Camilla
Heute war ein langer Tag, ich hatte die Präsentation für das Meeting von Mr Espris am kommenden Tag fertig gemacht und hatte nun Feierabend. Es waren nicht mehr viele Arbeiter da als ich das Gebäude verlassen wollte, doch ich sah die Frau am Empfangstresen von heute Morgen. „Guten Abend noch", wünschte ich ihr im Vorbeigehen. „Danke, Ihnen auch, aber wie war ihr erster Arbeitstag?" „Er war gut, danke der Nachfrage. Und Camilla für Sie!", sie war mir wirklich sympathisch und Sie würde ab jetzt meine Arbeitskollegin sein, also entschied ich mich ihr anzubieten auf Du zu sein. Sie lächelte und reichte mir ihre Hand. „Lucy". Ich nickte und verließ lächelnd das Gebäude.
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„Behalten Sie das Wechselgeld!", rief ich fröhlich dem Taxifahrer zu. Heute hatte ich mich besonders herausgeputzt, ich würde Mr Espris gleich seine Präsentation die ich gestern noch vorbereitet hatte übergeben. Ich wollte unbedingt dass sie gut war, wenn nicht perfekt.
Ich begrüßte fröhlich Emily und lief Richtung Aufzug, ich wartete paar Sekunden bis ich einstieg und den Knopf zur Etage 15 tätigte.„Entschuldigung, könnten Sie kurz warten", eine Hand quetschte sich noch rechtzeitig durch die Tür, so dass sie aufglitt. Der junge Mann atmete tief durch und lächelte mich dann etwas überfordert an. Er war vielleicht Anfang 20, hatte kurze blonde Haare, grüne leuchtende Augen und er trug einen Anzug der ihm viel zu groß war. Ich schloss schnell die Fahrstuhltür und schaute ihn durch den Spiegel an. „Erster Tag?" Er schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nein, nur ein Vorstellungsgespräch zu dem ich viel zu spät bin." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Ja, dass kennt man doch!", meinte ich nur. „Sie bekommen den Job bestimmt, machen Sie sich nicht zu viele Gedanken!" Wir kamen an meiner Etage an und ich verabschiedete mich noch schnell.
Ein älterer Mann im Anzug empfing mich neben dem Aufzug und deutete mir an ihm zu folgen. Ich nickte und lief ihm hinterher. Wir hielten an einer großen Glastür an. Dahinter war ein großer Raum mit einem runden Tisch, an dem locker 20 Leute passten zu sehen, am Ende des Tisches stand eine große Weiße Tafel an die man schreiben konnte.
„Sie haben die Präsentation vorbereitet?" Ich nickte. „Gut, Sie werden mit in dem Meeting sitzen und Mr Espris unterstützen. Er drückte mir ein Papier in die Hand. Es war ein Ablauf zum Meeting. Ich schluckte, ich hatte nicht gewusst, dass ich im Meeting beteiligt sein würde. Dennoch ließ ich mir die Panik nicht anmerken und nickte sicher. „10 Uhr beginnt das Meeting, kommen Sie am besten fünf Minuten früher, aber bis dahin haben Sie noch Zeit sich in Ihrem Büro vorzubereiten. Sie wissen jetzt wann und wo Sie nachher hinmüssen, nun können Sie gehen."
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Von außen war ich ruhig, doch in mir sah es ganz anders aus. Alles in mir schob Panik, doch ich redete mir ein, dass ich eh nichts sagen müsse. Ich lief mit festen Schritten Richtung des Raums, den mir der Mann gezeigt hatte.
Ich kam an dem Gang in dem der Raum lag an und sah mir zwei vertraute Gesichter. Neben Mr Espris stand noch eine Person, diese wunderschönen blauen Augen würde ich immer wieder erkennen.
„An dem Spruch ‚Man sieht sich immer zweimal im Leben' ist vielleicht doch etwas dran", er lief auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ich lächelte. „Der Mann aus dem Café...", er lachte. „Für dich Lucon." „Camilla", kam es kurz von mir. Er legte seine Hand auf meinen Rücken und lachte, „Ich weiß wer du bist, jeder hier weiß das!" Ich runzelte die Stirn. Ich hörte ein genervtes Schnauben von meiner rechten Seite und drehte mich um. „Wie ich sehe hast du meinen Bruder schon kennengelernt." Luandro lächelte gefaket, drehte sich um und ließ mich verwirrt zurück.
„Komm, wir müssen jetzt auch rein damit wir nicht zu spät kommen."—————————
Das Meeting lief gut, ich saß zwischen einer sehr netten Mitte 40 Jährigen Frau, die sich als Mrs Lindon rausstellte und links von mir saß Lucon der mich immer wieder leise fragte ob es mir gut ging. „Du musst nur sagen wenn etwas ist", er lächelte mich leicht an. Ich nickte und erwiderte das lächeln.
„Gibt es etwas an meinem Meeting was Sie stört, Mrs Batich?" Ich räusperte mich verlegen und versuchte die vielen Augenpaare die auf mich gerichtet waren, zu ignorieren.Das ist deine Chance, nutz sie gefälligst!!
Entschlossen schaute ich Mr Espris in die Augen und stand auf.
Ich lief mit wackeligen Schritten zu der Tafel, nahm ihm den Stift ab und fing an zu reden: „Ja, das tut es tatsächlich. Wenn man, wie es nach Ihnen ginge, hier ein Hotel bauen würde, würde das nicht wirklich viel bringen", stotterte ich, wurde aber mit jedem Satz selbstbewusster. Ich straffte meine Schultern und redete weiter: „Die reichen Leute, die Leute die in diesem Hotel hausen würden, würden niemals dieses Hotel aussuchen. Es ist nicht im Zentrum New Yorks, heißt man muss laufen beziehungsweise sich ein Taxi nehmen um in die Innenstadt zu gelangen...
Wenn man aber ins Zentrum New Yorks ein Hotel bauen würde, ich meine Sie als großer CEO haben bestimmt irgendwelche Einfluss auf ein Grundstück in der Stadt, dann würden da mehr Leute hausen wollen."Es war kurz Still und die Panik in mir stieg, schließlich hatte ich gerade das Meeting von einem der größten CEOs gecrasht.
Lucon fing an zu klatschen, dann Mrs Lindon, dann noch mehr Leute, bis alle außer natürlich Mr Espris
applaudierten. Er schnaubte nur wütend und zog eine Augenbraue hoch. „Sagen Sie mir Mrs Batich, was würden sie dann mit dem Großen Grundstück außerhalb der Stadt machen?", stellte er die frage schnippisch. Darauf hatte ich auch eine Antwort parat, womit er wie es aussah nicht rechnete. „Naja, ich würde sie entweder verkaufen, oder aber was noch besser wäre: Ich würde statt ein großes Hotel, viele kleine Ferienwohnungen bauen. In Hotels gehen eher reichere, ältere Leute, aber in Ferienhäuser gehen auch Studenten oder Familien die sich bei vier Kindern kein Hotel leisten können. Damit könnte man auch gut verdienen!" Er runzelte die Stirn und schaute mich aufmerksam an. In dem Saal ertönte Geraune und es wurde viel gemurmelt. Er nickte nur und wandte sich dann an die anderen Mitglieder. „Nun gut, Sie haben jetzt zwei verschiedene Vorschläge gehört, ich werde ein neues Meeting arrangieren und dann werden wir uns aussprechen, was der bessere Plan ist. Hiermit ist das Meeting beendet und Sie dürfen gehen. Alle außer Sie, Mrs Batich!" Ich hörte wie Stühle zurück geschoben wurden und die Geschäftsleute gingen, doch ich schaute nur panisch in seine braunen Augen, diese attraktiven braunen Augen...——————
Wie versprochen, heute ein längeres Kapitel!
Was haltet ihr von Lucon?
Und wen mögt ihr bis jetzt mehr, Lucon oder seinen Bruder, Luandro Espris?
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He's the one
RomancePausiert. „Luandro, warte doch!" Ich wollte nicht warten, ich war wütend. Verdammt, warum musste sie so stur sein. Sie holte mich mit großen Schritten ein und zog mich am Nacken zu sich runter. Unsere Lippen berührten sich. Es war das beste Gefühl...