Des Alphas Vertrag

15. Informationen

Nachdem wir mit allem fertig geworden sind, führt mich Ally quer durch das riesige Haus in ein Esszimmer. Der Tisch ist mit allen möglichen Speisen für ein Frühstück gedeckt. "Hier wären wir. Setz dich dort drüben hin, an den gedeckten Platz und lass es dir schmecken", holt mich Ally aus meinem Staunen. Langsam gehe ich auf die besagte Stelle zu. Der ganze Tisch ist gedeckt, aber es wurde nur einmal gedeckt. "Ist das etwa alles nur für mich?", spreche ich meine Verwunderung aus.
"Na klar. Der Alpha, sowie der Koch wissen ja noch nicht was du gerne isst und deshalb bekommst du eben alles", erklärt mir Ally als wäre das, das normalste auf der Welt. Das ist so eine Verschwendung von Lebensmitteln.
"Isst du wenigestens mit mir zusammen? Ich fühle mich sonst echt schlecht und die Sachen bekomme ich eh nicht alle runter."
"Mir ist es eigentlich nicht erlaubt mit dir zusammen hier zu essen, wenn der Alpha nicht dabei ist. Aber... Was er nicht weiß macht ihn nicht heiß." Kaum hat sie das ausgesprochen, stürzt sie schon in einen Nebenraum, wahrscheinlich die Küche und kommt mit ihrem Besteck wieder um sich nun viele Leckereien auf den Teller zu hauen. Und das waren wirklich sehr viele Leckereien.

Während wir also nun gemütlich am Tisch sitzen, unterhalten wir uns sehr viel miteinander. Mein Ziel ist es immer noch so viele Informationen über sie und das Rudel zu gewinnen. Also beginne ich vorsichtig mit meiner Fragerei. "Du Ally. Was passiert eigentlich mit den ganzen Lebensmitteln? Werden die weggeschmissen oder bekommt die noch jemand aus dem Rudel?"
"Die übrigen Lebensmittel können wir den Kindern an die Schule bringen. Sie würden sich wahrscheinlich sehr über solche Speisen freuen" Ja das klingt doch eigentlich sehr gut. Wenn ich beim Verteilen helfen würde, könnte ich meine Umgebung betrachten und das ein oder andere Rudelmitglied kennenlernen. Vielleicht verhilft mir das zu meiner Flucht.

"Kann ich beim Verteilen helfen?", frage ich vorsichtig um kein Aufsehen zu erregen. "Na klar, dann machen wir das gleich nachdem ich dir den Koch vorgestellt habe. Du musst wissen, er würde dich sehr gerne kennenlernen und wissen wollen was du so für Gerichte magst. Und dein Zimmermädchen lernst du dann auch kennen. Die beiden sind nämlich unzertrennliche beste Freunde."
Das klingt perfekt. Wenn ich mich mit all diesen Leuten gut stellen würde und ich irgendwann weiß, wann wer im Haus Wache schiebt und wann nicht, dann ist eine Flucht einfacher. Viel einfacher.

"Nochmal eine ganz andere Frage Ally. Du meintest vorhin, du warst ein Mensch und wurdest geopfert. Wann war das und wieso? Ich habe nämlich von den Opfergaben gelesen und die waren schon einige Zeit her, aber du siehst nicht älter aus als 20."
"Das ist aber lieb von dir. Und ja, ich war vor einiger Zeit auch ein Mensch aus Bloodfield. Die ständigen Angriffe der Werwölfe machten uns sehr panisch, sodass wir ihre Gemüter durch unsere Opfergaben beruhigen wollten. Doch sahen bzw. sehen die Menschen das völlig falsch. Sie stellen die Wölfe als grausame Monster da, aber das sind sie nicht. Sie sind lediglich verlorene halbe Seelen, die ihre zweite Hälfte suchen. Ihre Mates.
Wenn es jedoch um das Thema Mate geht sind Wölfe sehr sensibel und reagieren ein wenig gereizt, so kommt es auch, dass sie als Monster dargestellt werden. Sie können sich und ihre tierischen Triebe nicht kontrollieren...-"

"Warte, warte, warte, was sind Mates?", frage ich verwirrt nach. "Die Seelenverwandten der Wölfe. Und zu deiner gestrigen Frage, eine Luna ist die Mate des Alphas. Sie führt zusammen mit dem Alpha das Rudel und kümmert sich um Streitereien und die jungen Wölfe. Sie erzieht sie sozusagen. Dann gibt es noch den Beta, bei uns ist das Taylor. Er vertseht sich mit Jared einfach am besten und die beiden sind praktisch zusammen aufgewachsen. Dieser unterstützt den Alpha und ist sein engster Vertrauter und Berater. Tja und wie du dir nun denken kannst ist der Alpha unser Anführer und mächtigster Wolf-"
"Ja über den Alpha habe ich schon einiges in einem Buch gelesen-" "Mag sein, aber die Bücher beruhen nicht auf der ganzen Wahrheit und sind zum Teil erlogen oder falsch verstanden worden", unterbricht sie mich mit einem strengen Ton.