Prolog

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Kageyama PoV

„Du wirst... was?", fragte ich perplex und hoffte einfach inständig, dass ich mich verhört hatte. Schließlich konnte das, was er mir gerade gesagt hatte einfach nicht wahr sein. Hinata saß betreten vor mir und spielte am Saum seiner Jacke herum, wie immer, wenn er nervös war. Ich sah, wie er tief Luft holte und dann aufschaute.

„Ich werde weggehen. Nach Brasilien. Sobald wir unseren Abschluss gemacht haben, fliege ich", sagte er kleinlaut und ich sah, wie seine Augen verräterisch glitzerten. Ich zog die Augenbrauen zusammen und erwiderte verzweifelt: „Aber warum? Wir sind doch gerade mal ein paar Monate zusammen! Wieso hast du diese Entscheidung allein getroffen? Wir wollten doch Volleyball spielen! Gemeinsam! Wir wollten uns zusammen etwas aufbauen! Und jetzt... jetzt entscheidest du einfach so, weg zu gehen? Mich zu verlassen?"

Mein Atem ging schnell, mein Herz klopfte vor negativer Aufregung schnell in meiner Brust. Hinata griff vorsichtig nach meiner Hand. „Kageyama... ich... denkst du etwa diese Entscheidung ist mir leicht gefallen? Du hast gut reden, du hast schließlich schon die ersten Vereine, die sich um dich reißen! Du musst nur die Hand ausstrecken und dir etwas aussuchen... aber ich... ich muss einfach noch besser werden, wenn ich wirklich mit dir mithalten will... und das kann ich dort. Versteh mich doch bitte!", sagte er und zum Schluss flüsterte er kaum vernehmlich, bevor seine Stimme weg brach und er aufschluchzte.

Ich fing ihn auf, nahm ihn fest in meine Arme und drückte ihn an meine Brust. Ich vergrub meine Nase in seinen weichen Haaren und platzierte einen Kuss auf seinem Scheitel. „Entschuldige, dass ich so laut geworden bin", murmelte ich und schloss die Augen, während ich Hinatas Duft inhalierte.

Er schüttelte den Kopf und kuschelte sich enger an mich. „Mir tut es leid! Ich weiß, dass ich uns mit diesem Schritt wieder trenne. Und das tut mir genauso weh wie dir. Aber ich muss das tun! Ich darf nicht stehen bleiben und hinter dir zurück fallen", sagte er leise und ich nickte. Ich wusste, was er meinte und trotzdem gefiel es mir ganz und gar nicht.

„Versprich mir, dass du jeden Tag übst! Und dass du fleißig bist! Und dass... dass du dir keinen anderen dort anlachst", knirschte ich zwischen meinen zusammen gebissenen Zähnen hindurch. Ich hörte, wie er kicherte und seinen Kopf hob. Seine Augen wiesen noch leichte Spuren von Tränen auf, doch sein Grinsen war ganz das übliche Sonnenschein-Gesicht. „Versprochen! Versprich du mir, dass wir jeden Tag schreiben! Und videochatten! Und-..." - „Übertreib es bloß nicht", murrte ich. Hinata kicherte daraufhin nur und gab mir einen Kuss auf die Wange bevor er sich an mich schmiegte.

„Ich liebe dich, Kageyama Tobio", murmelte er in meiner Halsbeuge und ich spürte, wie mir bei diesen Worten ganz warm wurde, während mein Herz einige Hüpfer tat. Ich schloss die Arme wieder zu einer festen Umarmung und erwiderte: „Ich liebe dich mehr, Hinata Shoyo."

So blieben wir eine ganze Weile, bis sich Hinata etwas aufrichtete und mir ganz leicht seine Lippen aufzudrücken. Zuerst war der Kuss sanft, weich. Er ließ meine Lippen kribbeln und brachte meinen gesamten Körper in seinen Händen zum schmelzen. Ich öffnete meinen Mund leicht, spürte auch, wie sich seine Lippen öffneten und ich leckte zart darüber.

Er seufzte etwas und fing meine Zunge mit seiner eigenen auf, umspielte den feuchten Muskel und vertiefte den Kuss, sodass meine Hände bald an seinem schmalen aber muskulösen Rücken hinab glitten. Ich spürte, wie er unter meinen Fingerspitzen erschauderte und in den Kuss hinein lächelte.

Vorsichtig fuhren meine Finger am Bund seines Pullovers entlang und berührten den schmalen Streifen Haut, der dort hervor blitzte. Hinata zuckte etwas zusammen und unterbrach den Kuss. Ich schaute ihn an und in seinen Augen spiegelte sich Unsicherheit und ein Stückchen Panik. Sofort zog ich die Hand zurück und setzte sogar noch einen drauf indem ich seinen Pullover weiter herunter zog, obwohl nur ein kleines Stückchen Haut zu sehen war.

„T-tut mir l-leid", stotterte er und ich sah, wie sein Gesicht inklusive seiner Ohren rot anliefen. Seine Haltung versteifte sich und er verschränkte die Arme ein wenig vor der Brust. Ich legte ihm eine Hand an die Wange und zwang ihn mich anzusehen.

„Hinata", sagte ich leise und beruhigend. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dich nicht zu entschuldigen brauchst. Wir haben ausgemacht, dass wir uns Zeit damit lassen... und wenn du das jetzt nicht möchtest, dann ist das vollkommen okay", ergänzte ich und legte meine Stirn an seine. Ich sah wie er sich auf die Unterlippe biss.

„A-aber ich w-will das ja", stotterte er weiter und wurde, wenn möglich, noch röter. „Ich hab nur solche... Angst, dass ich etwas falsch mache... oder du mich abstoßend findest, sobald du mich nackt siehst." Ich hob ein wenig die Mundwinkel. Sonst machte er sich doch auch nicht so viele Sorgen. Aber wenn es um uns beide geht...

Ich beugte mich leicht nach vorn und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. „Glaub mir, davor musst du keine Angst haben... ähm... gib mir einfach Bescheid, wenn du soweit bist, ja?", raunte ich ihm zu, zog mich dann zurück und legte mich bequem auf die Couch um ihn an meine Brust zu drücken und ihn nicht weiter zu bedrängen. Auch mir viel es ziemlich schwer über so etwas zu reden. Lieber wollte ich meinen Körper für mich sprechen lassen.

Hinata sagte gar nichts mehr, doch ich hörte sein Gehirn förmlich neben mir rattern. „Hey", sagte ich, jetzt eine Spur genervter. „Ich hab gesagt du sollst dir keinen Kopf machen, Idiot!" Dafür bekam ich einen Knuff in die Seite, der mir kurz die Luft abschnitt, und ein Lachen Hinatas, als sich dieser näher an mich kuschelte und die Fernbedienung in die Hand nahm.

Ich wusste, dass ich diese Momente festhalten musste... denn bald... bald würde Hinata nicht mehr hier sein. Ich musste bei diesem Gedanken schlucken und blinzeln, um die Tränen zurück zu kämpfen, die sich bei diesem Gedanken hoch kämpften.

He is my sunrise || Hinata x KageyamaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt