Be my Salvation

›82‹

"Ashy, das Bier, Alter!", kommt es genervt von Ty, der ziemlich überfordert damit ist, dass wir so viele Leute sind, die alle zusammen in Ashtons Wohnzimmer sitzen, während er derjenige ist, der immer noch Single ist.

"Ich kann nicht aufstehen. Besser gesagt, will ich nicht aufstehen", sagt Ashton und streicht sanft meine Haare zur Seite, sodass sie mir nun über die rechte Schulter direkt nach vorne fallen, doch als er beginnt sanfte Küsse an meinem Nacken zu verteilen, bekomme ich eine wohlige Gänsehaut.

"Ah, kommt schon! Müsst ihr hier alles mit dem Liebeskram voll ekeln?", fragt er jetzt ziemlich genervt, was mich zum Lachen bringt.

Ty sitzt genervt mit seiner leeren Bierflasche auf dem Sessel, während Theo und Tvyla auf der einen Couch sitzen.

Neben den beiden sitzen Mason und Brian.

Ashton und ich sitzen auf dem zweiten Sessel und Livia sitzt uns gegenüber auf dem dritten.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal mit Freunden Silvester verbringen würde, doch inzwischen sitzen wir hier und es macht Spaß.

Leicht lehne ich mich nach rechts, greife in den Bierkasten neben mir und reiche Livia die Flasche, die sie dann genervt an meinen Bruder weiterreicht.

Die beiden verstehen sich immer noch nicht so wirklich miteinander, obwohl ich mittlerweile immer mal wieder sehe, wie die beiden einander schmachtende Blicke zuwerfen.

Die Musik, die im Hintergrund läuft, während sich alle miteinander unterhalten, ist ziemlich ruhig gehalten, da man sich sonst nicht verstehen könnte, doch als plötzlich die Haustür ins Schloss fällt, verstummen alle und blicken überrascht zur Tür, wo Arthur mit einer hübschen jungen Dame steht.

Einige Momente sehen wir einander alle nur stumm an, was ziemlich peinlich ist.

"Habt ihr noch zwei Plätze frei?", fragt Arthur dann, weshalb ich ihm sofort ein breites Lächeln schenke.

Wie ich angenommen habe.

Er gibt sich Mühe.

Sofort steht Livia von ihrem Platz uns gegenüber auf, weshalb ich Ty einen finsteren Blick zuwerfe, den er auch sofort aufschnappt.

Schnell nimmt er noch einen Schluck von seinem Bier, stellt es dann neben seinem Sessel auf den Boden, lehnt sich ein Stück nach vorne, packt Livias Hüften und zieht sie zurück, bis sie direkt auf seinen Schoß fällt und perplex durch die Gegend sieht.

Eilig tue ich so, als hätte ich nichts gesehen, schnappe mir wieder zwei Flaschen aus dem Kasten und reiche sie Arthur und seiner Freundin, die sich gerade auf Livias vorherigen Platz setzen.

"Das sind mein Bruder Ashton und seine Freundin Madelyn", stellt Arthur uns vor, während er seine Flasche entgegennimmt.

"Freut mich, Madelyn. Ich bin Arthurs Verlobte Romina", sagt sie und schon fängt Ashton hinter mir an zu Husten.

Als ich ebenso perplex zu ihm nach hinten sehe, bemerke ich, dass er gerade wohl einen Schluck von seinem Bier genommen hat.

"Verlobte?", frage ich und sehe wieder langsam zu ihr.

Sie nickt eilig und lächelt mich strahlend an.

"Wir sind jetzt schon zwei Jahre zusammen. Als ich ihm vor Weihnachten gesagt habe, dass ich schwanger bin, hat er mir einen Antrag gemacht", lächelt sie und schon tut Ashton hinter mir so, als würde er nach Luft ringen.

"Ein Baby noch dazu?", frage ich und lege mir die Hand vor den Mund, ehe ich mich schnell auf Ashtons Schoß drehe und meine Hände an seine Wangen lege.

"Musst du mich erst heiraten, bevor ich die Tante des Babys werden kann?", frage ich, weshalb er sofort die Augen aufreißt.

Langsam scheine ich mich wirklich zu wohl in der ganzen Beziehung und Freunde Sache zu fühlen.

"Wow! Mach mal halb lang, Schwesterchen!", kommt es von Ty, doch ich sehe Ashton total fasziniert an.

Er wird Onkel und wenn er Onkel wird, will ich die Tante seines Neffen, oder seiner Nichte sein.

"Ich gebe Ty vollkommen recht", stimmt Theo nun mit ein.

"Genau. Hier wird nicht geheiratet", kommt es auch von Tvyla, während ich Ashtons graue Augen nur so mit meinem Blick verschlinge.

"Ihr seid meine Geschwister. Eure Meinung zählt nicht", sage ich und lasse von Ashtons Wangen ab, da er so in Schock ist, dass er kein Wort rausbringt, also sehe ich Arthur an.

"Muss ich erst mit ihm verheiratet sein, bevor ich die Tante sein kann?", frage ich jetzt ihn.

Auch er wirkt von meiner Freude total überfordert, doch irgendwie schlägt mein Herz gerade so unfassbar schnell.

Lässig nimmt er dann einen Schluck von seinem Bier, während ich erst jetzt bemerke, dass ich einer schwangeren Frau ein alkoholisches Getränk gegeben habe.

Eilig lehne ich mich vor, nehme ihr das Bier aus der Hand, lasse es zurück in den Kasten fallen und reiche ihr stattdessen meine Wasserflasche, ehe ich Arthur wieder total aufgeregt ansehe.

"So unzertrennlich, wie ihr beide die letzten Wochen geworden seid, glaube ich nicht, dass es nötig ist. Im Endeffekt wird man euch so oder so nicht mehr auseinander bringen können", sagt er wieder total gelassen.

Glückliche Tränen bilden sich in meinen Augen, als ich mich nach hinten lehne und die Arme vor der Brust verschränke.

"Ich werde die Tante von dem Kind, dass Ashton in Zukunft Onkel nennen wird", plappere ich glücklich vor mich hin und sehe dabei an die Decke, während ich mir all das vorstelle.

"Ich brauche definitiv was Stärkeres, als Bier. Wer hat das harte Zeug?", fragt Ashton hinter mir, was ich jedoch nur noch gedämmt wahrnehme, da mich gerade so viele Dinge beschäftigen.