Laute Musik! Was war das? Wo bin ich? Was ist passiert? Völlig schlaftrunken öffne ich meine Augen um nach der Lärmquelle zu suchen. Und, Aha. Da ist sie. Mein Wecker... da kann man nicht einmal ausschlafen. Frustriert lasse ich mich zurück ins Bett fallen. Dabei gleitet mein Blick langsam durch das Zimmer. Und da kommt mir wieder die Realität in den Kopf. Klar, ich bin immer noch hier. Hier an diesem gruseligen Ort. Oh mein Gott! Gestern der Brief! Wie konnte ich da nur beruhigt einschlafen? War ich denn wirklich so müde, dass ich den Teil so ignorierte. Ich muss unbedingt sofort mit meinem Vater und meiner Oma über alles reden. Die Schreie, die Schüsse, der Brief... Was ist das hier für ein unheimlicher Ort?
Schnell mache ich mich im Bad fertig und ziehe mir Klamotten an mit denen ich auch raus kann. In diesem Fall war es eine blaue enganliegende Jeans und ein Roter Pulli. Jap, schön auffällig. Nachdem ich mit allem fertig war, renne ich die Treppe runter in die Küche. Dort sitzt mein Vater, welcher mich sehr überrascht anschaut. "Guten Morgen Dad, ich habe eine wichtige Frage. Was waren das gestern für Geräusche im Wald? Also die Schüsse und das Wolfsgeheule? Was hat das zu bedeuten?", platze ich gleich geradewegs mit meinen Fragen raus.
"Erstmal guten Morgen mein Kind, diese verstörenden Geräusche die du gestern Nacht gehört haben musst, waren wir Jäger. Wir machen regelmäßig Jagd auf die Wölfe um sie von unserem Dorf fern zu halten. Wir wollen ja keine Unfälle was das angeht, verstehst du?"Ja das macht wirklich irgendwo Sinn. Immerhin ist das ein riesiger Wald da laufen bestimmt mehrere Wölfe durch die Gegend und um das Dorf zu schützen gehen die Jäger auch regelmäßig ihre Runden. Also auch mein Vater. Jetzt ergibt alles einen Sinn, deswegen war er gestern Nacht auch unterwegs. Es gehört zu seiner Aufgabe das Dorf zu schützen.
"Nagut, das macht Sinn. Aber bitte pass immer auf dich auf", antworte ich ihm besorgt. Wer weiß was damals vorgefallen ist vor 17 Jahren, wer weiß wie groß die Fehler meines Vaters waren, aber sterben sollte er auf gar keinen Fall. Immerhin sind Fehler menschlich.
"Das mache ich doch immer, Neyla."
"Dad, noch eine ganz andere Frage. Ich bin gestern gegen 22 Uhr nach Hause gekommen und wollte gerade ins Bett als es an der Tür klingelte. Ich bin nachsehen gegangen und als ich die Tür aufmachte war niemand zu sehen. Es lag aber ein Brief auf der Fußmatte. Darin stand dass ich bald jemandem gehören würde und er mich bis dahin beobachtet. Weißt du wer diesen Brief geschrieben haben könnte? Ist das vielleicht ein Scherz von einem Dorfbewohner, der mich auf den Arm nehmen will?", frage ich mit einem neugierigem Unterton."Puh, also wer das genau sein könnte weiß ich nicht, aber.... ähm... wir haben ein paar Witzbolde unter uns... äh... die könnten das eventuell gewesen sein. Ähmm... mach dir lieber nicht einen all zu großen Kopf über das Ganze. Ähh... das wird schon nichts wichtiges sein", versucht mich mein Vater stotternd zu beruhigen. Doch sein Verhalten macht die Situation nicht besser. Anscheinend gibt es da was, was er mir nicht sagen will. Das muss ich aber noch unbedingt herausfinden.
Um jetzt aber nicht zu spät zu meiner Oma zu kommen, beende ich das Gespräch und verabschiede mich von meinem Vater. Auf dem Weg zu meiner Großmutter begegne ich einigen Bewohnern des Dorfes, diesen stelle ich mich mit einem kurzem "Hallo" und meinem Namen vor. Die Leute hier sind sehr freundlich und entgegenkommend. Bei dem Haus von meiner Oma angekommen, wollte ich gerade klopfen, als mir die ältere Dame schon gleich aus der Tür entgegen springt. "Guten Morgen Mäuschen, wir können gleich los zur Schule gehen und dich den Kindern vorstellen. Klingt das nach einem guten Plan?", begrüßt mich meine Großmutter. "Guten Morgen, ja das ist fantastisch. Legen wir gleich los. Ich freue mich", antworte ich ihr fröhlich.
Den ganzen Weg zur Schule unterhalten wir beide uns angeregt. Ich erzähle meiner Oma sogar von dem Brief, ihr Verhalten darauf ist ebenfalls besorgniserregend. Anscheinend hat es etwas auf sich mit dieser Nachricht. Aber was?
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Des Alphas Vertrag
Loup-garouDie besonders lebensfrohe Neyla führt ein glückliches und erfülltes Leben. Dies soll sich jedoch ab ihrem 17 Lebensjahr schlagartig ändern. Der unvorhergesehene Tod ihrer Mutter erschüttert sie zu tiefst und zieht für Neyla eine lange trostlose, woh...