Epilog

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Jazmin's POV

Die kleinen Wölkchen des Dampfes, der von dem Tee aufgewirbelt wurden, verloren sich langsam. Während ich die Schwaden beobachtete, setzte ich mich auf den freien Stuhl neben Catarina, die beiläufig in einer Zeitung blätterte. Ihre Augen waren noch halb geschlossen und fast schlief sie schon wieder ein. Dennoch zog ein bestimmter Artikel ihre Lider wieder nach oben.

Von der Neugier mitgerissen stand ich auf und las über ihre Schulter mit. Ein empörtes Geräusch entfloh aus Catarinas Mund und auch ich war kurz davor die Klatschzeitung zu verbrennen.

Wieder einmal zerrissen sich die Journalisten den Mund wie ähnlich sich Liam Paynes verstorbene Exfreudin und seine aktuelle Flamme sahen. Anfangs hasste ich Catarina noch, überlegte mir immer wie ich sie loswerden konnte. Aber ich als Geist konnte nicht viel ausrichten. Mit der Zeit gewöhnte ich mich dennoch an sie, als ich bemerkte, wie glücklich Liam mit ihr wirkte.

Und um fair zu sein, er hatte sich auch reichlich Zeit gelassen. Erst nach über einem Jahr, nachdem ich auf der anderen "Seite des Lebens" war, ließ er sich auf ein Date mit ihr ein. Inzwischen hatte ich Catarina richtig lieb gewonnen und wir zwei hatten auch einiges gemein. In einer anderen Welt, unter anderen Umständen, hätten wir vielleicht sogar Freundinnen sein können. 

"Bist du bereit Cat?"

Die zierliche Stimme, die mich hochschrecken ließ, gehörte einer alten Freundin von Cat. Während eben sie lächelnd aufsprang und ihre Freundin in die Arme nahm, blieb ich sitzen und drehte mich halb, um beide weiterhin beobachten zu können. 

"Schon aufgeregt?"

"Wer wäre ich, wenn ich ausgechnet heute nicht aufgeregt wäre?" erwiderte Catarina lachend. Nebeneinander gingen die beiden zur Tür, wo sie sich Schuhe und Jacke anzog. Sekunden später flog die Tür hinter ihnen zu, Stille kehrte ein. Nicht mal Lexy's Bellen war zu hören, wie denn auch, wenn sie zu Liams Familie nach Wolverhampton gezogen ist, genauso wie Luke, Cats alter Hund. 

Eine gewisse Traurigkeit breitete sich in mir aus. Ich wusste, dass heute mein letzter Tag hier war, ich hatte meine Aufgabe erfüllt. Das heißt, dass ich danach Liam nie wieder sehen konnte, diesmal wirklich nie wieder. Diese Tatsache bereitete mir sogar noch mehr Angst, als das, was mich erwarten würde. Aber genug davon. Meinen letzten Tag werde ich bestimmt nicht trauernd verbringen.

Ich presste meine Augen fest zusammen und dachte an Liam, schon hörte ich seine Stimme. Er war mit den anderen Jungs in einer Bar, wo sie sich mit Bier beruhigten. 

Liams POV

Das kühle Getränk rann meine trockene Kehle hinunter, welche sich vor Aufregung kratzig anfühlte. Wieder mal drängte sich die Frage auf, ob es das Richtige war, ob ich zu schnell gehandelt hatte. Als Antwort schüttete ich mir den Rest der Flüssigkeit hinunter, woraufhin ich die daneben geronnene mit meinem Handrücken wegwischte.

"Liam klär es doch endlich," quängelte Niall. Heimlich lächelte ich mich hinein, Wochen hatte ich sie schon hingehalten, obwohl die Antwort ganz klar war. 

"Keiner von euch wird Trauzeuge sein," ich machte eine kleine Pause, um die Enttäuschung in ihren Gesichtern genießen zu können. "Sondern alle von euch, tut mir leid." Von allen Seiten wurde ich umarmt, ich stand aber nur da, halb lächelnd, in Erinnerung und an die Gedanken an die Zukunft.

Die Kapelle war spärlich gefüllt, meine engsten Freunde- und Familienmitglieder. Neben mir standen meine vier besten Freunde, alle in Anzug mit weißer Ansteckrose. Geduldig warteten wir auf die Braut, welche anscheinend Probleme mit ihrem Schleier hatte. Aber hätte ich dennoch ohne die Zeitverzögerung nicht das kleine, glitzernde Licht unter dem bunt dekorierten Fenster gesehen. 

Etwas zog mich dorthin, ich musste der Sache auf den Grund gehen. Je näher ich kam, desto deutlicher wurde es. Oder besser gesagt sie. Schließlich stand vor mir Jazmin, sie schien so glücklich und losgelöst. Als sie bemerkte, dass ich sie bemerkte schreckte sie auf, stammelte meinen Namen.

"Du warst also die ganze Zeit hier," stellte ich fest, während ich sanft eine Hand an jene Stelle legte, wo ihre Wange war. Erschreckend stellte ich fest, dass ich sie tatsächlich fühlen konnte. Jazmin zögerte auch nicht lang, als sie begriff und schlang beide Arme um mich.

Überrumpelt legte ich einen Arm um ihre Hüfte, indes meine andere Hand ihren Weg durch ihre Haare fand. Immer wieder streichelte ich über ihr Engelsgleiches Haar. "Ich werde dich immer lieben, egal was passiert," flüsterte ich in ihr Haar. Vorsichtig lösten sich unsere Körper von einander, aber nur um uns wieder näher zu kommen. 

Ich blendete alles andere aus, schenkte diesen Moment Jazmin. Ein allerletztes Mal küsste ich sie, als sie sich langsam in Nebel auflöste.

Heyhey für ein letztes Mal! Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, um das hier zu lesen. Wenn ihr wollt, könnt das Lied auf der Seite hören, ich fand es passt gut dazu. Danke nochmals und machts gut, maresi :)

I Wish (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt