Das kann doch jetzt nicht wahr sein, warum schenkt mir meine Mutter eine Pistole? Und dazu noch mehrere Magazine?! "Was hat das zu bedeuten?", frage ich meine eigentlich so unschuldig, liebevolle Mutter. Doch sie antwortet mir nicht, deshalb lies ich langsam meine Augen von der Waffe zu ihr gleiten. Sie schaut mich ja nicht mal an, wieso schaut sie mich nicht an?! Da bemerke ich, dass sie etwas hinter mir mit ihren angsterfüllten Augen anvisiert. Reflexartig drehe ich mich um und erkenne gerade noch einen großen, unheimlichen Mann, welcher einen schwarzen Mantel trägt und gerade das Restaurant verlässt. Zögernd schaue ich meine Mutter an: "Wer war das?" "Keine Ahnung, Liebling. Wie gefällt dir das Geschenk?", fragt sie mich sichtlich nervös. Aber zurecht. Keine Mutter würde ihrer Tochter zum 17. Geburtstag oder generell einem Geburtstag eine Waffe schenken! Was ist nur mit meiner Mum passiert? Wo ist die einst liebevolle, zurückhaltende, immer auf Freiden bedachte Frau hin? Verschwunden? Entführt? Ermordet?
"Mum was soll das? Wieso schenkst du mir eine Schusswaffe mit Munition und reagierst danach nicht mal auf meine Frage, was das alles zu bedeuten hat. Stattdessen starrst du einen Mann an, der nebenbei echt unheimlich wirkt. Und als wäre das nicht genug, fragst du mich ernsthaft, wie mir das Geschenk gefällt? Das kann nicht dein Ernst sein?", versuche ich hysterisch Antworten von meiner Mutter zu erfahren. Doch sie schaute mich nur traurig und mitleidig an. Ich habe eine Antwort gerade aufgegeben, da setzt sie zum Sprechen an. "Schatz, ich weiß das muss jetzt alles echt viel für dich sein und du hast bestimmt viele Fragen. Aber wir haben keine Zeit mehr bzw. ich habe keine Zeit mehr um alles ausführlich zu besprechen. Du musst mir jetzt vertrauen! Es tut mir alles so leid, ich hätte dir den ganzen Alptraum schon früher erzählen sollen. Ich wollte aber nie unsere schöne Zeit gefährden und dich damit belasten. Du bist doch meine einzige Tochter, mein Liebling. Ich wollte und will die Zeit mit dir genießen, so lange ich noch kann...",an diesem Punkt bricht meine Mutter in Tränen aus.
Ich weiß gar nicht wie ich reagieren soll. Das Gesagte ihrerseits spukt noch in meinem Kopf herum. Wie soll ich das verstehen? Anscheinend belastet sie das alles schon viel, viel länger und sie hat versucht darüber hinweg zu kommen. Aber was ist denn so Schlimmes passiert und noch wichtiger, was wird noch Schlimmes passieren? Sie meinte ja sowas wie, dass sie keine Zeit mehr hat und womöglich... ich kann es gar nicht aussprechen. Bevor ich mir noch mehr schlimme Dinge vorstelle, stehe ich vorsichtig von meinem Sitzplatz auf und laufe um den Tisch herum um zu meiner Mutter zu gelangen. Sie tut mir so leid, wie sie nun da sitzt und weint. Langsam nehme ich sie in den Arm und diese Umarmung wird von ihr erwidert. So fest und lange, dass wir noch eine Weile so verweilen.
Nach einiger Zeit kommt der Kellner wieder und fragt uns ob alles in Ordnung sei. "Ja alles gut, tut uns leid für das kleine Drama. Meine Tochter wird nur langsam Erwachsen, da konnte ich mir die Tränen nicht zurückhalten", lügt meine Mutter so gekonnt, dass ich es ihr fast selbst abkaufe. Ich wusste gar nicht, dass sie so gut lügen kann, aber naja anscheinend kann sie auch gut Geheimnisse bewahren. "Wir würden jetzt auch gerne die Rechnung haben", ergänzt sie mit einem aufgetischten Lächeln. Keine Sekunde später läuft der Mann los und ist genauso schnell wie er gegangen war, wieder mit der Rechnung in der Hand da. Ab diesem Moment geht alles im Handumdrehen, meine Mutter bezahlt, wir packen die Geschenke ein, ziehen uns ruckartig die Jacken an und meine Mutter rennt quasi aus dem Gebäude raus. In letzter Sekunde suche ich den Raum ab um einen Grund für ihr plötzliches Verwschwinden zu finden. Und da war er....
Da war der unheimliche Mann von vorhin. Er steht getarnt hinter einer Pflanze an der Wand im Restaurant. Meine Frage ist nur, wie kam er dort hin? Ich habe ihn nicht an uns vorbeilaufen sehen und das hätte er müssen, weil es sonst keinen anderen öffentlichen Eingang in das Gebäude gibt! Und was war das?! Seine Augen fixieren für eine Millisekunde meine und da erkenne ich einen Lichtfunken, der seine Iris entlangfährt. Es sieht aus als würden seine Augen leuchten!
"AUA!", schreie ich reflexartig. "Was ist los? Hat er dir weh getan?", fragt meine Mutter besorgt mit lauter Stimme. "Nein. Ich habe nur gerade nicht hingeschaut wo ich lang laufe und bin gegen den Türrahmen gestoßen", erkläre ich ihr neutral. Das mit den Augen wollte ich ihr nicht sagen, sie macht sich eh genug Gedanken und ihr Verhalten ist schon irritierend genug. "Aber wen meinst du? Wer hätte mir denn weh tun sollen?", hake ich trotzdem noch neugierig nach. "Niemand, Schatz", sagt sie knapp aus der Puste. Denn wir laufen mittlerweile schon zielorierntiert zum Auto. Ich beschließe lieber nichts mehr zu sagen. Eine richtige Antwort erhalte ich eh nicht.Der Weg zum Parkplatz dauert ungefähr 5 Minuten und diese 5 Minuten waren geprägt von Schweigen. Keiner von uns beiden sagt auch nur ein Wort. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Mit dem Unterschied dass ich Antworten suche und meine Mutter Ausreden.
Am Auto angekommen, setze ich mich rasch auf den Beifahrersitz und schnalle mich an. Kaum habe ich die Tür zugeschlagen, fährt meine Mutter auch schon mit quietschenden Reifen los. Genervt von ihrem Verhalten, schaue ich aus dem Fenster. Und da war er wieder! Dieser Mann mit den leuchtenden Augen! Mittlerweile macht er mir eine riesige Angst. Unbewusst spannt sich mein Körper an, auch meine Mutter hat ihn scheinbar bemerkt, denn sie drückt nochmal stärker aufs Gaspedal."Schatz, hör mir jetzt gut zu! Es tut mir leid, dass du noch keine Antworten von mir bekommen hast, aber es ging nicht anders. Ich erzähle dir jetzt alles, wir haben jetzt nur noch diese paar Minuten zusammen und keiner darf erfahren, dass ich dir jetzt alles erzähle. Versprich mir das!", beginnt meine Mutte ihre Erklärung. Um schnell weitere Informationen zu erhalten, antworte ich ihr wie aus der Pistole geschossen, dass ich es verspreche. Wem sollte ich denn auch irgendwas erzählen? Es gibt nur Mum und mich... oder?
"Gut. Das Wichtigste zu erst. Deine Geschenke. Die Kette hat dir anscheinend sehr gefallen, aber darum geht es jetzt nicht. Die Pistole, es gibt Menschen und auch andere Wesen, die nichts Gutes für dich wollen. Du musst diese Waffe irgendwann einsetzen um dich zu schützen. Ich bin bald nicht mehr da um dir zu helfen...", da unterbreche ich meine Mutter schlagartig. "Wieso bist du nicht mehr da?!" Panik macht sich in mir breit. Sie wird doch nicht etwa sterben...
"Das spielt jetzt alles keine Rolle. Wichtig ist, dass du lernst für dich zu sorgen. Erinnerst du dich noch an meine Anweisungen, die ich dir immer gab, als wir im Wald waren, oder als wir zu Hause wichtige Dinge fürs Leben besprochen haben?" Jetzt wo sie es sagt, war sie schon immer ein wenig seltsam was andere Leute betraf. Ich habe das nur noch nie so realisiert. Schnell bestätige ich ihre Frage, damit sie fortfahren kann. "Gut. Du wirst das alles super meistern. Du bist ein tolles Mädchen! Und vergiss nie ich liebe dich! Aber jetzt zurück zum Wesentlichen. Den Mann den wir in der letzten Stunde ein paar mal gesehen haben, er ist kein Mensch. Das hast du bestimmt an seinen Augen erkannt. Er ist ein Gestaltwandler. Er arbeitet zusammen mit einem durchtriebenen Mann, einen Mann der unberechenbar ist. Vor ihm musst du dich am Meisten schützen! Das Gute ist, deine Waffe kann jedes Wesen verletzen, wenn nicht sogar töten. Also behalte sie immer nah bei dir. Vor dem Vertrag muss ich dich auch noch warnen, aber dazu später mehr. Ach kacke, wir haben nicht genug Zeit. Also gut. Machen wir es kurz. Du musst 3 Wesen töten um dem Land und dir eine gute Zukunft zu schenken. Du musst einmal den Gestaltwandler töten, den wir gesehen haben, einen Werwolf, aber pass auf, er ist der Alpha eines sehr mähtigen Rudels und du musst..."
BUMMM!
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Des Alphas Vertrag
WerewolfDie besonders lebensfrohe Neyla führt ein glückliches und erfülltes Leben. Dies soll sich jedoch ab ihrem 17 Lebensjahr schlagartig ändern. Der unvorhergesehene Tod ihrer Mutter erschüttert sie zu tiefst und zieht für Neyla eine lange trostlose, woh...