Kapitel 3

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Liam's POV

Ich hörte Lexys kleine, tappende Schritte und im nächsten Moment stand sie halb auf mir. Aber neben dem geringen Gewicht des Yorkshire Terrier spürte ich noch etwas anderes, großflächiges. Auf meinem Schoß lag eine DVD. Verwundert hob ich sie hoch und sah sie an.

Valentine's Day

Jazmins Lieblingsfilm. Was soll das hier eigentlich? Lexy ist zwar ziemlich feinfühlig für einen Hund, aber das wusste sie ganz bestimmt nicht, was für eine Beduetung dieser Film für mich hatte. Obwohl so unwarscheinlich war das nicht, so oft wie wir den angesehen haben. Aber das glaubte ich ehe nicht. Ich hatte das komische Gefühl, dass Lexy und ich nicht allein waren. Vorsichtig rappelte ich mich auf und sah mich um. Nach was suchte ich eigentlich? Es zog mich zum DVD-Kästchen, von dem Lexy den Film geholt hatte. Meine Hände tasteten nach vorne, als wollten sie irgendetwas ertasten.

Kurz bevor ich in die Wand hineinlief blieb ich stehen und ließ die Hände sinken. Eine Weile stand ich einfach nur da in der Hoffnung es würde etwas passieren, aber in Wirklichkeit starrte ich einfach nur auf die weiße Wand, die sich vor mir befand.

"Jazmin? Bist du hier irgendwo?" Die Worte fanden von allein den Weg über meine Lippen. Alsbald ich die Worte ausgesprochen hatte, bereute ich sie. Wie dumm musste ich sein? Jazmin war tod! Lebt nicht mehr. Verschwunden. TOT!!

Ich sollte das akzeptieren und nicht irgendwelchen komischen Hirngespenstern nachjagen. Aber wie sollte ich sie jemals vergessen. Wie sollte ich diejenige vergessen, die mir das Gefühl gegeben hatte, geliebt und gebraucht zu werden. Auch wenn sie ziemlich selbstständig und gefühlsmäßig stark war. Naja, nicht nur gefühlsmäßig. Immerhin besiegte sie mich regelmäßig im Armdrücken. Ich merkte erst, dass ich wieder angefangen zu weinen, als ich die salzigen Tropfen auf mein Shirt tropften. Gleich darauf spürte ich den Boden unter meinen Knien. dann auf meinen Handflächen und schließlich lag ich vollkommen am Boden. Ich stand nicht wieder auf und ließ den Tränen freien Lauf. Leises Wimmern wurde zu lautem Schluchzern bis ich regelrecht aufheulte. Aber es dauerte auch nicht lange bis die Tränen versiegt waren und dunkle Schwärze mich umgab und ich in einen traumlosen Schlaf verfiel.

~~~~~

Nicht die helle Sonne, sondern das knirschende Geräusch der Wohnungstür weckte mich. Statt des weichen Bettes mit der Daunendecke halb über den Körper wachte ich auf dem Parkettboden mit einem flauschigen etwas auf meinem Bauch auf. Im nächsten Moment erreichte eine dunkle, raue Stimme mein Ohr.

"Liam, was machst du auf dem Boden?"

Da ich nicht reagierte, lehnte sich Harry zu mir herunter und blies einen heißen Atem auf mein Gesicht. Ich öffnete die Augen nicht, ich wollte nicht. Wollte nicht Harry sehen, nicht den fröhlichen Sonnenschein. Und schon gar nicht wollte ich sehen, was mich an Jazmin erinnern würde. Und das war so ziemlich alles. In drei Jahren erlebte man einiges. Schuf viele eigene Erinnerungen. Erinnerungen, die für die Ewigkeit waren.

Flashback

"Liam lass mich los," lachte sie. Die leichten Locken fielen ihr ins Gesicht, obwohl ihre Haare von einer weißen Mütze verdeckt waren. Über ihrer, von Kälte leicht geröteter Nase lagen haselnussbraune Augen, die vor Freude glizerten. Mit breitem Grinsen fing sie an zu kichern, während ich sie wieder am Boden absetzte, aber nur um ihren Mund mit meinem zu erreichen. Das war einfach das beste Gefühl. Es war kein verlangender, oder heftiger Kuss. Einfach nur ein Aufeinandertreffen zweier Lippen die wie die Faust aufs Auge zusammenpassten. Meine Hände legten sich auf ihre geröteten Wangen. Nach nicht allzu langer Zeit wich sie zurück, wodurch ich verwundert die Augen öffnete. Aber sie lächelte mich nur an, ohne mir eine Antwort zu geben.

I Wish (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt