Kapitel 11

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Ich lebe noch :D
Eigentlich hatte ich fest vorgenommen mal mit der Story weiter zu kommen, doch OMG ich brauche dieses Drama :D
Also zieht sich vermutlich die ganze Story noch, aber damit müsst ihr halt leben :D

Viel Spaß :)
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Ich öffnete meine Augen und war überrascht, dass Levi noch neben mir lag. Seit unserer Aussprache schlief er immer neben mir, war aber grundsätzlich vor mir wach. So ging es seit einigen Wochen.
Ich überlegte, ob ich aufstehen sollte, doch ich entschied mich dagegen. Heute stand eine Exkursion außerhalb der Mauern statt und ich würde mitkommen.

Ich wusste, wenn ich mich bewegen würde, würde er aufwachen und ich ließ ihn noch einen Moment. Ich betrachtete sein Profil und ich war ein wenig darüber überrascht, wie friedlich er aussah.
Er wirkte nicht mehr wie der strenge, überarbeitete Hauptgefreite, der für jeden die Drecksarbeit erledigen musste.
Der viele Leben auf den Gewissen hatte und noch mehr verloren hatte.
Für diese wenigen Stunden, die er schlief, hatte er seinen Frieden und ich brachte es nicht über mein Herz, sie ihm zu nehmen.

Plötzlich verzog sich sein Gesicht und tiefe Falten bildeten sich zwischen seinen Augenbrauen.

Ich hörte ihn leise stöhnen und merkte, wie seine Hand zuckte.
„Nein.", hauchte er und ich wusste, dass er einen Albtraum hatte, so wie ich es schon einmal miterlebt hatte.
„Isa...bell..."

Er hatte diesen Namen bereits bei seinem letzten Traum gemurmelt. Egal, wer diese Isabell war, sie hatte ihm viel bedeutet. Es fiel mir schwer mir vorzustellen, wie Levi einen anderen Menschen lieben konnte.
Ich wusste, dass auch Erwin und Hanji ihm viel bedeuteten, auch wenn er dies nie zeigte. Doch so richtig lieben?
Auch wenn ich es nicht wollte, so beneidete ich Isabell für die Liebe, die Levi für sie empfinden musste.

Tränen, die über seine Wangen liefen, rissen mich aus meiner Eifersucht. Immer wieder zuckte er und ich konnte es mir nicht mit ansehen.

„Levi...", flüsterte ich leise. Ich setzte mich ein wenig auf und strich mit meinen Fingern über seine nassen Wangen.
„Levi..."
Ich wusste nicht wieso, doch es brach mir das Herz ihn leiden zu sehen. Ich rutschte näher zu ihm rüber. Ich legte meinen Kopf nach an seinen. Ich spürte, wie sich unseren Wangen berührten und wie seine Tränen nun uns beide trafen.
Meine Lippen waren dicht an seinem Ohr und mit meiner Hand strich ich sanft die Tränen seiner zweiten Wange weg.

„Es ist ok...", hauchte ich leise und ich konnte nicht erklären, warum nun auch bei mir die Tränen in die Augen schossen. Ich spürte, wie sein Körper immer noch zuckte und ich wollte nur, dass er nicht mehr litt.

„Es ist nur ein Traum, Levi. Du brauchst hier keine Angst haben."
Mir liefen nun ebenfalls die Tränen, doch ich merkte, wie das Zucken nachließ.

„Es ist in Ordnung. Levi-"

Ich unterbrach mich selbst, als ich spürte, wie sich zwei starke Arme um mich legten. Levi umarmte mich und ich spürte, wie er mich näher an sich zog.

Mein Herz donnerte viel zu schnell, als ich spürte, wie er seinen Kopf ein wenig senkte, sodass seine Stirn an meiner Schulter lag.
Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und atmete tief durch. Ich spürte die Erleichterung durch mich durchfließen. Sein Albtraum hatte ein Ende.

„Danke.", hörte ich es leise sagen und ich wollte gerade etwas erwidern, als Levi uns drehte. Ich lag unter ihm, seine Hände um meine Hüften und zog mich ein wenig runter.
Ich wusste nicht, was das sollte, doch ich konnte nichts sagen, dafür fesselten mich seine Augen.

Sie waren immer noch stahlgrau, doch strahlten so viel Wärme aus, dass es mich sprachlos machte. Für einen Moment sagte keiner von uns ein Wort, doch dann kam er mit seinem Gesicht näher. Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, ob ich es wollte oder nicht, denn dann lagen seine Lippen auch schon auf meinen.

Im ersten Augenblick war ich geschockt darüber, doch schnell bereitete sich ein wohliges Gefühl in mir aus und ich schloss genießerisch die Augen.
Ich spürte seine Hand auf meiner Wange und seiner Fingerspitzen in meinem Haar, die leicht damit spielten.

Seine andere Hand lag ruhig auf meiner Hüfte, doch ich nahm sie überdeutlich bewusst wahr. Ich wünschte, sie würde sich bewegen, doch sie tat es nicht.

Ich war mir nie im Klaren, wie gut sich ein Kuss anfühlen konnte und das ausgerechnet von Levi, der für mehr Überraschungen gut war, wie vermutet.

Schließlich war ich auch erst vor wenigen Minuten zu dem Entschluss gekommen, dass er überhaupt Lieben kann.

Plötzlich kam es mir, wie ein Blitz und ohne weiter darüber nachzudenken, legte ich meine Hände auf seine Brust und stieß ihn von mir.
Ich sah, wie er seine Augen verwundert aufgerissen hatte und nicht verstand, was vor sich ging.
Ich funkelte ihm böse an und ich spürte schon, wie sich bereits wieder Tränen in meinen Augen sammelten.
„Ich... Ich bin nicht Isabell!", fauchte ich ihn an und bevor er auch nur den Hauch einer Chance hatte, was dazu zu sagen, sprang ich aus dem Bett und rannte ins Badezimmer.

Ich verschloss die Tür und lehnte mich ans Waschbecken. Unglaubliche Übelkeit kam in mir Hoch. Wie dumm ich doch war.
Er träumte ständig von Isabell und nach dem Albtraum küsste er mich!

Ich hasste meinen Körper, wie er auf ihn reagierte. Ich habe es unendlich genossen und wünschte mir nichts sehnlichster, als wieder ins Bett zu steigen und dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten.

Ich hörte Schritte, die vor der Badezimmertür stehen blieben. Eine Weile war es still, doch irgendwann meldete er sich doch zu Wort:
„In fünfzehn Minuten vor dem Haupteingangstor!"

Seine Stimme war kalt und arrogant, wie es von ihm kannte und es machte mir eines Bewusst:
Ich hatte Recht gehabt.

Auch wenn ich es war, die neben ihm im Bett gelegen hatte, war es Isabell, die er wollte...

Levi x Reader~ Jumper~ // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt