemlich anstrengend..." Erwiderte ich auf seine Frage hin und er nickte verstehend. „Na dann hast du bestimmt Hunger, oder?"
„Was für eine Frage, ich habe immer Hunger." Lachte ich, woraufhin er mir von einem Restaurant erzählte, was das Essen auch zum mitnehmen anbietet. Ich musste nicht lange überlegen um dem zuzustimmen und so machten wir uns auf den Weg zu dem besagten Laden. Auf der zehn minütigen Fahrt, lagen unsere Gesprächsthemen hauptsächlich auf dem letzten Wochenende. Die vier Tage in Belgien waren einerseits schön, aber andererseits war es auch wirklich anstrengend, so zu tun, als wäre zwischen Lewis und mir nichts. Denn das war es ja nicht, da ist nicht nichts.
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Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FF
FanfictionFortsetzung von Toxic Love - when hate becomes Love Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte ihm die Wahrheit über sich erzählt, ihr größtes Geheimnis preisgegeben, und jetzt bereut sie es. Es ist dieser Moment, wenn man merkt, dass die Liebe für eine an...