What was that?

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Nächster Tag

Ich lag auf etwas weichem. Es war schön warm, also entspannte ich mich und ließ meine Augen geschlossen. Aber warte. Dieses Etwas bewegte sich. Ohne meine Augen zu öffnen tastete ich es ab. Es war ein Körper, defenitiv. Hatte ich mich etwa auf Ina drauf gelegt? Schmunzelnd drehte ich mich auf die Seite. Ich wollte meine Freundin ja nicht zerquetschen. Als ich mich weggedreht hatte, umschlang mich plötzlich von hinten eine Hand. War da etwa jemand kuschelbedürftig? Wie niedlich. "Ina man, lass mich schlafen", murmelte ich und wollte ihre Hand von meinem Bauch nehmen. Doch als ich diese berührte, hielt ich inne. Das war niemals eine weibliche Hand. Dafür war sie viel zu groß. Zögerlich öffnete ich meine Augen. Ich sah etwas blaues. Erst jetzt fiel mir das Meeresrauschen auf. Insgeheim hoffte ich, dass es nicht das war, woran ich dachte. Ich streckte meine Hand nach der blauen Wand aus. Ich war defenitiv in einem Zelt. Noch ein Punkt der mir Angst machte. Letztendlich traute ich mich, mich umzudrehen. Direkt schaute ich in sein Gesicht. Niall tat so, als würde er schlafen. Ja, er tat so. Das ist sehr offensichtlich. Vorsichtig stupste ich ihm mit meinem Finger an die Nase, was ihn zum Grinsen brachte. Ich grinste ebenfalls und wollte seine Nase nochmal stupsen, aber er kam mir zu vor. Er schnappte sich mein Handgelenk und öffnete seine Augen. "Ist da jemand frech am frühen morgen?", fragte er mit rauer, müder Stimme. Mein Grinsen wich nicht aus meinem Gesicht, es wurde mehr oder weniger zum Pedoblick. "Was guckst du so scheiße?", Niall ließ lachend meine Hand los und sah mich an. "Lass mich", lachte ich und schlug gegen seine Schulter. Ich setzte mich auf und fuhr einmal durch meine Haare. Mir fiel auf, dass ich in meinen Sachen vom Vorabend geschlafen hatte. Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und sah auf die Uhr. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Es war schon 14:10 Uhr. "Niall, ich muss zum Hotel", sagte ich und sah ihn geschockt an. Mit gerunzelter Stirn setzte er sich auf. "Warum?", fragte er. "Meine Freunde warten sicher auf mich, wir müssen noch Sachen packen, weil wir morgen in unsere neue Wohnung ziehen", erklärte ich und suchte auf dem Boden nach meiner Beanie. "Okay... ähm... treffen wir uns morgen dann wieder?", fragte Niall schüchtern und kratzte sich am Hinterkopf. Die Betonung liegt auf schüchtern. Ich lächelte in mich hinein. Das ist keine schlechte Idee. Erst würde ich Vormittags arbeiten, Nachmittags würden wir in unsere Wohnung ziehen und Abends könnte ich zu Niall. Allerdings kann ich mir nicht leisten dann so lange zu Schlafen, da ich am nächsten Tag wieder arbeiten müsste. Aber das wird schon kein Problem sein. "Sicher. Abends dann wieder?", fragte ich und guckte ihn an. Ein Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht und er nickte. Dann setzte er sich auf, grinste immer breiter und gab mir einen kurzen Kuss. Als er von mir abließ, grinste ich vor mich hin. "Wir sehen uns morgen", sagte ich und kletterte aus dem Zelt. Niall kam hinterher. "Ich werd' dich vermissen", sagte er und packte mir an die Taille. Ich legte lächelnd meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. "Bis morgen wirst du es schaffen", sagte ich. Er grinste und gab mir noch einen kurzen Kuss. Dann ließen wir voneinander ab und ich lief über den Strand, auf dem Weg zum Hotel. Einmal drehte ich mich noch um. Er winkte und ich winkte zurück. Danach lief ich weiter. Doch ich blieb nach ca. 100 Metern prompt stehen. Da fiel mir der vorherige Abend ein und die beiden Küsse am Morgen. Das war... wie sollte ich das beschreiben. Ich brauchte erstmal 'ne Zeit, um mich an den Gedanken gewöhnen zu können, dass ich wahrscheinlich mit ihm zusammen war. Um mich zu beruhigen, atmete ich tief durch und lief weiter.

Am Hotel

Mit einem leichten Lächeln lief ich die Treppe hoch und öffnete die Zimmertür. Liam, Louis, Franni und Ina unterbrachen ihre Unterhaltung und sahen mich an. Wenn auch in Ina's Augen ein fetter Vorwurf zu sehen war. Ich öffnete meinen Mund, um alles erklären zu können, schloss ihn aber wieder, als kein Wort rauskam. Franni sah mich mit einem Grinsen an. Oh man, wenn die wüsste, dachte ich. Zögernd setzte ich mich auf das Bett, auf dem die anderen saßen. "Könnt ihr bitte aufhören mich so anzusehen?", fragte ich. "Alex, ich glaub' ich muss nochmal mit dir reden", sagte Louis. Mit großen Augen sah ich meinen Kumpel an, der bereits aufstand und zum Balkon lief. Nervös lief ich hinter ihm her. Draußen angekommen, schloss ich die Tür hinter mir. Louis stand mit dem Rücken zu mir und sah aufs Meer. "Louis-", fing ich an, aber er unterbrach mich. "Alex, das was du mir gestern erzählt hast, passt nicht dazu was du jetzt getan hast", sagte er und funkelte mich vorwurfsvoll an. Er hatte mir die Geschichte also doch geglaubt. Verdammt, warum fühlte ich mich jetzt so kacke? "Ich kann das erklären", sagte ich. Louis' blaue Augen durchbohrten mich. "Dann erklär' es mir", forderte er und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Balkonbarriere. Ich saß in der Klemme. Ich konnte es mir selbst noch nicht einmal erklären, wie sollte ich es dann Louis erklären? Schämend sah ich auf den Boden. "Alex, ich will das jetzt wissen", Louis tippte ungeduldig mit seinem Fuß auf den Boden. Er würde ausrasten, wenn ich ihm keine plausible Erklärung auftischen würde. "Louis, ich-... es tut mir leid", mit diesen Worten ließ ich ihn auf dem Balkon stehen und rannte rein. Den Tränen nahe, schloss ich mich im Badezimmer ein und rutschte mit meinem Rücken die Tür runter. Meine Nerven waren am Ende. Louis ist mein bester Kumpel, aber er kam mir so verdammt fremd vor. Die ersten Tränen flossen meine Wangen herunter und ich schluchzte vor mich hin. "Alex", ich hörte, dass es Ina war. "Geh weg", murmelte ich und ging einmal mit meiner Hand über mein Auge. "Lass mich bitte rein. Die anderen sind weg", sagte sie. Nach einigen Sekunden öffnete ich verheult die Tür und warf mich um Ina's Hals. Sie erwiderte die Umarmung und streichelte mir über den Rücken. "Du kannst es mir erzählen", sagte sie und führte mich zum Bett. Vorsichtig setzten wir uns hin und ich lehnte mich an ihre Schulter. "I-ich weiß e-es nicht", schluchzte ich. "Was weißt du nicht?", Ina's Stimme klang ruhig, wodurch sich mein Atem auch etwas beruhigte. "Was ich will. Niall und ich, wir... wir...-" "Was habt ihr gemacht?", jetzt war wieder ein leicht strenger Ton in ihrer Stimme. "Wir haben uns geküsst", flüsterte ich. Ina spannte sich an, das merkte ich, weswegen ich meine Augen schloss. "Alex das... du weißt aber schon noch, was er abgezogen hat oder?", fragte sie und sah mich verständnislos an. Ich nickte nur leicht. "Seid ihr jetzt zusammen?", kam gleich die nächste Frage hinterher. Diese Frage würde ich auch gerne beantwortet haben. Daher zuckte ich mit den Schultern. "Ich frage ihn morgen", sagte ich und schniefte einmal. So langsam schien ich mich wieder zu beruhigen. "Morgen?!", fuhr Ina mich an. Ich schreckte von ihrer Schulter zurück und spürte, wie sich neue Tränen bildeten. "Ja", sagte ich leise. Ina nahm mich in den Arm. Überrascht von ihrer Geste, erwiderte ich die Umarmung. "Du machst aber keinen Scheiß, ja?", ich nickte als Anwort. "Jetzt hör auf zu heulen. Ich will nur, dass du glücklich bist", fügte sie hinzu. Dankbar sah ich sie an. "Aber ich glaube, Louis ist jetzt sauer auf mich", sagte ich und sah zu Boden. "Ach Quatsch. Keine Sorge, ich rede gleich mit ihm. Fran, Liam, er und ich treffen uns nämlich gleich noch. Du kannst ja mitkommen, wenn du willst", sagte Ina. Ich lehnte dankend ab und sagte, dass ich mich noch etwas ausruhen wollte. Ina nickte verständnisvoll und ging auch schon los. Ich zog mir eine Jogginghose und ein Top an und legte mich unter die warme Decke, bevor ich nach ein paar Minuten einschlief.

2 Stunden später

Ich wachte auf, da mein Handy klingelte. Genervt setzte ich mich auf und sah auf den Bildschirm. Einmal gähnen, dann rangehen. "Hey Ina, was gibt's?", murmelte ich in den Hörer. "Ich wollte nur sagen, dass du anfangen solltest deine Sachen zu packen. Immerhin ziehen wir morgen um und du musst noch arbeiten. Ich bin auch gleich zu Hause, dann können wir das gemeinsam machen", kam es vom anderen Ende. Ich sah auf die Uhr. Es war gleich 17:30 Uhr. "Ja, hast Recht. Ich fange schonmal an", sagte ich. "Okay, bis gleich", sagte Ina und legte auf. Ich ließ meinen Kopf zurück ins Kissen fallen und schloss noch für wenige Minuten meine Augen. Danach quälte ich mich vom Bett, suchte noch frische Anziehsachen aus meinem Koffer und lief ins Badezimmer. Bevor ich meine Duschsachen einpacken würde, wollte ich noch duschen. Ich seifte mich ordentlich ein, wusch ausgiebig meine Haare und stand eine Weile einfach so unter dem warmen Wasser. Nachdem ich dann das Wasser ausgeschaltet hatte, wickelte ich mich in einem Handtuch ein und föhnte meine Haare. Ich hörte wie die Zimmertür aufging und vermutete, dass es Ina sein musste. "Ich bin im Badezimmer, bevor du fragst", sagte ich laut. "Okay, dann warte ich", wurde zurückgerufen. Moment mal. Das war nicht Ina. Mit gerunzelter Stirn öffnete ich die Badezimmertür. "Louis? Was machst du hier?", bedacht darauf, dass ich praktisch splitternackt vor ihm stand, hielt ich das Handtuch mit einem starken Griff fest. "Ich wollte vorhin nicht so reagieren, es ist... es ist einfach noch komisch solche Geschichten zu hören", sagte er. Da war er wieder. Der Louis den ich kenne. Nicht diese strenge Version von ihm. Ich weiß, dass er in den nächsten Minuten irgendeinen Blödsinn machen wird, aber deswegen mag ich ihn ja. "Ist schon okay. Ich zieh' mich nur eben an, dann muss ich nämlich auch meine Sachen packen", sagte ich und verschwand wieder im Badezimmer. Schnell hüpfte ich in die Unterwäsche und zog mir schnell meine Hotpens und mein Top an. Dann suchte ich meine Duschsachen zusammen und legte das Handtuch zusammen. Den Rest konnte Ina gleich machen. Dann ging ich zurück ins Zimmer. Und siehe da, Louis hatte einen meiner BH's auf seinem Kopf. Ich wusste, dass er Blödsinn machen würde. Louis war am Headbangen, wie mein BH dabei auf seinem Kopf blieb, fragte ich mich schon. Lachend ging ich auf Louis zu und versuchte ihm meinen BH vom Kopf zu reißen, was allerdings schwerer war, als gedacht. "Louis William Tomlinson!", rief ich lachend, während ich ihn durch's Zimmer jagte. "Ich kenne meinen Namen, du brauchst ihn mir nicht zu sagen", war Louis' Antwort. Ich schnaufte und tat einen auf beleidigt, indem ich meine Arme vor der Brust verschränkte. "Komm schon, Alex", sagte Louis und stellte sich grinsend vor mich. "Dann gib her", sagte ich mit einem Schmollmund und streckte ihm die Hand entgegen. Erst da sah ich, dass er sich den BH mit meinen Haarklammern festgemacht hatte. "Du bist so ein Holzkopf, da hat so mancher Muffin einen besseren IQ als du", sagte ich lachend. Louis lachte ebenfalls und drückte mir die Sachen in die Hand. Plötzlich ging die Zimmertür auf und Louis und ich drehten und geschockt um. "Man ey Leute, ihr sollt packen", sagte Ina. Auf mich wirkte sie ziemlich gestresst, warum auch immer. Direkt legte ich alle Sachen in meinen Koffer, mit Ausnahme von meinen Schlafsachen. Dann zog ich ihn in eine Ecke und ließ ihn dort offen liegen, damit ich am nächsten Tag schnell die restlichen Sachen einpacken konnte. "Morgen um 15:00 Uhr müssen wir raus", sagte Ina. Ich nickte als Antwort. Fertig mit packen verabschiedeten wir uns von Louis und legten uns auf's Bett. "Jetzt kannst du mir erzählen wie das alles gestern passiert ist", sagte Ina und sah mich erwartungsvoll an. Ich seufzte lächelnd und sah sie an. "Du willst es echt unbedingt wissen, oder?", fragte ich lachend. Ina nickte eifrig. Dann fing ich an zu erzählen was gestern am Strand und morgens im Zelt alles passiert war. Ina sah mich sehr intressiert an und schien genau jedes Wort in ihrem Gehirn einbrennen zu lassen. Als ich fertig erzählt hatte, fing Ina an zu grinsen. Sehr breit. "Ich glaub' du hast einen Freund", sagte sie mit Pedostimme. Ich lief rot an und fing an zu grinsen. Vielleicht sollte ich die beiden doch mal vorstellen.

Mine.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt