Nun war ich echt hin und her gerissen. Einerseits sollte ich rangehen, es waren immerhin meine Eltern, aber irgentetwas sagte mir, dass das Telefonat dann so oder so in einem Streit enden würde. Nach einem tiefen Durchatmen entschloss ich mich dennoch dazu ranzugehen. "Hallo?", einen leicht genervten Unterton konnte ich mir nicht verkneifen, was Niall mit einem Grinsen quittierte. Ich rollte darauf nur leicht grinsend die Augen und wartete auf eine Antwort vom anderen Ende. "Alex?", meine Mutter klang so streng wie eh und je. "Ja?" "Wo bist du? Du warst seit fast 3 Wochen nicht mehr zu Hause", wenn ich mich nicht irrte, glaubte ich sowas wie Sorge in ihrer Stimme zu hören. Ich kann mich natürlich auch stark irren. "Ich bin in Irland", sagte ich gerade heraus. Am anderen Ende hörte ich ein Schnaufen. "Du hast es also getan. Hast du deswegen mit Luke Schluss gemacht? Was war da los?" Was war denn jetzt kaputt? Luke hatte mit meinen Eltern geredet? War das sein Ernst? "Mum, ich dachte du könntest ihn nicht leiden, sei doch froh, dass Schluss ist", meinte ich. Niall machte sich an meinem Hals zu schaffen was mich nervös aber auch heiß machte. Mein Atem beschleunigte sich ein wenig, was meine Mutter natürlich sofort merkte. "Was machst du da?" Ein bisschen provozieren kann man ja mal. "Ich liege mit meinem Freund im Bett. Ich teile mir mit Ina hier eine Wohnung", sagte ich. Bei dem Wort 'Freund' sah Niall hoch. Ich grinste, denn ich hatte genau das erreicht, was ich wollte. "Das ist nicht dein Ernst. So haben wir dich nicht erzogen. Kaum hast du mit deinem Freund Schluss gemacht, liegst du gleich mit 'nem anderen Typen im Bett und lässt dich am besten von ihm flachlegen." "Wow, diese Wortwahl kenne ich von meiner Ach-So-Perfekten Mutter ja gar nicht", grinste ich. Mein Handy hatte ich auf Lautsprecher gestellt, damit Niall alles mithörte. Anhand seiner Gesichtszüge konnte ich erkennen, dass er meine Mutter zum einen echt amüsant und zum anderen ganz schön schräg fand. Sie erzählte mir noch, wann Luke bei ihnen gewesen wäre, was er ihnen erzählt hätte und wie sehr er ihnen leid tut. Ich stöhnte meist nur genervt auf und Niall verkniff sich ein Lachen. Doch als ich ihm zu verstehen gab, dass er doch auch mal was sagen könnte, schüttelte er einfach nur mit aufgerissenen Augen den Kopf. Nach langem Diskutieren, was ebenfalls beinhaltete, dass ich zurück kommen sollte, legte ich einfach auf und veschloss mein Handy auf Stumm zu schalten, da ich genau wusste, dass sie immer wieder versuchen würde, mich zu erreichen. "Du siehst deiner Mutter überhaupt nicht ähnlich. Zummindest was die Redensart angeht", sagte Niall. Wir legten uns etwas gemütlicher hin, damit wir besser reden konnten. Das hieß, dass ich mit meinem Kopf auf seiner Brust lag und er seinen Arm um mich legte. "Glaubst du, dein Ex wäre eifersüchtig, wenn wir ihm ein Selfie von uns beiden schicken?", fragte er. "Ich denke schon. Wollen wir das mal ausprobieren?", fragte ich und drehte meinen Kopf in Niall's Richtung. Er grinste und gab mir mein Handy vom Nachtschrank. Ich wartete, bis der eingehende Anruf meiner Mutter von selbst verschwand und öffnete Whatsapp. Das letzte Mal, dass Luke und ich miteinander geschrieben haben war schon eine Weile her weswegen ich ein bisschen nach unserem Chat suchen musste. Nachdem ich ihn gefunden hatte, öffnete ich die Kamera des Chats und schaltete diese auf die Frontkamera. Schnell zog ich mir was über, damit ich nicht halbnackt auf dem Foto zu sehen bin und setzte mich in den Schneidersitz. Ich wuschelte ein bisschen durch meine Haare und was Luke daraus interpretierte, war seine Sache. Niall setzte such direkt hinter mich und legte seine Arme um meinen Bauch. Nebenbei stützte er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich nahm das Handy waagerecht in die Hand und lächelte gekonnt in die Kamera. Niall tat es mir gleich und zeigte sein schönes Lächeln. Schnell schoss ich ein Foto und überlegte, was ich provozierendes unter das Bild schreiben könnte. Er behandelt mich nach nur 3 Wochen besser als du, in all den Jahren. Niall nickte grinsend und ich sendete das Foto ab. Luke hatte das Foto bereits empfangen, das hieß abwarten. Niall lehnte sich über meinen Rücken, sodass ich nach wenigen Sekunden gezwungen war, meine Beine nach hinten zu strecken und Niall auf mir liegen zu lassen. Ich machte mir nicht viel daraus und legte mein Kinn auf meine Hand, damit ich besser auf mein Handy gucken konnte. Niall breitete sich auf meinem Rücken aus und sah ebenfalls auf mein Handy. Ich schrieb Ina auch schnell an, um zu fragen, wie lange sie noch brauchte. Sie meinte, dass sie noch ungefähr 20 Minuten bräuchte. "Wenn ich dich nicht so lieben und dich so gut verstehen würde, dann hätte ich gesagt, dass wir und in der Zeit anderweitig beschäftigen könnten", flüsterte Niall mir ins Ohr. Hat er gerade etwa..., er hatte mir grade gesagt, dass er mich liebt. Einfach so gerade heraus. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Dadurch, dass er seinen Kopf nach wie vor auf meiner Schulter platziert hatte, waren wir uns sehr nah. Anscheinend realisierte er gerade selber, was er da gesagt hatte. Niall sah mich leicht unsicher an und schien auf eine Reaktion zu warten. Ich lächelte und küsste ihn sanft. "Ich liebe dich auch", hauchte ich. Er rollte sich von mir runter und zog mich an sich ran. Ich kuschelte mich an ihn und sah ihn an. Sein Lächeln verschwand nicht mehr, sondern wurde immer breiter. Nach ein paar Minuten schloss ich meine Augen und entspannte mich komplett.
Ich blinzelte und nahm direkt das grelle Licht in Empfang. "Prinzessin? Bist du wach?", hörte ich jemanden fragen. Dieser jemand war kein geringerer als Niall. Ich öffnete meine Augen komplett und sah ihn verschlafen an. Mitlerweile waren wir also bei den Spitznamen angekommen. Und das obwohl wir uns vorhin erst die Liebe gestanden haben. "Bin ich wirklich eingeschlafen?", fragte ich perplex. Niall nickte. "Aber nur für eine Stunde." Ich setzte mich auf und streckte mich. "Hat Luke geantwortet?", fragte ich und drehte mich zu Niall. Er zuckte die Schultern. Ich nahm mein Handy in die Hand. Luke hatte wirklich geantwortet, nur leider hatte ich ebenso eine Nachricht von meiner Mutter erhalten. Du hast wieder 'n Neuen? War die Reaktion von Luke. Ich hatte es mir etwas amüsanter vorgestellt. Aber vielleicht sollte man noch ein bisschen mehr provozieren. Nun kam die Nachricht meiner Mutter. So sieht dein Neuer also aus? Fragte sie und hatte das Selfie geschickt, welches ich zuvor Luke gesendet hatte. Steckte er mit meinen Eltern unter einer Decke oder was? Auf die Nachricht meiner Mutter antwortete ich mit einem Ja, was dagegen? Ich beschloss aufzustehen und mir was zu Essen zu machen, da ich echt schlimmen Hunger hatte. Niall stand ebenfalls auf und lief hinter mir her. Ina stand in der Küche und wischte über die Arbeitsplatte. Als sie uns bemerkte huschte ihr Blick zu Niall. Er hatte nur seine Hose an. Ich hatte ihm sein T-Shirt geklaut, als ich mit ihm das Foto für Luke gemacht hatte. "Gut geschlafen?", fragte Ina mich grinsend und ich nickte als Antwort. "Hab' ich mir gedacht, nachdem ich mal bei euch drinne gewesen bin", meinte sie. Ich lief rot an, grinste aber. Niall schlang von hinten seine Arme um meine Taille. "Ich hab' hunger, Prinzessin", sagte er und legte seinen Kopf auf meinem ab. Ina machte große Augen. Sie wusste noch nicht, was passiert war, als sie weg war. "Ich glaube wir beide müssen dir was erzählen", grinste ich. "Aber erst will ich was zu Essen", nörgelte Niall. Ich rollte lachend mit den Augen und befreite mich aus seiner Umarmung und machte mich daran, was zu Essen zu machen. Ina deckte den Tisch. Niall war drauf und dran ständig was von den Spießen zu klauen, die ich gemacht hatte. Ich war nie die beste Köchin, weswegen ich mir immer nur Kleinigkeiten ausdachte. "Niall, wenn du nicht sofort deine Finger von den Spießen lässt, steck ich deinen Finger auf einen Spieß drauf", sagte ich, als Niall nicht aufgab. Letztendlich gab er sich doch geschlagen. Doch bevor wir uns alle hinsetzten, zog ich Niall in mein Zimmer, um ihm sein T-Shirt wiederzugeben. Ich zog mir ein Top über. "Magst du meinen Körper nicht?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. "Doch. Aber meine Freundin muss deinen Körper ja nicht den ganzen Abend anstarren, oder?", meinte ich und machte mich wieder auf den Weg zur Küche. Niall sagte gar nichts mehr dazu, grinste aber. Ina hatte alles auf dem Tisch platziert und wartete auf uns. "So. Was sollte ich jetzt wissen?", fragte sie grinsend, als wir anfingen zu essen. Ich sah zu Niall, der mir zunickte. "Nun ja... als du bei der Apotheke warst... da... haben Niall und ich uns unsere Liebe gestanden", sagte ich. Ina saß mit offenem Mund da und starrte uns ab. Niall sah mich von der Seite an und wartete, genau wie ich, auf eine Reaktion. "Das ist unglaublich", sagte sie leise. Ich grinste nur leicht. "Noch nie ist jemand so schnell an dich dran gekommen. Tut mir leid, wenn ich das jetzt so sage, aber selbst Luke hat ein Jahr gebraucht, bis er dich für sich gewonnen hat", meinte sie worauf ich die Schultern zuckte. "Du siehst, was daraus geworden ist. Und dabei hätte ich fast meine Unschuld an ihm verloren", den letzten Satz flüsterte ich nur und sah auf meinen Teller, wo ich zwei Spieße drauf platziert hatte. Ich spürte Ina's und Niall's Blicke auf mir, aber ich wagte es nicht aufzusehen. Ina war meine beste Freundin und ich hatte ihr nicht erzählt, dass Luke und ich in unserer Beziehung bereits sehr weit gegangen sind. Man erzählte zwar nicht alles, aber bei Ina und mir war es anders. "Ich verstehe", hörte ich Ina leise sagen. Ich riss mein Kopf hoch und sah sie an. Ihr blick war verständnisvoll. "Was verstehst du?", fragte ich verwirrt. "Du warst eine lange Zeit sehr komisch und du meintest nur, dass du dich mit Luke gestritten hättest. War es deswegen?", und damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ja, wir hatten uns darum gestritten. Er wollte es immer mehr, von Tag zu Tag, aber ich war noch nicht bereit. Ina und Niall schienen nun beide an meinem Blick ablesen zu können, dass es tatsächlich so gewesen war. "Das wird bei uns nicht passieren", meinte Niall und legte seinen Arm um meine Schulter, um mich zu ihm zu ziehen. Dessen, was er gesagt hatte, war ich mir sogar sehr sicher.
DU LIEST GERADE
Mine.
FanfictionEr will mich zu seinem Eigentum machen. Er schafft es auch. Aber ich finde es gut so. Jetzt nach so kurzer Zeit sehe ich es ein. Ich bin seins. Früherer Storyname: Marry A Vampire?