Die Uhr zeigte schon nach 11 Uhr. Jenny saß an ihrem Schreibtisch und starrte Löcher in die Luft. Cynthia war schon vor über zwei Stunden gegangen und unten, im Großraumbüro, herrsche gähnende Leere.
Eigentlich hatte sie sich auf die Schreibarbeit konzentrieren wollen, doch Gibbs und ihr jüngster Streit ließen ihr keine Ruhe.~ Flashback ~
Gewaltsam knallte ihre Tür gegen die Wand. "Was fällt dir eigentlich ein?!", donnerte Gibbs, " Du weißt genau was das für mein Team bedeutete!" "Also Moment mal, du wagst es so mit mir zu sprechen?! Was erlaubst du dir eigentlich? Ich bin immer noch deine Vorgesetzte!", entgegnete sie in genau der gleichen Lautstärke.
"Ach so und deshalb kannst du machen was du willst?", fragte er und der Sarkasmus sprang ihr fast ins Gesicht. "Wenn ich wollte, könnte ich dich in die Arktis versetzen", sagte sie gefährlich, "Und jetzt gehen sie wieder an ihre Arbeit, Special Agent Gibbs!"
Ohne ein weiteres Wort verließ er ihr Büro und knallte die Tür hinter sich zu.
~ Flashback Ende ~Müde fuhr sie sich durch die Haare. Sie hatte die ewigen Streitereien satt. Warum konnten sie nicht einmal wie zwei normale Menschen miteinander reden? Die Antwort auf die Frage wusste sie bereits. Es war einfach zuviel zwischen ihnen vorgefallen.
~Flashback ~
Sie saßen in einem kleinen Restaurant in der Stadt. Eine bunte Lichterkette schmückte die Regenrinne. Gestern waren sie mit einem kleinen Privatflugzeug in Marseille gelandet. Vor ihr stand ein Salat mit Gambas und vor Gibbs ein Steak mit Bratkartoffeln, doch dafür interessierten sie sich nicht. Sie saßen da und hatten sich in den Augen ihres Gegenübers verfangen.
~ Flashback Ende ~~ Flashback ~
"Ja Sir, in Ordnung, ja, ja... ich werde da sein, ja Sir, Danke." Entgeistert blickte sie auf ihr Mobiltelefon. Der Direktor hatte sie angerufen, um ihr einen geheimen Einzelauftrag zu erteilen. Niemand durfte davon erfahren. Nicht einmal Jethro.
~ Flashback Ende ~Niedergeschlagen strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie hatte ihn tief verletzt. Ihn einfach ohne ein Wort sitzen gelassen. Sie konnte verstehen, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
Bei diesem Gedanken stiegen ihr Tränen in die Augen. Ärgerlich wischte sie sich über die Augen und zog die Nase hoch.
Doch dann bahnte sich eine einzelne Träne über ihre Wange und viele weitere folgten.
Mit jeder Träne, die über ihr Gesicht rann, wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn vermisste.
Wie schlimm es war, jeden Tag neben ihm zu stehen, aber ihn nicht berühren zu dürfen. Wie sehr sie seinen warmen Ausdruck in den Augen vermisste, denn sie glichen im Moment eher einer Eiswüste. Die Erinnerungen an ihr Zusammentreffen im MTAC holten sie ein.~ Flashback ~
Sie saß in der ersten Reihe des MTAC's und wartete. Gleich würde sie Jethro nach 6 Jahren wiedersehen. Nervös knetete sie ihre Hände und sammelte sich.
"Er ist jetzt ihr Problem, Direktor.", sagte Tom Morrow. Sie atmete tief durch und drehte sich um. "Hallo Jethro.", sagte sie und schaute ihn an. Jethro war der Schreck ins Gesicht geschrieben. Man konnte sehen wie es in ihm arbeitete. "Schenken wir uns den Spruch: Keiner hat sich seitdem verändert?", sagte Jenny und lächelte leicht. "Auf jeden Fall, denn das wäre gelogen, Jen.", antwortete er darauf. "Hast du Probleme mit Anweisungen von mir?" "Als Direktorin oder als Frau?", fragte Jethro zurück und lächelte. "Beides." Nach einer kurzen Pause sagte Gibbs:"Mnh...Es ist 6 Jahre her. Die Vergangenheit ist kein Problem. Du warst verdammt gut... Als Agentin übrigens auch."
"Jethro!", sagte Jenny etwas vorwurfsvoll. Gibbs war aufgestanden und sagte:"Madam Direktor." und klang ein wenig stolz.
...
"Jen...", begann er, wurde jedoch von Jenny unterbrochen. "Während des Arbeitszeit bin ich für sie immer noch Ma'am oder Direktor, Agent Gibbs!" "Und nach der Arbeitszeit?" "Zu so etwas wird es nie mehr kommen."
~ Flashback Ende~Sie erkannte, dass er ihr noch eine zweite Chance gegeben hatte. Vielleicht hatte er sogar noch etwas empfunden, obwohl sie ihn damals verlassen hatte. Vielleicht hätte sie ihn, ihre große Liebe, zurück haben können. "Es hätte sowieso nicht funktioniert.", versuchte sie sich einzureden, doch es klappte nicht so ganz. Sie wischte sich noch einmal über die Augen und begann sich wieder den Akten zu widmen. Doch immer wieder schweiften ihre Gedanken an ihn und seine unglaublich blauen Augen. Die Augen, die ihr mit einem Blick den Boden unter ihren Füßen rauben und die Knie weich werden lassen konnte. Letztendlich stand sie auf und goss sich etwas Bourbon in ein Kristallglas. Mit dem in der Hand ging sie vor der Fensterfront auf und ab. Langsam begann es zu schneien und nach einem Blick auf die Uhr entschied sie sich nachhause zu fahren und den Papierkram dort zu bearbeiten. Sie schnappte ihre Handtasche und ihren Mantel. Vor ihrem Büro kramte sie nach dem Schlüssel. Nachdem sie abgeschlossen hatte, eilte sie zum Fahrstuhl und fuhr nach unten. Als sie durch die Tür trat, kam ihr ein eisiger Wind entgegen. Es war schon Mitte November und es schneite immer stärker. Außerdem war der Boden spiegelglatt und sie hatte Schwierigkeiten mit ihren hohen Schuhen nicht auszurutschen. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit an ihrem Auto ankam, ließ sie sich auf den Sitz fallen. Vorsichtig lenkte sie den Wagen vom Parkplatz des NCIS und fuhr die Straße entlang. Sie brauchte ihre komplette Konzentration, doch die Anstrengungen des heutigen Tages, der Streit mit Gibbs, und die Gläser Bourbon zehrten daran. Plötzlich begannen die Räder über die Fahrbahn zu rutschen. Sie versuchte noch gegenzulenken, doch das Auto blieb erst in einem Gräben stehen .
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Hay,
ich hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen. Ich versuche häufig zu updaten, kann aber nichts versprechen ;).
Wenn es euch gefallen hat, lasst doch vielleicht eine Vote oder ein Kommi da *nett lächel*
LG xXjibbsXx
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Lavendel Pancakes (Jibbs)
FanfictionJenny hat einen Autounfall und Gibbs rettet sie. Doch dann gerät er in die Schusslinie und was hat eine andere rothaarige Frau damit zu tun? NCIS gehört nicht mir, Jenny und Gibbs demnach auch nicht. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten P...