Finale -Part 1-

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Eds Plan war überwältigend und erschreckend zu gleich. Dieser Plan entscheidet über mein Leben. Wir hatten die ganze Nacht darüber gesprochen. Wir waren uns in vielen Dingen uneinig, aber in einer Sache waren wir alle derselben Meinung: Henrys Unschuld beweisen.

Das würde uns vieles Kosten. Die ganze Schule mobbt und verabscheute Henry. Riley hatte viel Macht. Er hatte alle überredet. Auch Danny und Tiffany. Die Beiden wollten einfach nur schnell möglichst einen Täter finden und ihre innere Unruhe befriedegen.

Henry kam jeden Tag zur Schule. Er wollte keine einzige Stunde verpassen. Ihm wurden Bücher geklaut und seine Sachen wurden beschädigt. Jeden Tag ging er mit einem neuen blauen Fleck nach Hause. Er wurde bespuckt und ihm wurden Eklige Sachen zugeworfen, aber ging ruhig weiter zu Schule. Das brach mir mein Herz. Er verdiente es nicht, so behandelt zu werden. Der Einzige der dass verdiente war Riley.

Wie Isaac dachte wusste ich leider nicht. Er kam selten zur Schule. Im Moment wollte ich mich auch nicht auf ihn konzentrieren. Ich hatte eine Aufgabe.

"Ich weiß nicht. Ich habe so Angst, dass dir etwas zustößt." Sagte Tamara und wischte mir durch die Haare.

"Mach dir keine Sorgen." Beruhigte ich sie. Dabei machte ich mir fast in die Hosen. Nathan stand ganz gelassen neben uns.

Und dann ging Isaac an uns vorbei. Seine Hände in seiner Hosentasche. Er warf mir keinen Blick zu und ging an mir vorbei. Wenn er wüsste, in was für eine Lage ich mich gerade befand, würde er sich sorgen? Würde er mich davon abhalten?

Vielleicht sollte ich mit ihm noch ein letztes Mal reden. Vielleicht würde ich wirklich nicht mehr lebendig aus der Sache rauskommen. Ich hatte es hier mit einem Zweifachen Mörder zu tun.

Aber mit was sollte ich ihn ansprechen? Egal was ich mir vormachte, ich konnte ihn einfach nicht vergessen. Ich wollte ihn nicht vergessen. Er war der Einzige, für den ich überhaupt etwas empfand. Ich wollte ihn umarmen, ihn küssen und mit ihm reden.

Am Abend fasste ich mein Herz und schrieb ihm folgendes:

>>Hey Isaac,
Du weißt zwar gerade nicht, was ich durchmache, aber ich wollte dir einfach nur sagen, wie ich mich fühle. Wie denkst du fühlt man sich, wenn zwei Schülerinnen ermordert wurden und der Mörder sich zwischen uns befindet? Naja. Das ist ein ganz schön doofes Gefühl. Ich bin gerade dabei einem Freund zu helfen und dabei brauche ich selber Hilfe.<<

Ich löschte die dumme Nachricht. Ich wusste nicht was ich schreiben sollte.

>>Hey Isaac,
Wie geht es dir? Mir geht es scheiße. Ich riskiere mein eigenes Leben, um nur jemanden zu helfen, mit dem ich eigentlich fast nichts zu tun habe.<<

Das war ja so unfreundlich.

>>Hey Isaac,
Wer ist dieses Mädchen, mit dem du dich triffst?<<

Das kommt unsympathisch.

>>Hi Isaac,
Ich will dir so vieles Sagen, aber es geht nicht. Würdest du jetzt vor mir stehen, würde ich in Tränen zusammenbrechen und nur dich unarmen wollen. Ich habe so viele Fehler gemacht. Ich habe so viele verletzt und vielleicht Bestraft mich Gott gerade, weil ich gerade so schreckliche Stunden durch mache, die du wahrscheinlich niemals durch machen wirst. Das einzige was du wissen sollst ist, dass meine Gefühle zu dir mehr als aufrichtig waren und ich wirklich jede Minute mit dir genossen habe. Ich entschuldige mich für diese Nachricht am späten Abend. Mach es gut. Kat.<<

Ich sendete die Nachricht und keine Sekunde später, bereute ich es so sehr, dass ich am liebsten die Zeit zurück gedreht hätte. Es war ein Fehler. Ich schämte mich abgrundtief. Hoffentlich schläft er schon und liest die Nachricht erst Morgen, wenn ich schon dem Tod gegenüber stehe.

Ich legte mich hin und begann leise zu weinen und dann hörte ich ein rascheln. Ich wischte meine Tränen. Ich ging zum Fenster und öffnete es. Die Geräusche kamen von draußen.

Jemand befand sich am Ahornbaum, der neben unserem Haus stand.

"Kat?" Ein sehr vertraute Stimmte. Dann sah ich seine tiefblauen Augen.

"Isaac?"

Er hüpfte in mein Zimmer und dann stand er genau vor mir. Es fühlte sich so unrealistisch an.

"Wie schnell hast du meine Nachricht bekommen und bist auf den Baum geklettert?"

Er sah mich fragend an.

"Welche Nachricht?" Er zog sein Handy aus der Hosentasche.

"Nein! Les sie nicht!"

Ich versuchte ihm das Handy aus der Hand zu nehmen, doch er hielt mich fest. Er laß sich die oberpeinlichste Nachricht die ich je geschrieben hatte durch. Dann steckte er sein Handy wieder in seine Hosentasche. Er packte meinen Kopf und gab mir einen Kuss.
Wir schauten uns an. Ich errötete. Er trug mich zu mein Bett und legte mich ganz sanft darauf. Er begann mich zu küssen und ich schloss meine Augen. Er tat nicht das was ich erwartet hatte. Er zog mich nicht aus. Er legte sich neben mich.

"Tamara hat mich angerufen. Sie hat mir alles erzählt. Euren Plan und was du wegen mir alles durchmachen musstest."

Ich verdrehte nur die Augen. Tamara die Verrückte.

"Ich bin ganz klar gegen diesen Plan, aber ich werde euch dabei auf jeden Fall unterstützen."

Seine Worte beruhigten meine Seele. Ich kuschelte mich an ihn und schloss meine Augen. Genau das habe ich gebraucht. Ich erinnerte mich an unsere Projekt-Tage zurück. Als wir damals auch immer in einem Bett schlafen mussten.

"Isaac?"

"Ja?"

"Das hier ist aber kein Traum oder?"

Er küsste meine Stirn.

"Nein."

War of StudentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt