„Aufstehen, Baby!", flüsterte eine Stimme in mein Ohr. Ich knurrte und versuchte, mich umzudrehen. Doch jemand saß auf meinem Bauch und hielt mich in die Matratze gedrückt.
„Damon! Lass mich! Noch 5 Minuten", seufzte ich und machte die Augen nicht auf. Ich merkte, wie er sich bewegte, und sich nun komplett auf mich drauflegte. Seine Muskeln drückten gegen mein Shirt.
„Aber wir sind mit Chris, Lara und Fynn verabredet", sagte er und küsste meine Nasenspitze. Ein leichtes Lächeln entstand auf meinen Lippen.
„Wir waren doch erst um 11 Uhr zum Frühstück verabredet", sagte ich und rieb meine Augen, um sie endlich zu öffnen. Ich blinzelte und sah Damon, dessen Gesicht nur wenige Sekunden vor meinem war. Er grinste und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Wir haben 9.30. Du hast gestern Abend noch gesagt, dass ich dich früh genug wecken soll. Also...ich habe dich früh genug geweckt, damit du dich fertig machen kannst und wir in einer Stunde los können." Ich seufzte.
„Ich habe keine Lust. Hier ist es viel zu gemütlich."
„Komm schon! Wir können morgen noch hier genug rumliegen, aber heute nicht! Heute haben wir viel vor."
„Was denn? Ich dachte, wir gehen heute nur frühstücken und gehen danach wieder nach Hause. Ich muss heute noch an einer Hausarbeit weiterschreiben."
„Nein! Wir werden heute noch mehr machen." Damon grinste.
Ich küsste kurz seine Wange, auf welcher sein Grübchen stark herausstach. „Gehst du vor mir duschen?"
„Kann ich machen", trällerte Damon, stand von mir auf und verließ das Schlafzimmer. Ich schloss kurz die Augen, doch ich hörte wieder die Tür knarren, und öffnete wieder meine Augen. „Wir können auch zusammen duschen, so könnten wir Wasser sparen."
„Daaamooon!", lachte ich. „Geh duschen! Hop!" Er zwinkerte mir nur zu und verschwand wieder aus dem Zimmer.
Seit mehr als einem Jahr war ich nun mit diesem süßen Vollidioten zusammen. Ich konnte es eigentlich kaum fassen. Wir lebten in unserer eigenen kleinen Wohnung und hatten uns zu zweit unser kleines Leben aufgebaut. Damon und ich waren vor drei Monaten Zuhause ausgezogen. Eher gesagt, hatten wir direkt, nachdem wir unser Abitur in der Tasche hatten, eine Wohnung gesucht und waren nach wenigen Wochen in diese kleine Wohnung in der Innenstadt gezogen.
Wir gingen beide studieren. Er ging nebenbei in einer Autowerkstatt arbeiten und ich arbeitete oft Freitags und am Wochenende in einem Café als Kellnerin.
Die Crew hatte sich „aufgelöst". Nachdem sie alle von Lisas Schwangerschaft gehört hatten, haben sie sich zu dem Entschluss entschieden, nicht mehr in dieser Lagerhalle zu wohnen. Sie hatten WGs gemeinsam gegründet, in denen nun auch welche aus der Clique wohnten. Die Crew und meine Clique hatten sich extrem gut angefreundet im letzten Jahr und wir waren alle zusammen eine große Familie geworden.
Und in dieser großen Familie durfte natürlich auch kein Baby fehlen. Lisa hatte vor ein paar Monaten ein kleinen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Das war vielleicht ein Prozedere gewesen an dem Tag. Chris musste ganz schön viel aushalten an dem Tag der Geburt. Aber am Ende war alles Friede, Freude, Eierkuchen gewesen.
Fynn war schon ein süßer Sohn und schon ganz schön mutig für sein Alter. Er war ein kleiner Entdecker. Wenn man ihn nur für wenige Minuten aus den Augen ließ, hatte er schon irgendwas neues in der Hand oder war um die nächste Ecke gekrabbelt.
„Du kannst duschen gehen", sagte Damon, als er nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen ins Zimmer trat. Damon war noch nicht richtig abgetrocknet und Wassertropfen liefen seinem Oberkörper entlang. Er trocknete sich nie richtig ab nach einer Dusche. Ich starrte ihn an. Nie. Wirklich NIE würde ich mich an diesen wunderschönen Körper von ihm gewöhnen. Er sah einfach aus wie der schönste junge Mann auf Erden. Seine Muskeln, die im Morgenlicht glitzerten. Seine Tattoos, die sich mit ihrer schwarzen Tinte von seiner braunen Haut abhoben. Seine Haare, die ihm etwas ins Gesicht fielen. Seine braune Augen, die mich immer wieder verzauberten. Seine Lippen, die ich küssen konnte, wann ich -
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My Adoptive Brother
Teen Fiction"Vertraust du mir?" "Ja!", sagte ich und nahm seine Hand. Was würdest du tun, wenn deine Eltern auf die Idee kommen würden, jemanden in deinem Alter zu adoptieren?