Kapitel 4

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Am nächsten Morgen hatte sich Ruri früh auf den Weg gemacht um ihre Stoffe zu verkaufen. Dabei hatte sie jeden angesprochen, den sie gesehen hatte und hatte sich mit dem Geld gleich etwas zu Essen gekauft. Aber nicht nur für sich selbst, sondern auch für Kawaki, welcher in der Nähe im Wald seine Arbeit verrichtete.

"Guten Morgen, Kawaki.", sprach Ruri als dieser das Holz verarbeitet hatte und zu ihr sah. "Warst du gestern noch pünktlich?"

Kurz senkte Kawaki seinen Blick, ehe er leicht mit dem Kopf schüttelte. "Nein.."

"War er zufrieden?", fragte das Mädchen gleich und erhielt dieses Mal ein Nicken von ihm. "Danke...", sagte er danach und lächelte sanft. Doch dann hörte man ein Geräusch von seinem Bauch, weswegen Ruri etwas lachen musste. "Das habe ich mir gedacht, hier."

Kawaki blickte Ruri an, welche ihm ein Stück Brot hin hielt. "Nimm schon.", sagte Ruri streng, weswegen er das Brot annahm und langsam hinein biss. Wie von selbst, schnappte sein Mund erneut danach und spürte, wie sich sein leerer Bauch füllte. "Du solltest mehr auf dich achten."

"Mein Vater ist ein Held. Ich kann ihn nicht im Stich lassen.", sagte Kawaki als er sich an die Kommentare erinnerte. "Aber er hat den Flyer gesehen.."

"Hat er dich deswegen geschlagen?", fragte sie ihn und zeigte auf sein Auge. Kawaki nickte nur, ehe er das Holz zusammen band und diese auf seinen Rücken packte. "Damit kriegst au aber nicht genug.", meinte Ruri.

"Vielleicht ja schon..", sprach Kawaki und lief wie immer zu dem Verkäufer hin, welcher ihm zwei Münzen gab, welche überhaupt nicht reichen würden. "Dass..ist zu wenig.." "Ich komme selbst nicht mehr an Geld Junge.", sprach dieser und lief einfach in seinen Laden.

"Damit bekomme ich die Flasche nie voll.." Ruri blickte den Jungen an. "Ich kann dir wieder etwas leihen." "Nein..schon gut.", lächelte Kawaki aufrichtig.

Ruri sollte sich um sich selbst kümmern. Er hatte ihre blaue Wange schon längst gesehen. Sie machte das Selbe durch wie er. Deswegen wusste er, dass Ruri ihn verstehen konnte und er sie deswegen auch mochte. Er hatte es nie ausgesprochen aber es war schön jemand an seiner Seite zu wissen.

Freunde hatte sie gesagt. Seither hatte er darüber nach gedacht und hatte ein Gefühl gespürt, welche er nie erhalten hatte. Es war ein schönes Gefühl, welches er nicht vergessen konnte.

Als Kawaki die Flasche wieder füllen lies, war es tatsächlich noch weniger als bei dem Tag davor. Er wusste, dass es nicht gut enden würde und lief damit wieder Richtung Wald.

"Kawaki, sollten wir dieses Dorf nicht einfach verlassen? Ich habe Geld auf der Seite.", sprach Ruri welche ihn wieder begleitete. "Das geht nicht.", sprach er betrübt aus und stoppte erneut bei den Goldfischen.

"Weist du was, eines Tages werden wir uns einen Goldfisch kaufen und sie ansehen.", lächelte Ruri. "Darauf freue ich mich.", sagte Kawaki ehrlich darauf und blickte den Verkäufer an, welcher die beiden anlächelte. "Schön euch wieder zu sehen."

"Ebenso.", lächelte Ruri. "Ich muss gehen!", kam es urplötzlich von Kawaki welcher wieder einmal zu viel Zeit verschwendet hatte. Gerade als er los rannte, stolperte er über eine Wurzel, weswegen die Flasche vor ihm zerbrach.

"Kawaki?", fragte Ruri als sie ihm nach gerannt war und seine Panik sehen konnte. "Nein..nein..", murmelte er und sammelte die Scherben auf welche herum lagen. "Nein..", wiederholte er leise und schluckte als er realisierte was dies nun bedeuten würde.

"Kawaki?", fragte Ruri erneut als dieser schon los gerannt war. "Kawaki!", schrie sie ihm noch nach, ehe sie merkte, wie wenig sie ihm gerade helfen konnte. Sie hoffte nur, dass er diese Nacht überleben würde.

Das Mädchen ohne Stimme Kawaki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt