Kapitel 8

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Als sie aufwachte, spürte sie zuerst einen stechenden Schmerz im Kopf, dann im Rücken. Stöhnend richtete sie sich auf und öffnete langsam ihre Augen. Sie saß auf ihrer Couch und massierte sich die Schläfen. Es waren gestern wohl ein paar Gläser Bourbon zuviel gewesen. Aber manchmal half eben nichts anderes. Mühsam stand sie auf und ging in die Küche. Nur ein schwarzer Kaffee konnte diesen Tag noch etwas verbessern. Sie schaltete die Kaffeemaschine an und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Nach dem ersten Schluck wurde ihr Kopf gleich klarer. Bei einem Blick auf die Uhr erschrak sie. Es war schon nach neun Uhr und sie hätte schon längst im Navy-Yard sein müssen. Hektisch suchte sie in ihrer Handtasche nach ihrem Handy. Sie hatte schon zwei verpasste Anrufe von Cynthia. "tut - tut - tut Vorzimmer der Direktorin des NCIS, Jennifer Shepard, Cynthia am Apparat. Was kann ich für Sie tun?" "Cynthia? Ich bin es. Ich bin in einer halben Stunde da. Welche Termine habe ich verpasst? Könnten Sie Agent..," "Direktor, ich habe mit Dr. Mallard gesprochen und es hat sie für 3 Tage beurlaubt. Ich habe schon alle Termine verschoben."
"Ja,äh...Danke Cynthia. Dann nehmen sie sich doch auch frei."
"Oh, danke Direktor"
Eigentlich hielt sie nicht sehr viel davon, wenn sich jemand in ihre Angelegenheiten einmischte, aber sie war so durcheinander das sie einfach nur zugestimmt hatte. In jeder anderen Situation hätte sie Cynthia zusammengestaucht und wäre auf dem schnellsten Weg ins Navy-Yard gefahren. Aber heute war es ihr egal. Sie wollte einfach nur allein sein. Sie nahm sich ihr bereits dritte Tasse Kaffee und eine Packung Kopfschmerztabletten aus dem Küchenschrank. Sie nahm zwei raus und spülte sie mit dem Kaffee runter. Obwohl sie sich gerade vorgenommen hatte, etwas zu entspannen und an ihn zu denken, schlich er sich immer wieder in ihre Gedanken. Nachdem sie eine halbe Stunde lustlos durch das Fernsehprogramm geschaltet hatte, entschied sie sich ein Bad zu nehmen. Denn was gab es besseres als ein Bad, um auf andere Gedanken zu kommen. Dann hatte sie eine Idee. Schon seit Jahren hatte sie kein Buch mehr gelesen. Sie hatte einfach nie Zeit dazu gefunden. Früher war sie eine richtige "Leseratte" gewesen, jedenfalls hatte ihr Vater sie manchmal so genannt, wenn sie sich einen ganzen Tag lang hinter ihren Büchern verschanzt hatte und nur unter starkem Protest rausgekommen war.
Sie entschied sich für einen Roman und ging dann in ihr geräumiges Bad.
Nach einer dreiviertel Stunde wurde das Wasser langsam kühl und Jenny wickelte sich in ein großes, weiches Handtuch. Sie sah in den Spiegel. Zwar sah man ihr die Strapazen der letzten Woche noch mehr als deutlich an,aber es war längst nicht mehr so schlimm wie heute Morgen. Ihre Haare wickelte sie in eine Handtuch und zog sich ein Top, Pullover und Jogginghose an. Ihre Gedanken kreisten immer nur um ihn. Warum hatte er ihr nichts von seiner Freundin gesagt? Hatte er garnicht gemerkt, dass er ihr so große Hoffnungen gemacht hatte? Oder war es ihm egal? Das alles passte einfach nicht zusammen. ZUerst machte er ihr Hoffnungen und dann ließ er sie zerplatzen wie Seifenblasen? Das passte nicht zu ihm. Nein, so war er nie gewesen. Aber er hatte sich verändert. Genau wie sie In diesem Moment wünschte sie sich, dass es noch einmal so wäre wie 1999 in Paris.

*Flashback*

Sie kam gerade vom Supermarkt wieder und schleppt die beiden großen Tüten mit Lebensmitteln in das kleine Appartment. "Jethro? Bist du da?", fragte sie und schaute sich etwas verwundert in der Wohnung um. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel mit der Aufschrift: " restaurant "le tour eiffel" 18:00 J."

Sie musste lächeln und schaute auf die Uhr. Es war schon viertel vor fünf und sie musste sich beeilen. Bevor sie sich fertigmachte, räumte sie die Einkäufe noch in die Schränke. Dann sprang sie schnell unter die Dusche, zog sich dann ein dunkelblaues Kleid mit Rückenausschnitt und und Spitze am Dekolletee. Ihre Haare ließ sie kurzerhand offen und legte nur ein dezentes Make Up auf.

Sie nahm ihre Handtasche, schloss die Tür ab und fuhr mit einem Taxi Richtung Innenstadt. Als sie vor der Tür des Restaurants stand, zupfte sie ihr Kleid zurecht und schaute auf ihre Armbanduhr. 17:58, perfekt. Jethro saß an einem kleinen Tisch am Fenster und schaute nach draußen. Vorsichtig berührte sie seine Schulter und er sah ihr mit seinen eisblauen Augen, direkt in ihre. Er stand von seinem Stuhl auf und zog ihren zurück. Sie schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich. Aber anstatt sich auch zu setzen, nahm er ein kleines Kästchen aus seiner Jacke, holte die feine Silberkette heraus und legte sie ihr um den Hals. Erstaunt sah sie ihn an und berühte mit den Fingern den kleinen herzförmigen Anhänger. "Du bist doch verrückt.", flüsterte sie in sein Ohr und küsste ihn.

*Flashback Ende*

Ein Klingeln ließ sie aus den Gedanken schrecken. Sie nahm das Handtuch von ihrem Kopf und fuhr sich kurz durch die roten Haare. Seufzen stand sie auf und öffnete die Tür. Als sie die Person vor ihrer Haustür erkannte, stieg eine riesige Wut in ihr hoch. "Was fällt ihnen eigentlich ein hier her zu kommen? Das ist...das ist ja wohl das dreisteste, was mir je passiert ist! ", donnerte Jenny. In ihrem Inneren wusste sie, dass diese Frau nichts für ihre Probleme mit Gibbs konnte, aber sie hat ihr den einzigen Mann, den sie liebte genommen. "Entschuldigen sie bitte. Sie müssen da etwas falsch verstanden haben." "Missverstanden?! Was gibt es den da bitte falsch zu verstehen?", fragte sie agressiv. "Ich muss dringend mit ihnen über Leroy reden. Könnte ich vielleich reinkommen? Ich möchte das nicht in Tür und Angel besprechen." " In Ordung", antwortete sie,"Wollen sie vielleicht einen Kaffee?" Man hörte eine Spur Sarkasmus in ihrer Stimme mitschwingen. Die Frau setzte sich auf das Sofa und Jenny trug zwei Tassen Kaffee ins Wohnzimmer. "Also. Wer sind sie?", fragte Jenny und starrte die Frau an. "Ich bin Leroys Cousine, Mariah Carrington." "Oh mein Gott! Ich dachte, sie wären...seine Freundin", stieß Jenny aus und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen. Vorsichtig strich Mariah ihr über den Rücken. "Er vermisst sie. Sehr." "Aber...aber ich dachte er hätte keine....also außer seinem Vater keine Verwandschaft mehr?!", sagte sie verwundert und starte sie an.

L"Am besten ich erzähle ihnen die ganze Geschichte: Meine Mutter war die Schwester von Leroys Mutter Ann. Ich bin 1964 geboren, meine Mutter war damals erst 18. Sie hatte keinen Mann, sie wusste auch nicht wer mein Vater war. Nachdem sie bei der Geburt verstorben war, wurde ich in ein Waisenhaus gebracht, da ein uneheliches Kind ohne konnte nicht bei der Familie bleiben, da das Geld sowieso schon knapp war. Ich wurde nur 3 Monate später von der Familie Johnston adoptiert. Meine "neue"Mutter hieß Elizabeth und mein "neuer" Vater Simon. Ich kann mich nicht beklagen, ich hatte ein schönes Leben. Das Geld war nie knapp, wir lebten in einem schönen Haus. Als ich 16 war erfuhr ich das ich adoptiert war. Sie sagten mir dann aber, das alle Verwandten tot seien. Ich habe mein ganzes Leben nnach irgendwelchen entferten Verwandten, bis ich vor 1 Jahr Leroy gefunden hatte. Wir haben uns Briefe geschickt und nun hatte ich beschlossen ihn zu besuchen. Ich bin vor 10 Jahren mit meinem Mann Mark nach Florida gezogen und genau diese Woche in ich hier angekommen. Da nun unsere Verwandschaft bekannt war, wurde das auch in die Akten eingetragen und ich über seinen Unfall informiert."

Jenny starrte sie entgeistert an. "Nun kennen sie meine Geschichte. Was halten sie davon, wenn wir zu Leroy fahren?"
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Hier ein etwas längeres Kapitel :). Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr votet und kommentiert.
LG
P.S. NCISSniper Ich hoffe das waren genug Informationen über seine Cousine:)
LG

Lavendel Pancakes (Jibbs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt