Kapitel 7

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Jazmin's POV

Nichts, was den ehemals Liebenden hilft, soll verhindert werden.

Immer wieder ließ ich mir die Worte durch den Kopf gehen, überlegend, was es bedeuten könnte. Der "ehemals Liebende" war ganz klar Liam, aber was sollte nicht verhindert werden? Tief im Inneren wusste ich zwar, dass Cat ihm gut tut, aber ich konnte und wollte es einfach nicht akzeptieren. Egal wie lange ich ihnen dabei zusah, wie sie ihn zum Grinsen, Nachdenken und Lachen brachte. Die ganze Autofahrt, die ich auf dem Rücksitz miterlebte, alberten sie schon herum. Leider musste ich zugeben, dass er glücklich schien. Aber irgendetwas störte mich an seinem Lachen. Durch den Rückspiegel beobachtete ich jede seiner Bewegungen, aber ich kam einfach nicht darauf, was falsch daran war.

Ich beschloss mich ein wenig abzulenken und darüber in Ruhe nachzudenken. Zum Glück befanden wir uns schon quasi in London, also im Ballungsraum, ziemlich nah am Zentrum, so setzte ich meine überbleibenden Fähigkeiten ein und glitt durch die geschlossene Autotür aus dem noch fahrenden Wagen. Ohne nachzudenken steuerte ich auf den bewölkten Himmel zu, ließ alle Sorgen bei Liam und Catarina zurück. Ohne nachzudenken flog ich so hoch ich konnte. Als ich hinuntersah, bemerkte ich, dass die Häuser aussahen wie die Spielzeughäuser, mit denen ich früher liebend gern gespielt hatte. Realisierend, welche gigantischen Freiheiten ich hatte, grinste ich leicht. Sogar von einer Höhe wie dieser, konnte ich die Menschen, die klitzeklein aussahen, perfekt beobachten. Trotzdem beschloss ich nach einer Weile wieder hinunterzufliegen. Zielstrebig steuerte ich eine kleine Straße an, die beim Näherkommen doch ein bisschen größer wirkte und sich schließlich als Charing Cross Road herausstellte, direkt vor dem roten Backsteingebäude, das ein paar wunderschöne Erinnerungen mit sich bringt.

Flashback

"Einen kleinen Caramel Latte zum Mitnehmen bitte", lächelte ich die Bedienung an und wartete dann auf mein Getränk. Während sie den Kaffee zubereitete, beobachtete ich die Leute auf der Straße durch das große Fenster. Eigentlich ein bisschen unauffälliger, aber schließlich meine Aufmerksamkeit erregen, fing mein Blick schließlich fünf Jungs auf der anderen Straßenseite. Ihre Gesichter waren in einen riesigen, ausgebreiteten Stadtplan versteckt, sodass ich nur ihre Haare sehen konnte. Ganz links stand ein Lockenkopf, dann zwei mit der so ziemlich gleichen Bieber-Frisur, ein Blondschopf und rechts war ein schwarzhaariger mit Quiff. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwas an ihnen. lies mich dazu führen, dass ich ihnen helfen wollte.

"Hier, bitteschön. Das sind drei Pfund." Dankend gab ich ihr das Geld und nahm meinen Latte. Kurz überlegte ich, ob ich mich nicht doch an einem Tisch ans Fenster setzten wollte und sie beobachten sollte, entschied mich dann aber doch ihnen zu helfen. Offensichtlich konnten sie sich überhaupt nicht in London zurechtfinden und da ich sozusagen mein ganzes Leben in diesem Viertel gelebt hatte, werde ich ihnen behilflich sein können. 

"Kann ich euch irgendwie helfen?", machte ich mich aufmerksam. Einer mit Bieberfrisur und Lockenkopf sahen sofort an, beide mit einem Lächeln auf den Lippen, bei Bieberdouble ein freundliches warmes, bei Löckchen ein schiefes Grinsen. Die anderen drei konzentrierten sich noch ein wenig auf die Karte, bevor sie mir schließlich auch ihre Aufmerksamkeit widmeten und mir auch ein Lächeln schenkten. "Ääähm, ja bitte," meldete sich der eindeutig jüngere der Schüttelfrisenjüngchen," weißt du wie man am schnellsten West Kensington kommt? Und kannst du uns auch sagen wo das eigentlich ist?" Mein Mund verzog sich zu einem amüsierten Lächeln. "Touristen?" Die Fünf wechselten einen kurzen Blick bevor der Blonde das Wort ergriff: "So ungefähr. Es wäre zu umständlich zu erklären."

Verstehend nickte ich und wendete mich dann der Straßenkarte, um ihnen zu zeigen wo sie hinmussten. "Also erstens geht ihr einfach die Straße bis da vorn, wo groß Subway steht, einfach rein und die Rolltreppe hinunter zur Tube. Dort steigt ihr in die Piccadilly Richtung Heathrow Terminal 5 ein," erklärte ich ihnen, auf die blauer Linie der Tube-Linie zeigend, "fährt fünf Station und steigt in South Kensington in die District Richtung Richmond ein," veranschaulichte ich, indem mein Finger die blaue Linie bis zum Umstieg und dann die grüne Linie entlang fuhr, "dann nochmal drei Stationen und dann seid ihr schon da." Zufrieden sah ich auf, merkte dann aber, dass sie überhaupt nichts, von dem was ich gesagt hatte, mitbekommen oder verstanden hatten. Meine Miene wurde enttäuschter, als schließlich der mit dem schwarzen Haaren einen Vorschlag äußerte: "Du könntest uns einfach dorthin begleiten." Im Inneren hatte ich natürlich schon zugestimmt und auch mein Bauchgefühl wiedersprach nicht, trotzdem wollte ich sie noch ein wenig zappeln lassen. 

I Wish (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt