Projekt-Tag 17

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Die Tage verliefen immer gleich. Wir Bauern waren ständig mit Arbeit beschäftigt, währenddessen die Adeligen sich austobten.
Wieder waren wir im Schloss. Es war schon Mitternacht. Chiara und ich waren noch die Einzigen die im Schloss waren. Wir mussten Wäsche waschen. Alles war so düster und dunkel. Alle waren schlafen gegangen.
"Ich trau mich gar nicht in dieser Dunkelheit zurück ins Dorf zu laufen." Flüsterte Chiara.
"Geht mir genauso".
Wir waren im Keller. Es war nass und dunkel hier. Von der Decke fielen Wassertropfen. Diese hallten und machten ein unheimliches Geräusch.
"Können wir jetzt Heim?" Fragte mich Chiara und schaute sich ängstlich um.
Ich nickte. Wir gingen die Treppen hinauf. Draußen Schneite es und vor uns war ein dunkler Weg durch den Wald.
"Ich kann das nicht." Sagte Chiara, als wir gerade los laufen wollten.
"Ist doch gut. Wir sind zu zweit und der ganze Wald ist abgesichert. Uns kann nichts passieren." Machte ich uns Mut, dabei machte ich mir fast selber in die Hosen.
"Können wir nicht einfach im Schloss schlafen?" Fragte sie. Sie umklammerte meine Hand.
"Das dürfen wir nicht."
Langsam liefen wir durch den Wald. Wir umklammerten uns. Ihre Fingernägel bohrten sich in meine Haut. Der Schmerz machte mich stärker. Dann hörten wir ein rascheln und Chiara schrie laut auf. Ich hielt ihr daraufhin den Mund zu.
"Beruhig dich! Das war nur der Wind." Redete ich uns ein. Dann konnten wir zwei Schatten sehen.
Wir versteckten uns hinter ein paar Zweigen. Die Schatten kamen immer näher.
"Glaub mir Riley. Ich habe mit Henry nichts gemacht. Ich mag ihn gar nicht. Wir waren nur betrunken. Das ist alles."
"Lüg mich nicht an! Wäre ich nicht dazwischen gekommen, hättet ihr miteinander geschlafen!"
Riley klang sehr aufgebracht. Evie sah so klein und zerbrechlich neben ihm aus.
"Bitte. Gib uns noch ein Chance. Du fehlst mir." Bettelte Evie. Von wegen. Sie hatte Mit Henry geflirtet. Das hatte ich ganz genau gesehen. Sie wollte Riley nicht verlieren. So viele Mädchen waren hinter ihm her, aber wieso hatte sie ihn dann betrogen? War ihr langweilig? Wollte sie mit einem streberhaften Jungen wie Henry nur spielen?
"Nein. Du hast mich vor den anderen und meinen Eltern blamiert! Wegen dir habe ich Henry fast tot geschlagen." Sagte er. Evie kniete sich vor ihm nieder und zerrte an seinem Hosenbein.
"Riley. Wir sind doch das pefekte Paar geb uns doch noch eine Chance."
Riley überlegte nicht lang. Er trat sie mit seinem Fuß zur Seite und ließ sie am Boden weinend liegen. Dann rannte er davon.
"S..sollen wir ihr helfen?" Flüsterte Chiara.
Ich wusste keine Antwort. Ich schwieg. Daraufhin stand Evie auf und ging hinter Riley her.
Wie verzweifelt muss man sein?
Chiara und ich kamen endlich sicher an und machten uns Bett fertig.
Evie war immer noch nicht aufgetaucht. Chiara schaute mich besorgt an. Ich stand auf und zog mir mein Mantel über. Als ich nach draußen ging, sah ich Riley auf der Bank sitzen.
"Was machst du hier?" Fragte ich. Er zuckte mit den Schultern.
"Ich kann nicht schlafen." Sagte er.
Warum ist er hier und Evie nicht?
Ich schaute mich ein bisschen um und dann kehrte ich zu meinem Bett zurück.
Meine Sorgen ließen mich nicht einschlafen. Erneut stand ich auf um nach Evie zu schauen. Wieso kümmerte es mich, wo sie war?
Riley war inzwischen verschwunden.
"Ist sie immer noch nicht da?" Fragte mich Chiara. Ich schüttelte den Kopf. Sie stand neben der Tür. Auch sie hatte kein Auge zugemacht.
"Sollen wir nach ihr schauen?" Fragte ich. Chiara nickte . Wir liefen ein bisschen den Weg zurück.
"Das ist so komisch. Wo bleibt sie?" Fragte mich Chiara und schaute sich verängstigt um.
"Vielleicht möchte sie alleine sein. Riley hat ihr einen mächtigen Korb gegeben."
Wir wollten wieder zurücklaufen, doch dann sahen wir Leichte Spuren im Schnee.
"Schau mal. Da ist jemand vom Weg abgekommen." Sagte Chiara und deutete auf die Spuren.
"Nicht abgekommen sondern gezerrt." Verbesserte ich und sah Schleifspuren.
"Sollen wir den Spuren wirklich folgen?" Fragte Chaira skeptisch.
Ich lief den Spuren schon nach. Schnell eilte sie mir nach. Es war dunkel. Man konnte nichts erkennen. Das einzige was wir hörten, waren die Nachtaktiven Tiere.
"Ich bin auf was getreten und jetzt sind meine Schuhe nass!" Schimpfte Chiara. Sie zog ihn aus und dann ließ sie ihn fallen.
"Was?" Fragte ich. Sie zeigte mir ihre Hand. Sie war rot. Sie zitterte.
"K-k-keine Panik. Das ist bestimmt kein..." Dann war es auch zu spät Evie lag hinter einem Felsen. Leblos. Chiara und Ich schrien uns die Seele aus dem Leib. Es dauerte nicht lange. Alle Laternen gingen an und wir konnten Stimmen hören.
Chiara sinkte zu Boden. Ich glaubte das einfach nicht. Das kann doch nicht wahr sein? Das ist doch nur ein Traum?
Alle hatten sich versammelt. Die Klasse, die Polizei, die Lehrer und Evies Eltern. Ihre Mutter weinte und schrie Nicholson an. Warum er das zugelassen hatte. Wir alle waren unter großem Schock. Tiffany wurde betreut und auch Chiara, die es sehr mitgenommen hatte. Ich stand neben Nathan und Tamara.
Evies Leiche wurde bedeckt und von den Polizisten mitgenommen. Das alles kam mir so unrealistisch vor. Als würde ich daheim schlafen und das alles wäre nur ein Traum. Morgen würde ich ganz normal aufstehen und zur Schule gehen. Isaac wäre dann wieder der fremde Junge aus der Parallelklasse und Nathan der doofe Ex von Tamara.
"Wie konnte das nur passieren? Ich versteh das nicht." Fragte mich Tamara. Ich hatte ihnen schon alles erzählt. Das Einzige was ich jetzt anstarrte war Riley. Er war der Letzte, der mit ihr gesprochen hatte. Zudem hatten sie sich auch noch gestritten. Wir versammelten uns wieder im Schloss. Evies Körper wurde weggebracht. Die Kriminalpolizei stand neben Herr Nicholson. Sie alle waren sehr ernst .
"So das was heute passiert ist, ist kein kleiner Streich oder ein Spiel. Hier geht es um das Leben einer Schülerin. Ich möchte jetzt die zwei Mädchen aufrufen, die Evies Leiche gefunden hatten." Chiara und ich standen auf. Meine Beine zitterten. Mein Herz klopfte und mein Hals war so trocken. Meine Hände schwitzten.
"So erzählt mir alles nochmal von vorne." Sagte der Kommissar.
Während ich mir überlegte, ob ich Riley erwähnen sollte, fing Chiara an zu reden:" Kat und ich liefen von einer Nachtschicht nach Hause. Wie hatten Angst weil es so dunkel war. Dann hörten wir Stimmen. Es waren Riley und Evie. Sie streiteten sich. Wir zwei hatten uns versteckt. Riley schubste Evie, nachdem er ihr einen Korb gegeben hatte. Er ging und sie rannte ihm nach. Wir zwei gingen dann einfach zurück, als aber Evie nicht auftauchte, machten wir uns sorgen und machten uns somit auf die Suche nach ihr. Dann fanden wir sie reglos auf dem Boden." Erzählte Chiara weinend. Die Klasse sah traurig aus und alle konnten das einfach nicht fassen.
"Bestimmt hat sie sich umgebracht, weil der Arschloch sie abserviert hat!" Schrie Tiffany und zeigte auf Riley.
Riley senkte seinen Kopf und konnte das alles nicht glauben.
"Denken sie, sie war in der Stimmung für sowas Riley?" Fragte der Kommissar, der übrigens Claufield hieß.
"Nein. Es war eine harmlose Diskussion." Sagte er.
"Harmlos? Frau Chiara meinte, sie hatten sie geschubst und einfach auf dem Boden liegen lassen?" Wiederholte Claufield.
"Nein. Es war kein Selbstmord. Es war Mord." Sagte ich und alle standen unter Schock.
"Warum sind Sie sich da so sicher?",hakte der Komissar mit einem ernsten Blick nach.
"Ich habe ihre Spuren verfolgt. Sie wurde von jemanden gezerrt."
Die Klasse wurde unruhig.
"Riley hat sie bestimmt getötet!" Schrie Tiffany und wollte ihn ohrfeigen, aber die anderen hielten sie fest. Es muss grausam sein, ihre beste Freundin so zu verlieren.
"Wir stellen jetzt mal keine frühen Behauptungen auf. Riley so leid es mir tut , sind sie vorerst mal festgenommen."
Das zweite Mal jetzt. Riley war so traurig, er ließ sich einfach die Handschellen hinmachen.
"Ich habe eure Eltern angerufen. Ihr werdet jetzt erstmal nach Hause gehen." Sagte Nicholson.
Endlich. Endlich durfte ich meine Familie wieder sehen. Ed nahm mich in seine Arme und umarmte mich. Jetzt konnte ich meine Tränen fließen lassen.

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