Ach du lieber Himmel, warum musste es nur so verdammt schwer sein? Warum musste es so wehtun und warum in aller Welt, war ich in dieser Lage?
Ich lag im Bett, hellwach, starrte an die Decke und fragte mich genau das. Warum ich?
Lewis schlief schon. Unruhig und nicht ganz fest, das wusste ich, weil er sich ständig herumwälzte und irgendwie nicht zur Ruhe kam. Aber ich konnte nicht mal das. Ich war zwar müde, aber meine Gedanken hielten mich vom schlafen ab. Ich dachte darüber nach, was wohl wäre, wenn auch diese Operation nichts bringt. Was ist, wenn ich einfach sterbe und nicht mehr da bin? Wie ist das Leben dann, für meinen Vater, für Lewis, für meine Freunde, Großeltern? Was verpasse ich?
Ich stellte mir all diese Fragen, obwohl ich wusste, dass es nichts brachte. Ich würde keine Antworten darauf bekommen, egal wie sehr ich es auch versuchte, es würde nicht gehen. Und irgendwann, es war schon mitten in der Nacht, döste auch ich langsam ein.
*
Ich blieb morgens länger liegen als Lewis. Viel länger. So lange, dass ich irgendwann wieder aufwachte und es schon kurz vor zwölf war. Wow, den Schlaf hatte ich definitiv nötig...
Da ich nicht viel vor hatte, außer rumliegen, nichts tun und aufzupassen mich auch ja nicht zu sehr anzustrengen, beeilte ich mich nicht allzu sehr beim fertig machen. Das einzige was ich heute noch tun wollte, war es irgendwann zu Mercedes zu gehen und meinem Vater die Schlüssel für das andere Auto vorbeizubringen, worum er mich gebeten hatte. Aber ich hatte Zeit, viel Zeit...
Aber ich wollte mich auch nicht langweilen, weshalb ich mich relativ schnell daran machte, Klamotten aus meinem Schrank zu suchen, um nachher nicht mit nichts da zu stehen. Ohne lange zu überlegen, entschied ich mich für ein langärmliges, schwarzes Kleid. Der leicht geriffelte Stoff reichte mir bis kurz über die Knie und warf ein paar Falten, als ich es anzog. Für einen Moment betrachtete ich mich so im Spiegel, überlegte was ich davon hielt und kam schlussendlich zu der Meinung, dass ich es gut fand.
Als Nächstes war mein MakeUp dran, welches ebenso wahllos und schlicht ausfiel. Ich hatte jetzt nicht die Lust mir großartig Mühe zu geben, ich meine, wofür auch?
Als ich mit all dem fertig war und selbst meine Haare in Form gekämmt hatte, ging ich den Schlüssel suchen, von dem mein Vater gesprochen hatte. Er lag in seinem Büro auf dem Schreibtisch, was mir nur recht war, da ich nicht besonders große Lust gehabt hätte, jede einzelne Schublade durchsuchen zu müssen...
Ich wollte gerade nach einer Busverbindung schauen, da blinkte Flo's Name auf meinem Display auf. Verwundert nahm ich den Anruf an. „Hey, Flo." Begrüßte ich den Türken und versuchte nebenher den Reißverschluss von meinem Geldbeutel zu schließen, der wie immer klemmte. „Hey, na, Liv. Bist du gerade zuhause?" Fragte er, ich unterbrach mein Tun. „Äh, ja?" Es ist ja nicht so, dass ich großartig etwas anderes tun darf... „Das ist echt perfekt, ich steh nämlich vor deiner Tür und es wär echt nett, wenn du die aufmachen könntest." Ich hörte sein grinsen durch die Leitung, was mich unwillkürlich lächeln ließ. „Der Schlüssel liegt unter der Fußmatte." Erklärte ich kurz, was der junge Mann beim Wort nahm und sich selber aufschloss.
„Ich bin in meinem Zimmer!" Rief ich, als unten die Tür zuging. Kurz darauf stand auch schon Flo in meinem Türrahmen und erhellte mit seinem strahlenden Lächeln den Raum. „Wo gehts hin?" Brach er plötzlich hervor und musterte mich einmal von oben bis unten. „Ich muss meinem Vater was vorbeibringen..." Erklärte ich abgelenkt, während ich um mich schaute. Wo zum Teufel war mein verdammtes Handy, ich hatte es doch eben noch in der Hand? „Hübsch hübsch..." Meinte Flo und kam ins Zimmer. Ich rollte ironisch mit den Augen. „Lass mich, ich muss das ausnutzen, wenn ich mal hier raus komme..." Mein Gegenüber hob abwehrend die Hände, was ich mit einem wenig überzeugten Kopfschütteln quittierte. Aber ich hatte ja recht, ich kam hier tatsächlich nicht mehr wirklich raus, seit dieser blöden Operation...
„Und was genau führt dich heute zu mir? Meintest du nicht gestern, dass du heute arbeiten musst?" Flo nickte und erklärte mir dann, dass er heute doch nicht arbeiten müsse, anscheinend ist der Client abgesprungen, keine Ahnung.
„Ich dachte, vielleicht brauchst du jemand der mit dir frühstücken geht oder dich wohin fährt..." Meine Augen wurden groß. „Hast du gerade Frühstück gesagt?" Mein Magen knurrte schon beim bloßen Gedanken ans Essen und wenn ich ehrlich war, hatte ich echt Lust mal wieder irgendwo frühstücken zu gehen.
Somit erklärte sich Flo bereit sich mit mir in ein Café zu gehen, wo wir dann gemütlich saßen und auf unser Essen warteten. Zum Glück kam dieses relativ schnell, mein Hunger wurde vom dasitzen nämlich nur noch schlimmer... „Und was sind jetzt deine Pläne für die nächste Zeit?" Fragte mich Flo irgendwann, sein Sandwich war schon vernichtet. „Also sobald ich wieder kann und darf, möchte ich die Schule fertig machen. Aber danach möchte ich mich wirklich komplett aufs tanzen konzentrieren, vielleicht ein Studium in die Richtung machen, keine Ahnung." Flo nickte verstehend, ich schlürfte genüsslich an meinem Kaffee.
Die Zeit verging, wir saßen dort sicher anderthalb Stunden, bis wir uns irgendwann auf den Weg zu Mercedes machten. Flo begleitete mich noch mit rein, wo sich unsere Wege schließlich trennten.
Als erstes ging ich hoch in die Cafeteria, warum wusste ich selber nicht. Aber irgendwas in mir sagte schon, dass ich Lewis dort treffen würde, und zu meiner Überraschung tat ich das tatsächlich. Jedoch saß er dort nicht alleine. So ganz und gar nicht, und als ich sah wer bei ihm saß, wich die Freude ihn zu sehen. Eine hübsche junge Frau, sie saß gegenüber von ihm und lachte. Ich wusste nicht über was sie redeten, aber es schien lustig zu sein. Auch Lewis lachte und ich dachte, dass sie eigentlich doch gar nicht so hübsch war. Braunes, brustlanges Haar. Blaue Augen und dieses schmierige Lächeln. Ich konnte das auch, und zwar tausendmal besser. Was wollte er also von ihr? Warum saßen sie da? Warum sahen sie aus, als würden sie sich ganz nahe stehen? Fragen über Fragen, die die Wut in mir immer weiter steigerten. Doch ich kam gar nicht dazu, die beiden zu konfrontieren, als mich mein Handy an das erinnerte, was ich eigentlich hier machte.
Ich machte kehrt, da mein Vater fragte ob ich schon da sei, und beim verlassen der Cafeteria hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war Lewis. Natürlich war er es. Aber ich ignorierte ihn, schließlich wollte ich ihm nicht im Weg stehen, wenn er mit anderen Weibern redet. Ich meine, soll er doch. Es ist mir egal. Es macht mir rein gar nichts aus, schließlich hat er jedes Recht mit ihr zu reden. Das muss ja nichts bedeuten, ein ganz normales Gespräch, sowas gibts auch... Aber wie sie ihn ansah. Oh Gott - Wie sie ihn anfunkelte mit ihren gottverdammten Teufelsaugen.
Ich war so unglaublich sauer. Sauer auf diese Frau, sauer darauf was sie sich eigentlich denkt meinen Freund so anzuschauen. Und sauer auf Lewis, einfach weil ich nicht anders kann. Und noch bevor ich mich versah, erreichte ich das Büro meines Vaters.
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Heyyy, da es anscheinend wirklich Leute gibt die mir folgen würden, habe ich einfach mal einen Instagram Account erstellt, der User ist: annpakkiIch geb mein bestes euch ein bisschen was von meinem privat Leben zu zeigen aber wie gesagt, erwartet Blitze nicht zu viel, ich bin (noch) kein Profi hahah :)
(Link zu dem Account ist auf meinem Nachrichtenboard)Wir sehen uns im nächsten Kapitel <33
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Toxic Love - the beginning of the end (Band 2) | Lewis Hamilton FF
FanfictionFortsetzung von Toxic Love - when hate becomes Love Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte ihm die Wahrheit über sich erzählt, ihr größtes Geheimnis preisgegeben, und jetzt bereut sie es. Es ist dieser Moment, wenn man merkt, dass die Liebe für eine an...