Kapitel 10

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"Gibbs ist verletzt."

Zwei geschockte Augenpaare starrten ihn an. "Wie...", fragte Ziva mit etwas belegter Stimme. "Er hat eine Kugel für... für die Direktorin abgefangen. Ich habe gerade mit dem Arzt telefoniert. Die Kugel steckte in seiner linken Schulter und hätte beinah eine lebenswichtige Arterie getroffen, aber er hatte Glück, denn sein Zustand ist stabil. Momentan ist er noch im Krankenhaus und seine Cousine ist bei ihm.", antwortete Tony. "Und Jenny? Wie geht es ihr?" "Soweit ich weiß geht es ihr gut. Und nun an die Arbeit. Wenn Gibbs da wäre, hätte er uns allen schon eine saftige Kopfnuss verpasst. McGee du fährst mit Ziva zum Park und ihr sucht...", ordnete Tony an. "nach Spuren.", riefen sie im Chor.

Nachdem McGee und Ziva im Aufzug verschwunden waren, blieb Tony in Gedanken versunken an seinem Schreibtisch sitzen. Er konnte seine Gefühle gut hinter die kindischen Fassade verstecken, doch gerade war es einfach zu viel. Er machte sich Sorgen um Gibbs. Denn er war fast wie ein Vater für ihn. In Wirklichkeit wusste er nicht, ob es wirklich so gut um ihn stand, wie er es seinen Kollegen gesagt hatte. Doch es fühlte sich so an, als müsse er Gibbs solange vertreten und dazu gehörte eben auch seine Teammitglieder zu "beschützen".

*Währenddessen im Krankenhaus*

Sie stand schon seit einer halben Ewigkeit vor der schlichten Tür, doch sie konnte sie nicht öffnen. Denn hinter dieser Tür lag Gibbs. Sie wusste nicht wie sie ihm gegenübertreten sollte. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Und sie wusste nicht was sie sagen sollte. Mariah war in die Cafeteria gegangen, um sich einen Kaffee zu holen und wahrscheinlich auch, damit sie und Gibbs Zeit hatten sich alleine auszusprechen."Entschuldigen Sie, möchten sie zu Mr.Gibbs?", fragte eine Schwester, die gerade an ihr vorbei ging. "Ja.", antwortete sie. "Heißen sie vielleicht Jenny?", fragte sie erneut. "Warum?", fragte sie etwas misstrauisch. "Mr. Gibbs verlangt schon seit Tagen nach einer "Jenny" und er weigert sich etwas zu essen, wenn diese "Jenny" nicht kommt. Jenny starrte sie erschrocken an. "J-ja, ich heiße Jenny." "Oh, ein Glück. Da wird er sich aber freuen."

Etwas verwirrt wandte sie ihren Blick wieder von der weiß gekleideten Frau ab und starrte wieder auf die Tür. Die Frau verabschiedete sich kurz und verschwand dann hinter der nächsten Ecke. Sie schloss einmal kurz die Augen und atmete tief durch, um sich zu sammeln. Sie legte ihre Hand auf die kalte Türklinke und drückte sie langsam runter. Die Tür schwang auf und sie sah ihn in dem weißen Krankenbett liegen. Er wirkte sonst immer so stark, doch in dieser Umgebung sah sogar er schwach aus. Es war ein Einzelzimmer mit Schrank, Tisch und Bad. Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Eine dunkelblaue Bandage war um seinen Arm und seine Brust geschlungen, um die Schulter zu entlasten. In seinem Arm steckte eine Kanüle und aus dem Infusionsbeutel tropfte eine klare Flüssigkeit in den Schlauch. Alte Erinnerungen schlossen ihr durch den Kopf. Schon immer hatte sie Krankenhäuser gehasst. Sie waren so steril und unpersöhnlich. Aber das Schlimmste daran war, dass immer wenn sie in ein Krankenhaus musste, entweder sie oder ein Mensch, der ihr etwas bedeutete verletzt war.
Sie ging einen Schritt weiter auf ihn zu. Er hatte ihr das Leben gerettet. Eigentlich sollte sie in diesem Bett liegen, wenn sie es überhaupt überlebt hätte. Woher hatte er gewusst, dass jemand schießen würde oder war es Zufall gewesen?
Sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und ihr Blick glitt zu dem großen Fenster. Eine alte Eiche versperrte die Sicht auf die viel befahrenen Hauptstraße. Vorsichtig zog sie einen Stuhl zu sich heran und ließ sich neben ihn nieder. Zuerst könnte sie sich nicht entscheiden, was sie tun sollte. Sollte sie seine Hand nehmen oder besser nicht? Schlussendlich berührte sie seine Hand und er schlug die Augen auf. "Jen?", fragte er verwirrt und er starrte sie an. Sie lächelte nur und umfasste seine Hand. "Du bist gekommen." "Ich musste mich bedanken..." "Wofür?" "Du hast mir das Leben gerettet.", sagte und schaute ihm direkt in die Augen. "Weißt du noch, was ich einmal in Paris zu dir gesagt habe? Das ich immer wieder mein Leben für dich geben würde und das hat und wird sich niemals ändern."
Eine Träne glitzerte in ihren Augenwinkeln und er hob seinen gesunden Arm, um sie wegzuwischen. "Weist du warum ich dich im Park zu mir gedreht haben?" Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich wollte genau das hier tun", sagte er und zog die zu sich hinunter um sie zu küssen.
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Tut mir leid das es so kurz ist, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat.
LG

Lavendel Pancakes (Jibbs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt