Kapitel 3

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Freunde, was waren Freunde überhaupt? Kawaki wusste es nicht wirklich. Das Mädchen lief weiter neben ihr her und würde ihn bis zum Waldrand begleiten. Doch dann blieb er stehen und blickte auf einen Stand mit kleinen Goldfischen, welche ihn irgendwie faszinierten.

"Die sind ja süss.", sprach Ruri seine Gedanken aus. "Gefallen sie euch? In der Nähe gibt es ein kleines Fest. Da kann man Goldfische einfach nur ansehen.", grinste der Mann. "Ich..habe kein Geld..", sprach Kawaki. "Oh, es ist kostenlos. Was haltet ihr davon, dahin zu gehen?"

Ruri legte ihren Kopf etwas schief. "Wir müssen dafür auch nichts zahlen?", fragte sie. "Keineswegs kleine. Ihr könntet auch mit mir diese Goldfische verkaufen."

Kawaki murmelte etwas vor sich hin. "Ich..ich muss gehen.", sprach er plötzlich und rannte davon als er den Flyer in die Hände bekam. Ruri, welche ihm fragend nach sah, wusste nicht warum er es so eilig hatte. Würde ihn sein Vater schlagen, wenn er zu spät kam? Er würde doch genügend Schnaps für ihn mit nehmen.

"Was ist mit dir?", fragte der Verkäufer. "Ich sollte auch mal nach Hause.", sprach diese und lächelte leicht. Ja, ihr Onkel würde sicherlich auf das Geld warten, welches sie erhalten hatte, weswegen sie ebenfalls nach Hause ging.

Dort angekommen, blickte sie sich um. "Bin wieder da!", rief sie und lief in die Küche. Wie immer sass ihr Onkel an seinem Tisch und murmelte etwas von sich her. "Wie viel?", fragte er das Mädchen.

"Dieses Mal habe ich nicht so viel erhalten.", sagte Ruri und legte ihm das Geld hin. Es war üblich, dass sie verschiedene Stoffteile verkaufte, welche sie selbst nähen musste. Auch Tücher und Bänder gehörten dazu, weswegen ihre Finger hin und wieder aufgerissen waren. Dass sie Kawaki Geld geliehen hatte, verschwieg sie.

"Für was bist du eigentlich gut?", fragte ihr Onkel und blickte sie wütend an. "Wie kommt es, dass es weniger ist, als gestern!?"

Ruri blickte ihren Onkel an. "Ich..entschuldige..", sprach sie und zog leicht ihren Kopf ein als er aufgestanden war. "Ich..werde es morgen besser machen..", versprach sie und spürte einen Schlag in ihrem Gesicht, weswegen sie auf den Biden fiel.

"Das will ich auch hoffen! Ich habe dich nicht umsonst erzogen!", brüllte der Mann von dem sie grosse Angst erhalten hatte. Auch wenn er der Letzte ihrer Familie war, hatte sie Angst. Angst noch mehr Wut auf sich zu spüren.

"Geh in dein Zimmer!", kam es wütend von dem Mann, was Ruri ohne zu zögern auch tat und hinter sich die Tür schloss.

Tränen flossen über ihre Wangen, während sie sich in der Ecke platziert hatte. Sie konnte nicht mehr. Egal was sie auch tat, ihr Onkel würde sich niemals ändern. Er würde sie weiter schlagen, egal welchen Fehler sie auch machen würde.

Ihre verweinten Augen blickten auf sie Nähmaschine in ihrem Zimmer. Wie von selbst, waren ihre Tränen versiegelt als sie einfach nur an einen Jungen dachte. Kawaki, welcher ihre Hilfe brauchte um es bei seinem Vater aus zu halten.

Das Mädchen ohne Stimme Kawaki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt