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POV Madelyn

"Das kann ich nicht bringen, Maddy. Sowohl Ty als auch Ashton würden mir den Arsch aufreißen", sagt Mace und sieht mich voller Mitleid an.

"Bitte, Mace. Ich brauche das gerade. Ich werde nicht in alte Muster fallen, oder sowas. Ich will mich nur ablenken. Nur eine oder zwei. Mehr brauche ich nicht", bettele ich ihn an, doch er sieht mich ernst an.

"Vergiss es. Von mir bekommst du nichts."
Er bleibt hartnäckig?

Aber von wem, soll ich denn jetzt noch was bekommen?

"Lass uns gehen, Alter. Die Kunden sind Könige und unsere warten gerade", mischt sich nun James ein, der seinen Arm um Maceʼ Schultern legt, ihn an sich heranzieht und Maceʼ Kopf an seine eigene Brust drückt.

Gerade will ich gehen, da hält er mir plötzlich ein Tütchen mit ein paar Pillen entgegen.

Ohne zu zögern, gehe ich sicher, dass Mace es nicht sieht, ehe ich ihm die Tüte abnehme und ihm einen dankbaren Blick zu werfe.

Er zwinkert mir noch kurz zu und zieht Mace dann mit sich davon, während ich die Tüte hinter mich halte und den beiden nachsehe.

Als die beiden außer Sichtweite sind, ziehe ich das Tütchen wieder hervor und sehe es mir nachdenklich an.

Was soll denn schon passieren, wenn ich eine, oder vielleicht auch zwei Molly nehme?

**

Weinend sitze ich auf dem Basketballplatz und sehe auf, als Ashton voller Wut das Tor auf schmettert und zu mir gelaufen kommt.

"Was hat er dir gegeben? Was hast du genommen, Madelyn?!", fragt er und wird immer lauter, ehe er vor mir auf die Knie fällt, meine Wangen in seine großen Hände nimmt und mir eindringlich und besorgt, jedoch auch verflucht wütend in die Augen blickt.

"Nichts. Ich konnte nicht", schluchze ich und halte ihm die Tüte entgegen, ehe ich mein Gesicht drehe und es wieder in meine Knie fallen lasse.

Sofort reißt er mir die Tüte aus der Hand und steht auf, weshalb ich ihm nachsehe, doch er läuft auf den Gully zu, öffnet die Tüte und lässt die Pillen einfach aus der Tüte und hinab in den Abfluss rollen.

Weiterhin wütend kommt er wieder auf mich zu und lässt die Tüte fallen, ehe er meine Hand packt und mich grob auf die Beine zieht.

"Ich habe dich gewarnt! Ich habe dir meine Hilfe angeboten! Fuck!", brüllt er mir ins Gesicht und dreht sich kurz zur Seite, ehe er sich verzweifelt durch das Haar fährt, nur um sich dann wieder wütend zu mir zu drehen und seine Hände an meine Wangen zu legen.

"Warum hörst du nicht auf mich, wenn ich doch auch in so einer Lage war, Kitten?", fragt er plötzlich wieder so verdammt sanft, dass all meine Emotionen die Kontrolle übernehmen und ich wieder beginne zu schluchzen.

Ich schiebe seine Hände von meinen Wangen und gehe einen Schritt auf ihn zu, ehe ich ihm verzweifelt die Stirn an die Brust drücke.

Er zögert, doch dann legt er seine Arme um mich und zieht mich noch ein Stück näher an sich heran, weshalb ich nun auch zögerlich meine Arme hebe und meine Hände hinter seinem Rücken miteinander verschränke.

"Bitte hilf mir. Ich will das alles nicht fühlen. Ich will gar nichts mehr fühlen", jammere ich laut und spüre plötzlich die vollkommene Verzweiflung, wie sie mir durch den gesamten Körper fährt.

"Ich werde Mason umbringen!", knurrt er nach einer halben Ewigkeit wütend, was seine Brust mächtig zum Beben bringt.

"Wenn du damit Mace meinst, muss ich dir sagen, dass er mir nichts gegeben hat", sage ich leise und wische mir dann mit meinen Ärmeln die Tränen von den Wangen.

Sanft schiebt er mich von sich und sieht mich ernst an.

"Wenn du ihn schützen willst, damit wir ihm nicht die Scheiße aus dem Leib prügeln, kannst du das lassen, weil es so oder so geschehen wird, Madelyn", sagt er mit finsterer Miene, doch sofort schüttel ich den Kopf und erzähle ihm, wie es wirklich abgelaufen ist.

"Ich habe gebettelt, also sei ihm nicht böse", sage ich noch, doch seinem Blick zu urteilen, würde ihn nichts mehr davon abhalten, James ein für alle Mal zu verprügeln.

Er war ja schon wütend, als er das mit dem Joint erfahren hat.

"James bietet jedem Drogen an, aber du warst tabu. Das haben wir ihm alle gesagt und trotzdem hat er es getan. Hör auf ihn schützen zu wollen und denk endlich mal an deine Probleme", knurrt er wütend, was mich sofort wieder verletzt.

Als er das jedoch bemerkt, sieht er genervt weg und legt mir dann die linke Hand auf den Kopf.

"Ich bin ein herzloses Arschloch. Solltest du dich nicht langsam daran gewöhnt haben?"
Ziemlich zögernd sehe ich wieder zu ihm auf und blicke direkt in seine grauen Augen, doch plötzlich kommt mir seine Nachricht von vorhin wieder in den Sinn.

"Wie meintest du das vorhin, als du geschrieben hast, dass ich deine Erlösung sein soll?", frage ich ziemlich leise, doch sofort verändert sich seine Miene und ein kleiner Funken scheint in seinen Augen auf zu blitzen.

"Ich habe so gehofft, dass du mich das persönlich fragst, damit ich dabei zusehen kann, wie schön sich deine Lippen dabei bewegen", grinst er mir entgegen, weshalb ich sofort genervt die Augen verdrehe, meine Arme vor der Brust verschränke und mich mit dem Rücken zu ihm drehe.

"Ich meinte es, so wie ich es geschrieben habe, Maddy. Ich bringe dich jetzt nach Hause. Dort schläfst du dich erstmal richtig aus und morgen nach der Schule, fahren wir zusammen ins Studio und klären alles andere ab. Einverstanden?", fragt er und legt mir beide Hände an die Schultern, die er dann sanft beginnt zu massieren.

Ich nicke leicht, bekomme aber sofort eine Idee.

"Kannst du bei mir bleiben?", frage ich dann und sehe über meine Schulter direkt zu ihm.

Dann kann er wenigstens auch schlafen.

"Dann muss ich ja wieder durch dein Fenster klettern. Weißt du, wie anstrengend das ist?", fragt er, doch ich lehne meinen Hinterkopf an seine Brust und sehe so weit nach hinten, dass er mir ins Gesicht sehen kann.

"Schön. Aber die kleinen niedlichen Hände, behältst du heute Nacht bei dir", lächelt er verschmitzt, was ich nur mit einem zustimmendem und stummen nicken beantworte.

Be my SalvationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt