Tag 15

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Montag.
Wieder befinden wir uns im Biologieunterricht. Tamara schlief neben mir. Sie war am Wochenende auf verschiedenen Partys. Sie hatte Augenringe und verwuschelte Haare.
Ich war bisher auf einer Party. Tamaras Geburtstag. Wir feierten in einem Club. Es war nicht so wild, wie Tamara es sich gerne gewünscht hätte. Ihre Eltern waren dabei. Sie kannten ihre verrückte Tochter.
Der Unterrichtet war wieder anstrengend. Man versuchte nicht einzuschlafen. Als die himmlische Glocke dann ertönte, wurden wir befreit und konnten in die Pause.
"Man Kat nächste Woche musst du auch mit. Da ist in einer Bar eine Feier. Eine Band tritt auf. Sie waren ehemalige Schüler auf unserer Schule und jetzt sind sie Rockstars." Erzählte mir Tamara. Uninteressiert wie ich immer war, sagte ich ihr ab.
"Ganz ehrlich Kat. Du wirst es später bereuen. Du hast nur ein Leben! Soll dein Leben so langweilig und trocken verlaufen? Erlebe mal was aufregendes. Stell was dummes an! Was willst du mal deinen Kinder erzählen? Das du den ganzen Tag gelernt hast? Sehr aufregend. Du bist langweilig!" Warf sie mir vor. Das war wieder ihre Predigt, die sie mir nach jeder meiner Absagen sagte. Ich konnte damit umgehen.
Erica rannte auf uns zu. Ihr Gesicht war Kreidebleich geworden. Völlig außer Atem stellte sie sich neben uns.
"Leute! Etwas schreckliches ist passiert! Unsere Englischlehrerin ist doch Schwanger nicht wahr? Sie ist jetzt im Krankenhaus."
"Was? Ist ja super! Dann fällt heute Englisch aus!" Schrie Tamara und hüpfte auf und ab.
"Nein! Wir haben Vertretung bei Herr Nicholson und..."
"Was? Ist ja Super! Dann haben wir heute Nicholson!" Schrie Tamara und hüpfte wieder auf und ab.
Ich verdrehte nur die Augen.
"Ja aber mit der 2B!" Sagte Erica und unsere Mundwinkel gingen nach unten.
"Wieso denn das?" Fragte Tamara.
"Weil die 2B hat jetzt Geschichte mit Nicholson. Alle anderen Lehrer haben Unterricht. Da schlug der Direktor vor gemeinsam mit der 2B Geschichte zu machen, da wir beide Nicholson haben und gleich weit sind."
Tamara schlug sich auf die Stirn.
"Wieso? Erica weil du mir diese schreckliche Nachricht überliefert hast, hasse ich dich heute." Sagte Tamara und rannte wütend davon. Erica schaute mich verwirrt an. Ich zuckte nur mit den Schultern.
Wir versammelten uns vorm Musikzimmer. Es war das größte Zimmer unserer Schule. Die meisten aus 2B waren schon anwesend. Das Zimmer war immer abgeschlossen, wegen den ganzen teueren Instrumenten.
"Ich könnte ausrasten." Sagte Tamara.
"Jetzt beruhige dich doch. Sieh es mal positiv."
"Willst du mich verarschen, Kat? Was kann ich da postiv sehen?"
"Isaac." Flüsterte ich. Tamaras Augen funkelten.
"Du schlaues Mädchen." Sagte Sie.
"Aber moment. Er ist bestimmt sowieso nicht hier."
"Das würde ich nicht sagen." Er kam die Treppen hinunter und setzte sich auf den Boden. Tamara zwinkerte mir zu.
Endlich kam auch Nicholson. Wir alle stürmten ins Zimmer. Jeder wollte einen guten Platz. Tamara wollte sich ganz nach hinten setzten, aber ich bevorzugte die vorderen Reihen. Während unserer Auseinandersetzung, wurden die hinteren Reihen schon besetzt. Tiffany und ihre Clique war noch nicht zu sehen.
"So jetzt werde ich mal schauen wer fehlt." Sagte Nicholson und holte die Klassenliste aus seiner Tasche.
"So ich lese jetzt die Namen immer vor. Wenn ihr euren Namen hört , sagt "hier". So ich fang an mit 2A. Henry?"
"Hier!"
"Danny?"
"Yo yo hier!"
Die Klasse lachte.
"Edmund."
"Hier."
(...)
"Jetzt die Mädchen. Chiara?"
"Hier!"
"Elizabeth?"
"Hier!"
"Kat?"
"Hier!"
"Tamara?"
"Hier!"
"Erica?"
"Hier!"
(...)
"Okay. Alle sind da nur Ethan ist krank. Dann fangen wir an mit den Jungs aus der 2B. Lewis?"
"Hier!"
"Mason?"
"Hier!"
Mason? Ich drehte mich zu ihm. Ihn hatte ich noch nie gesehen. Er hatte braunes Haar und Karamel-farbige Augen. Als er sah, dass ich ihn anstarrte, drehte ich mich sofort um. Schnell versuchte ich diese peinliche Aktion zu vergessen.
"Gut alle Jungs sind anwesend. Jetzt sind die Mädchen dran. Babara?"
"Hier!"
"Tiffany?"
"Hier!" Sie öffnete die Tür und kam herein. Hinter ihr ihre dumme beste Freundin Evie.
"Ihr zwei kommt ein bisschen spät." Sagte Nicholson.
"Ja ich weiß. Es tut uns leid. Kommt nicht wieder vor." Sagte Tiffany und Evie kicherte. Sie setzten sich neben Miguel und Riley. Riley war mit Evie zusammen. Unser ganzer Jahrgang wettete, dass irgendwann Miguel und Tiffany zusammen kommen würden. Dann wäre ihre Clique komplett.
"So heute haben wir zusammen Unterricht. Ich freue mich so eine große Klassen zu unterricht. Wir haben mit dem Direktor besprochen, unser Geschichtsunterricht zusammen zu gestalten. Wir sind dann zwar 36 Schüler, aber das klappt mit euch bestimmt ganz gut."
Die ganze Klasse stand unter einem Schock. Als würde Sport mit denen nicht reichen, auch noch Geschichte? Mein Lieblingsfach?
"Aber Herr Nicholson wir haben doch jeden Montag eigentlich Englisch. Wird das jetzt gewechselt?" Fragte Henry. Er war unsere letzte Hoffnung.
"Ganz genau. Wir haben jetzt jeden Montag und Freitag Geschichte. Alle gemeinsam hier im Musikraum."
Eine große Diskussion beiderseits brach aus. Es wurde gehandelt und geredet. Ich hielt mich wie immer raus.
Am Ende beruhigte Nicholson die Klasse und alle mussten es hinnehmen so wie es jetzt ist.
"So. Ich würde gerne jetzt mit Unterricht anfangen. Beide Klassen waren gleich weit. Ihr müsstet letzte Woche Aufsätze schreiben, was ihr von einem König haltet. Beide Klassen hatten verschiedene Stimmen. Ich hatte euere Aufsätze eingesammelt und hab das Ergebnis ausgewertet. Von 36 Schüler waren 28 für einen König und die restlichen acht gegen einen König."
Lewis erhob seine Hand.
"Wer war den alles gegen einen König?" Fragte er.
"Wollte ihr das wissen?" Fragte Nicholson. Wir alle nickten.
"Also folgende Schüler waren gegen einen König: Torben aus 2A. Edmund aus 2A. Erica aus 2A. Danny aus 2A. Ethan aus 2A. Miguel aus 2B. Isaac aus 2B und Riley aus 2B."
"Nur ein Mädchen?" Fragte Lewis. Alle starrten Erica an.
"Erica ich glaube die Klasse ist interessiert, warum du das einzige Mädchen bist." Sagte Nicholson.
"Ganz einfach. Ich bin eine Sportlerin. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das damals eine Frau eine Karriere als Sportlerin anstreben durfte. Deshalb wäre es gut, wenn es keinen König gäbe, der mir das verbieten könnte."
Ed grinste. Ihm gefiel Ericas Kommentar.
"Hast du gut begründet. Ich glaube du hast auch Recht." Sagte Nicholson.
"Ganz ehrlich keine Frau von damlas kam auf die Idee, Sportlerin zu werden. Stelle dir bitte vor, als seist du von der damaligen Zeit." Sagte Henry.
"Was? Sicher! Sport gab es schon vor Christus. Natürlich gab es da auch Frauen die Sportler werden wollten. Die haben das bestimmt verheimlicht."Sagte Erica.
"Damals stand die Rollenverteilung fest" sagte Lewis. Plötzlich hielten die Jeweiligen Klassenstreber zusammen.
"Ja, genau. Frau bekommt Kinder und kocht und Mann geht arbeiten." Sagte Erica genervt.
"Ganz genau." Sagte Henry siegreich. Lewis und Henry grinsten sich an.
"Haben wir noch mehr in der Klasse die Frauenfeindlich sind?" Fragte plötzlich Tamara und wie erwarter erhob Ed seine Hand. Er warf Tamara einen teuflischen Blick zu. Nicholson traute sich fast gar nicht ihn aufzurufen.
"Nun liebe Tamara. Das ist nicht Frauenfeindlich. Das sind Fakten. Fakt ist die Frau ist Hauptberuflich eine Hausfrau. Das war immer so das wird auch immer so bleiben." Jetzt hatte er endgültig einen Krieg ausgelöst. Man hörte Isaac lachen.
"Was ist so lustig Isaac?" Fragte Nicholson. Er hatte seine Füße auf sein Tisch gelegt und wippte mit dem Stuhl hin und her. "Na was der Sommersprossen Typ sagt ist wahr."
Tamaras Gesicht wurde Kreidebleich. Ausgerechnet er muss Ed zustimmen.
Wieder diskutierte die Klasse. Diesmal rannten ein paar Schüler durchs Zimmer. Nicholson versuchte die Klasse zu beruhigen, doch keiner beachtete ihn. Dann bat er Henry zu hilfe, aber wieder wurden sie ignoriert. Dann eskalierte die Sache. Mäppchen wurden geschleudert. Es wurde geflucht und getreten. Sowas hatte ich noch nie erlebt und das nur wegen Eds Aussage?
Nicholson schickte Henry los, um Verstärkung zu holen und nach zehn Minuten kehrte wieder Ruhe ein.
Erschöpft stellte er sich an die Tafel und versuchte eine Rede zu halten:" Wie es aussieht macht ihr aus jeder Mücke einen Elefanten. Letzte Woche mit dem König und jetzt das mit den Frauen. Ihr versteht glaub ich nicht, wie es früher wirklich war. Ja es stimmt. Frauen hatten damals kaum Rechte und ja es gab nun mal einen König, der Befehle gab. Hey denkt mal nach. Wenn das früher nicht so gewesen wäre, wären wir heute nicht an diesem Punkt. Es gab, weil es eben so ungerecht war, Revolutionsführer die alles veränderten und die Welt so machten, wie sie jetzt ist."
"Also sind sie auch der Meinung, dass ein König total umsonst ist?" Fragte Lewis und dann brach wieder eine Diskussion aus. Herr Nicholson sah fertig aus ich wollte ihm helfen. Ich stand auf und lief auf ihn zu. Mich bemerkte man nicht, weil jeder am streiten war.
"Herr Nicholson?"
Er schaute mich an. Ich musste erröten. Er sah von nahem noch besser aus.
"Ich glaube ich weiß wie wir dieses Problem vielleicht regeln können." Flüsterte ich.
"Wie denn?"
"Mit einem Experiment." Er sah mich fragend an. "Ich meine es gibt geteilte Meinungen in allen Bereichen und wie sie vielleicht bemerkt haben, können sich 2A und 2B nicht ausstehen. Wir können das alles vielleicht in einem Experiment lösen."
Er stellte sich aufrecht und verschränkte seine Arme.
"Und was für ein Experiment schlägst du da vor?"
"Das... Weiß ich selber noch nicht."
Nicholson schaute nachdenklich.
"Katharina. Würdest du mir dabei behilflich sein? Morgen nachmittag hast du da Zeit? Ich glaube das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee." Sagte er.

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