11.Das Unausweichliche

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Diaras Sicht

Ich drückte meine Augen fester zu, als der Atem des Verbrannten mein Gesicht berührte.

Mein Puls fing an sich unkontrolliert zu beschleunigen, denn ich war mir sicher die Klauen meines Angreifers brausten schon in die Luft, um mich gleich mit voller Wucht zu erwischen.

,, Neeeeeeeiiiin! Diiiiiraaaaa lauf!", drang eine Stimme verzehrt zu mir durch.

Leider konnte ich nicht zu ordnen von wo sie kam, da mich der Verbrannte bereits mit seine scharfen Klingen am Bauch erwischte und mich so auf die Knie zwang.

Sofort durchzog mich ein unaufhaltsamer Schmerz.
Ich hielt mir krümmend die Hände um die offene Stelle und hoffte es würde gleich vorbei sein.

Ich spürte wie mein Körper zu Boden glitt und mich der feuchte kühle Moos sanft liebkoste.

Dabei rann mir eine warme dicke Flüssigkeit über die Fingern.
Es war Blut.
Mein Blut.

Langsam wurden alle Geräusche um mich herum leiser und ich zählte die Sekunden.
Meine Mundwinkeln zuckten mit jeder verstrichenen Zahl weiter nach oben.

Gleich würde ich meinen Bruder wieder sehen.

Die Freude ihn endlich nach so langer Zeit in meine Arme schließen zu dürfen übertraf die Angst vor dem Unausweichlichem.

Obwohl mir klar wurde, dass ich Farah zurück lassen musste, trübte es nicht mein Herz.
Im Gegenteil.
Ich fühlte mich zum ersten Mal wieder frei.
Frei von all den Schuldgefühlen die mich seid Wills Tod geplagt hatten.

An jenem Tag wollte mein Halbruder, Farah mit seinem Können beeindrucken und sie anschließend um ein Date fragen.
Leider kam alles anders.
Hätte ich ihn damals nur nicht dazu ermutigt um ihre Aufmerksamkeit zu kämpfen, wäre er sicher noch am Leben gewesen.

Ich konnte mir bis heute nicht verzeihen, ihn getötet zu haben.
Er war jung und hatte noch so viele Pläne.
Wieso musste er auch mit auf die Jagdt gehen?
Es hätten sich auch andere Spezialisten gemeldet, wenn er in Alfea geblieben wäre.

Doch jetzt wo meine letzte Stunde geschlagen hatte, war es mir möglich geworden die schwere Bürde loszulassen.

Meine Kraft entwich aus meinen Gliedern.
Ich bekam immer schwerer Luft.
Ein vertrautes Gesicht schoss mir in mein Unterbewusstsein.

Warme braune Augen strahlten mich an, während ein zartes Lächeln sich um deren Lippen spielte.

Farah.

Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen, als mir der Kuss mit dieser fremden Frau unterkam.

Sie war ohne mich besser dran.

Kurz bevor ich gänzlich mein Bewusstsein verlor , wurde ich an etwas Warmes gedrückt.

Ein zarter Rosenduft kitzelte meine Nase.

Etwas in mir regte sich.

War etwa Farah hier?

,, Baby.. es tut mir alles so Leid!", flüsterte meine heimliche Liebe mir ins Ohr.

Mein Herz hüpfte gegen meinen Willen wild gegen die Brust.
Erst küsste sie eine andere Frau und jetzt nannte sie mich Baby?

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Ich versuchte mich nur auf meine Atmung zu konzentrieren. Hoffentlich dauerte es nicht mehr lange, denn der Herzschmerz wurde immer unerträglicher für mich.

,, Bitte lass mich nicht allein zurück.", flehte mich Farah an und schluchzte in meine Halsbeuge, da ich ihre Tränen auf meiner Haut hinunter rollen spürte.

Ach ja?
Warum sollte ich noch hier bleiben Farah?
Du hast dich für eine andere Frau entschieden.
Also wofür, wenn ich dich nicht haben konnte, sollte ich noch weiterleben?

,, Bitte kämpfe weiter Baby! Tue es für mich. Für uns. Ich liebe dich Diara! Ich liebe dich so sehr, dass ich ohne dich nicht mehr weitergehen möchte. Du bedeutest mir alles. Und wenn du denkst, dass ich das alles mit dir nicht ernst meine, täuscht du dich gewaltig meine Liebste. Ich werde es dir beweisen wie ernst ich es meine. ", wisperte sie mir ins Ohr.

Während meine heimliche Liebe mich noch immer in ihren Armen hielt, sah ich in meinem inneren Auge ein helles Licht auf mich zu kommen.

Es tanzte anmutig um mich herum, ehe es über mir zum Stehen kam.

Sanft forderte es mich auf ihm zu folgen.

Ein letztes Mal atmete ich tief ein und stand im Geiste auf um dem Licht zu folgen.

Nun war ich frei.

Frei von meinen eigenen Qualen.

Als ich an mir hinunter blickte, sah ich, wie sich Farah heftig weinend an meinen physischen Körper schmiegte und ihren Schmerz hinaus schrie.

,, Nein, nein, neeeeeein! Diara! Komm zurück!"

Ich drehte auf halben Wege um und flog einmal um sie herum.
Zärtlich küsste ich ihr zum Abschied an die Wange.

Auf Wiedersehen Farah!

Xxx

Ich weiß Diaras Tod kommt etwas überraschend. Dafür entschuldige ich mich. 🥺
sobald ihr weiterliest, erfährt ihr auch wieso es enorm wichtig gewesen ist, sie gehen zu lassen.
Abgesehen davon wird sie schon bald wieder unter den Lebenden sein.

Ihr könnt gerne eure Vermutungen raushauen.

Fortsetzung folgt...

Pflicht oder Liebe? (Farah Dowling FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt