Kapitel 39

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Ihr Lieben, tausend Dank wie immer an jeden einzelnen von euch für eure lieben Worte zum letzten Kapitel. Ich konnte etwas vorschreiben und möchte euch nun endlich mal ein neues Kapitel liefern:).

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Kajas POV

„Mit Dir, mit Dir, mit Dir

fühl'ich mich ultraleicht."

Andreas Bourani – Ultraleicht

Ich legte meine Hand instinktiv auf meinen Bauch, als dieser sich mit einem lauten Grummeln über seine Leere beschwerte. Mein Blick glitt wie automatisch zu der Uhr in dem großen Aufenthaltsraum, der vereinstypisch in schwarz und gelb eingerichtet war. Es war bereits über eine halbe Stunde später, als wir eigentlich ausgemacht hatten, und so langsam drohte ich schlechte Laune zu entwickeln, da mir bereits übel wurde. Ich war mir ohnehin nicht so sicher, wieso ich mich zu diesem Ausflug hierher breitschlagen lassen hatte. Julian hatte mich einfach so niedlich angeguckt, als er mich heute Früh fragte, ob ich ihn nicht zum Training begleiten würde, dass ich nicht in der Lage war ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Allerdings wusste ich da auch noch nicht, dass ich mich die letzte Stunde nur alleine hier langweilen würde, da die Spieler von Lucien Favre für die letzten 20 Minuten in den Kraftraum geschickt wurden. Seufzend griff ich nach der Wasserflasche, die mir Julian netterweise noch gegeben hatte, bevor er nach drinnen musste, und leerte sie in einem Zug, um so irgendwie die Übelkeit wieder loszuwerden. Ich hatte mir extra einen Stuhl ans Fenster gestellt, da ich hoffte, dass ein wenig frische Luft dieses seltsame Gefühl in meiner Magengegend verschwinden lassen könnte. Doch dem war leider nicht so. Stattdessen hegte ich einige Male den Gedanken einfach zum nahe gelegenen Bäcker zu laufen, um mir etwas zu kaufen. Dieser Gedanke zerschlug sich allerdings direkt wieder, als mir einfiel, dass meine Geldbörse in Julians Auto war. Ich wusste, dass die meisten bereits weg waren, da ich von meinem Platz aus einen idealen Blick auf den Parkplatz hatte, wo die ganzen Luxuskarossen der Jungs standen. Gerade als ich mich mit geschlossenen Augen wieder gegen die Lehne meines Stuhles lehnte, hörte ich wie sich die Tür zum Aufenthaltsraum öffnete und ich wollte bereits mit einem erleichterten Lächeln aufstehen, als ich mit einem skeptischen Blick das Bild vor mir musterte.

Julian stand zusammen mit Emre und Marco in der Tür und auch auf die Entfernung konnte ich erkennen, dass der Kapitän einen von Julians Armen um seine Schultern liegen hatte, während Emre die Trainingstasche des Blonden geschultert hatte. Also erhob ich mich seufzend und bewegte mich langsam auf die Drei zu. Je näher ich kam, desto mehr konnte ich erkennen, dass mein Freund seinen rechten Fuß nur auf der Zehenspitze abgestellt hatte und ich sah ihn fragend an, während er unglücklich sein Gesicht verzog. Sofort schellten bei mir die Alarmglocken, da es sich bei dem offenbar lädierten Fuß um den handelte, an dem er erst im letzten Jahr laboriert hatte. „Was ist passiert?", fragte ich den Blonden direkt, der mit den Schultern zuckte und seinen Blick in Richtung Boden richtete. „Ich hatte auf dem Platz schon so ein komisches Gefühl im Fuß und auf der Beinpresse hab ich so einen Krampf bekommen, dass ich beim Aufstehen umgeknickt bin", gab er leise von sich und ich konnte mir ein kleines Seufzen nicht verkneifen. „Hat sich das jemand angeguckt?", kam es mir besorgt über die Lippen und Julian nickte, ehe er seinen Kopf wieder hob und mich nun doch direkt ansah. „Markus konnte keine frische Verletzung feststellen. Ich soll den Fuß zuhause hochlegen und dann schauen wir, wie es morgen ist", kam es von meinem Gegenüber und ich nickte, ehe ich den Dreien andeutete, dass wir los konnten.

Julian humpelte mit Marcos Hilfe bis zu seinem Mercedes und ich zog die Stirn leicht in Falten, als mein Freund seinen Wagen per Knopfdruck öffnete und Emre die Tasche in den Kofferraum warf, bevor er sich mit einem Handschlag bei den beiden Blonden verabschiedete. „Ähm...also.. du willst ja so nicht fahren oder Julian?", fragte ich ungläubig nach, bevor die beiden Männer vor mir einen kurzen Blick miteinander austauschten. „Nein, natürlich nicht. Ich..", fing er an und ich blickte in Marcos Richtung, der gerade einen kurzen Blick auf sein Handy warf, bevor er es wieder in seiner Hosentasche verstaute. „Kannst du uns nicht eben schnell rum fahren, Marco? Julian kann ja so auf keinen Fall fahren", sprach ich den Mannschaftskapitän an und zeigte dabei auf Julian, der seinen Fuß noch immer nicht belastete und sich stattdessen mit dem Rücken an seinen geschlossenen Kofferraum anlehnte. Auf Marcos Gesicht bildete sich ein entschuldigendes Lächeln, mit dem er mich ansah, bevor er mir antwortete. „Also ich würde euch wirklich gerne helfen, aber ich muss mit Scarlett zu ihrer Mutter und sollte auch los jetzt. Sorry", plapperte er wild drauf los und verabschiedete sich von Julian und mir.  Ich scannte mit meinen Augen hilflos den Spielerparkplatz ab, doch leider schien außer uns niemand mehr hier zu sein. Offensichtlich waren Marco und Emre auch nur noch hier gewesen, weil sie Julian bis zu seinem Auto helfen wollten.

All I Love (Julian Brandt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt