Kapitel 3

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So, das Kapitel ist ein wenig kürzer und da ich heute viel zu tun habe, weiß ich nicht, ob ich heute abend noch ein weiteres schaffe.
Aber ich hoffe, ihr habt damit noch Freude. ;)

VIel spaß :)
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Etwas nasses wurde mir über meinen Kopf geschüttet. Ich rang nach Luft und riss meine Augen auf. Wieder war ich Ohnmächtig geworden und wieder hatte mich Levi mit einem Eimer zurückgeholt.
Ich spürte, wie es mir über das Gesicht lief, doch ich war mir sicher, dass es mit Blut vermischt war.

Ich wusste nicht, wie lange dieses Verhör ging. Aber er hatte mich in eine Zelle in den Kerker gesperrt und meine Hände an Ketten gelegt.
Mein Kopf schmerzte und meine Rippen pochten. Er hatte auf mich eingeprügelt und mir immer wieder Fragen zu meiner Herkunft gestellt.
Ich hatte ihm versucht wahrheitsgemäß zu antworten, doch er glaubte mir kein Wort. Wenn ich ehrlich war, konnte ich es nachvollziehen. Es klang mehr als unglaubwürdig und ich begriff die Situation selbst nicht.

Ich versuchte mich auf meine Beine zu stellen, doch sie hielten mich nicht und ich sackte in die Ketten.

„Noch einmal."
Levi legte den Eimer zur Seite und baute sich bedrohlich vor mir auf.
„Was hast du hier zu suchen?"

„I-ich... habe bereits...alles gesagt."
Wieder spürte ich seine Faust in meinem Gesicht, sodass mein Kopf zur Seite flog. Ich schmeckte den bekannten Geschmack von Blut in meinem Mund.
Ich hatte aufgehört zu weinen, denn ich wusste, es würde nichts bringen. Er glaubte mir kein Wort und ich hatte nichts, um ihn zu überzeugen.

Ich lehnte mich gegen die Wand und mit letzter Kraft hob ich meinen Kopf an, um ihn in die Augen zu sehen.
„Ich will absolut gar nichts von euch."
Ich war überrascht, wie kratzig meine Stimme klang, sodass ich sie beinahe selbst nicht erkannte. Doch ich sprach weiter:
„Wenn du mir nicht glaubst, dann töte mich. Dann können wir uns das Ganze hier sparen."

Meine Stimme brach zum Ende und ich ließ meinen Kopf wieder sinken. Lieber würde ich sterben, als hier noch weiter bettelnd in Ketten zu hängen.
Ich hörte ein kleines, zischendes Geräusch von ihm und ich merkte, wie er noch etwas sagen wollte, jedoch unterbrochen wurde, als sich die Tür zum Kerker öffnete.

Ich hörte Schritte, die meiner Zelle näherkamen und als sie vor mir stehen blieben, hob ich ein weiteres Mal meinen Kopf.
Vor den Gittern stand ein großgewachsener, blonder Mann. Seine wuchtigen Augenbrauen untermalten seinen ernsten Blick.

Im Augenwinkel sah ich, wie sich Levi ein Tuch aus seiner Hosentasche nahm und sie die Hände von meinem Blut reinigte.
„Erwin.", sprach er den Fremden an, doch ich spürte, wie sein Blick immer noch an mir klebte.

„Was sagt sie?", fragte Erwin und Levi begann grob zu berichten. Man hörte ganz klar Missbilligung in seiner Stimme, doch Erwin sagte nichts dazu.

„Du glaubst ihr doch nicht?", fragte Levi irgendwann ungläubig.

„Ich habe so etwas schonmal gehört."
Es war nur ein schlichter Satz von Erwin, doch sofort riss ich meinen Kopf nach oben und starrte mindestens genauso entsetzt, wie es Levi in diesem Moment tat.

„WAS?!", fragten wir beide gleichzeitig.

„Ich habe es immer für Gerüchte gehalten.", erzählte Erwin weiter.
„Es stand in mehreren Büchern. Leute, die durch Raum und Zeit reisten. Fremde, die plötzlich vor einem standen und Menschen, die einfach verschwanden und teilweise nie wieder zurückkehrten. Niemand weiß genaueres darüber und sie wurden für Ammenmärchen gehalten. Doch diese Geschichten erzählt man sich seit vielen Jahrhunderten, weswegen ich nie ganz davon überzeugt war, dass sie gelogen waren. Ich habe nicht gedacht, dass sie wahr waren, doch ganz gelogen auch nicht.
Vielleicht kann sie Licht ins dunkele geben."

Ich hatte ihm die ganze Zeit gebannt an den Lippen gehangen und ich merkte, wie Levi skeptisch zu mir schielte.

„Was sollen wir mit ihr tun?"
Levi sah immer noch zu mir, doch seine Frage war an Erwin gerichtet.

„Lass sie von den Ketten. Sie wird hier unten bleiben, bis uns etwas einfällt."
Mit diesen Worten verschwand er einfach wieder. Levi kam wieder zu mir und automatisch quetschte ich mich an die Wand, um abstand zwischen uns zu halten.

Er griff wieder in seine Hosentasche und holte einen Schlüssel hervor. Mit einer schnellen Bewegung löste er meine Ketten und sofort sackte ich auf die Knie zu Boden.
Beim Fall trat Levi einen Schritt zurück und ich spürte seinen Blick noch für einen kurzen Augenblick, ehe er sich umdrehte und meine Zelle verließ.

Ich hörte noch das Klicken, das mir versicherte, dass ich eingesperrt war. Dann ein paar Schritte und als ich die Tür hörte, die ins Schloss fiel, wusste ich, dass ich alleine war.

Ich blickte auf den Boden, wo sich eine riesige Pfütze gebildet hatte. Ich hob meine Hand und konnte das Zittern nicht unterdrücken.

Ich konnte noch immer nicht realisieren, was da vorgefallen war. Mein Hirn war wie leergefegt. Ich starrte noch einen Moment vor mich auf den Boden, ehe ich wie ein nasser Sack zur Seite kippte. Ich nahm nur verschwommen meine Umgebung wahr, als es wieder dunkel um mich wurde und mich die Ohnmacht empfang....

Levi x Reader~ Jumper~ // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt