12. Kapitel

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Ich muss schon sagen: Eine Choreo mit Connor auszudenken macht verdammt viel Spaß! Ich musste so oft lachen, dass ich irgendwann Bauchschmerzen und verdammt großen Durst hatte.

„Schlag ein!", sagte Connor und hielt mir seine Hand hin. Ich wollte treffen, doch so bescheuert wie ich war, fiel meine Hand einen halben Meter daneben in die Luft. Ich lachte los und Connor fing auch an zu lachen. Wir waren mit der Choreo fertig und ich muss zugeben, dass sie verdammt geil ist.

„Hören wir auf?", fragte ich und versuchte mir irgendwie Luft zu zu fächeln, doch es gelang mir nicht. Es war so verdammt heiß, dass ich am Liebsten meine Sachen vom Körper gerissen hätte. Das wäre aber irgendwie komisch rüber gekommen. So vor Connor.

„Warum willst du aufhören?", fragte Connor mich und atmete dabei schwer. Er war wohl auch ordentlich aus der Puste. Schweiß ran ihm über die Brust und ich musste aufpassen, nicht zu sabbern.

„Ich bin tot und ich habe Durst." Ich ließ mich auf den Boden sinken und streckte alle viere von mir.

„Dann steh auf! Wir gehen in die Küche trinken." Er reichte mir die Hand und ich ließ mich hochziehen. In der Küche holte ich schnell zwei gekühlte Wasserflaschen aus dem Kühlschrank. Meine Beine trugen mich kaum mehr und ich setze mich auf die Anrichte. Mir war es egal, dass es eigentlich meine Mutter nicht mochte, dass ich mich dort hinsetze, aber sie war sowieso nicht zu Hause. Connor hüpfte neben mich. Und so saßen wir zusammen auf der Anrichte und versuchten unseren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen und tranken.

Plötzlich klingelte es an der Haustür und ich sprang runter von der Anrichte.

„Heiiiiii", sagte ich überschwänglich, als ich Tür aufmachte und Lisa dort stehen sah.

„Hi", sagte Lisa und hatte einen verwirrten Gesichtsausdruck.

„Komm doch rein", sagte ich und machte eine einladend Geste. Ich hatte eindeutig noch zu viel Adrenalin im Blut vom Tanzen. Doch mir war es egal, dass ich gerade wahrscheinlich total affig mit meinem breiten Grinsen und dieser Geste aussah.

Lisa trat ein und machte sich auf den Weg in die Küche.

„Ich wollte eigentlich einfach mal zu dir und bei mir raus. Du weißt echt nicht anstrengend solche Geschwister wie meine sind. Mama meinte, dass ich-", fing sie an zu erzählen, doch stoppte plötzlich mitten im Satz. Ich lief ihr hinterher und sah Connor noch an der gleichen Stelle sitzen.

„Hei, Lisa", sagte er, grinste weiterhin und winkte kurz mit der einen Hand, während er noch mit der anderen die Wasserflasche hielt.

Lisas Mund klappte auf und sie starrte ihn an. Ich ließ mich auf einer der Stühle vom Tisch fallen und guckte Lisa an. Sie guckte von mir zu Connor und dann wieder zu Connor. Das wiederholte sie fünf Mal, bis sie die Sprache wieder fand.

„Was habt ihr bitteschön gemacht? Ihr habt beide total geschwitzt, habt beide ein großes Grinsen im Gesicht und habt nicht mehr alle Anziehsachen an. Ihr habt doch nicht etwas das gemacht, was ich denke?!"

„Neeein, haben wir nicht. Wir haben nur laaaange getanzt", sagte ich und grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd. „Es ist halt anstrengend so viel zu tanzen und wir haben sogar eine Choreo fertig gekriegt."

„Zeigen!", sagte Lisa und zog mich vom Stuhl hoch, schubste Connor von der Anrichte und zog uns beide jeweils an einer Hand nach oben. Das ist wirklich typisch Lisa. Sie wollte die Choreo immer sehen, egal ob die Choreo scheiße war oder eigentlich nur Blödsinn. Es wurde schon fast unser Ritual, dass sie immer meine Choreo sieht. Sie liebt es Leute beim Tanzen zu beobachten, doch selber konnte sie es nicht.

Lisa ging zur Musikanlage, machte sie an und setzte sich auf den Boden vor den Spiegel. Der Song fing an, und Connor und ich stellten uns bereit.

Und schon ging es los! Lisa saß vor dem Spiegel und bestaunte uns.

My Adoptive BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt