Die Tage vergingen, und ehe ich mich versah, waren fast drei Wochen um. Die Freude endlich nachhause zu können war unglaublich groß. In meinem Kopf malte ich mir bereits Dinge aus, die ich dann wieder machen könnte. Ich könnte endlich wieder in meinem Bett schlafen, ich könnte endlich wieder raus wann ich es möchte, und ich kann mal wieder Klamotten anziehen, die nicht aussehen, als hätte ich mich an dem Altkleidercontainer bedient.
Allerdings gab es ein paar Haken...
„Ah ah, vergiss es!" Herrschte mich Lewis an, als ich andeutete meine Handtasche aus dem Fußraum seines Autos aufzuheben. „Hast du vergessen, was der Arzt gesagt hat? Du sollst nicht schwer tragen und dich schonen..." Das war einer der Haken, und Lewis setzte wohl einen großen Wert darauf, das genauso zu machen. „Ich weiß, aber meine Handtasche ist nicht schwer..." Er schüttelte strickt den Kopf. „Keine Widerrede. Ich habe deinem Dad versprochen auf dich aufzupassen." Oh, das ist ja was ganz neues... Ich rollte mit den Augen, sagte allerdings nichts mehr dazu und nahm es stumm so hin wie es war. Ich konnte Lewis sowieso nicht umstimmen, das wusste ich ja bereits.
Im Haus stellte er dann mein ganzes Zeug ab und half mir die Schuhe auszuziehen. Ich fühlte mich ein bisschen dumm dabei, weil ich wusste, dass ich es eigentlich alleine könnte. Und Lewis wusste das auch, aber er tat es trotzdem. Er tat alles für mich...
Erschöpft ließ ich mich auf die Couch sinken. Es nervte mich, dass es so anstrengend war zu laufen oder gar nur zu stehen.
„Möchtest du etwas trinken?" Fragte Lewis, ich grinste. „Wenn du schon so fragst, dann würde ich eine Jacky-Cola nehmen." Ein humorloses Lachen zuckte über seine Lippen. „Träum weiter, Schätzchen." Er schenkte mir ein Glas Wasser ein, womit ich mich wohl die nächste Zeit abfinden müsste.„Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun?" Er nahm mir das Glas ab und stellte es auf den Couchtisch. „Alles was du willst."
„Könntest du mir einen anderen Pulli aus meinem Schrank holen? Der hier riecht nach Krankenhaus... Ach so, und kannst du dann vielleicht auch kurz schauen, ob mit dem Verband alles okay ist?" Kaum hatte ich ausgesprochen, eilte Lewis los, es war wirklich süß wie er sich um mich kümmerte.Er kam zurück und hielt einen schwarz/weißen OffWhite Hoodie in den Händen. „Du bist wirklich ein Schatz!" Ich setzte mich auf, es bereitete mir immer noch schmerzen mich zu bewegen. Umso glücklicher war ich Lewis zu haben, der mir wirklich bei allem half. Sogar beim umziehen... „Was sagst du eigentlich zu meinem schönen Korsett?" Ich deutete auf den Stuttgarter Gürtel, welcher sich tatsächlich wie ein Korsett um meinen Oberkörper schlang. Das Ding sollte verhindern, dass ich mich falsch bewege oder nachts irgendwie verletze. Und es tat seinen Job wirklich gut, denn ich konnte mich so gut wie gar nicht bewegen, wenn ich es trug... „Ich finde das wirklich sexy." Lewis grinste. „Aber du siehst ja sowieso in allem sexy aus." Meine Wangen erröteten und wurden ganz heiß, ich bin immer noch überfordert, wenn er mir solche Komplimente gibt.
„Sag mir Bescheid, wenn ich dir wehtue, okay?" Er sah mich prüfend an, ich nickte. Dann öffnete er vorsichtig den Reißverschluss der Bandage. Ich zog scharf die Luft ein, er stoppte sofort und blickte mich fragend an. „Alles okay?" Ich nickte und versuchte den Schmerz so gut es ging zu verstecken. Aber es tat wirklich weh. Die Ärzte meinten, dass das normal ist, vor allem in den ersten Tagen, weshalb ich versuchte mir keine Sorgen zu machen. „Okay, du kannst weiter machen. Aber bitte langsam..." Lewis tat das gesagte und ich war froh, als er es soweit offen hatte, dass er den Verband anschauen konnte.
„Also es hat auf jeden Fall nicht mehr geblutet..." Erklärte er und strich leicht über die Stelle, wo sich darunter das Pflaster befindet. „Ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist..." Ein bedachtes Lächeln umspielte seine Lippen, seine Augen hafteten auf dem Verband. „Ich auch. Und ich bin froh dich zu haben, ansonsten würde ich das alles bestimmt nicht schaffen..." Er sah hoch, unsere Blicke trafen sich in der Mitte und mir wurde ganz warm dabei. Für einen kurzen Moment war es still zwischen uns, nur unsere Augen sprachen miteinander. Dann streckte er sich etwas nach vorne und küsste mich sanft. Seine Lippen waren genauso weich wie immer und sie schmeckten ein wenig süßlich. Momentan fiel mir das noch mehr auf als sonst, denn das hier war gerade die praktisch einzige Nähe, die ich zu ihm haben konnte, außer leichten Umarmungen und Kuscheln...
„Ich bin immer da, wenn du mich brachst, okay?" Er wich ein Stück zurück, dieses Lächeln lässt mein Herz immer wieder aufgehen... Im wahrsten Sinne des Wortes sogar, ich spürte wie es schneller schlug, wenn er mich küsste. Ich spürte wie es leichte Purzelbäume machte, wenn er bei mir war. Ich glaube, ihm war nicht klar, dass er mich umbringen könnte... „Ich weiß, und dafür liebe ich dich so sehr."
Er schloss den Reißverschluss wieder, so vorsichtig wie nur möglich natürlich und half mir dann den neuen Pulli anzuziehen. Ohne ihn wäre ich wirklich aufgeschmissen...
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Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FF
FanfictionFortsetzung von Toxic Love - when hate becomes Love Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte ihm die Wahrheit über sich erzählt, ihr größtes Geheimnis preisgegeben, und jetzt bereut sie es. Es ist dieser Moment, wenn man merkt, dass die Liebe für eine an...