Kapitel 14

7 0 0
                                    

Für einen Moment war mein Kopf wie lahmgelegt. Die Synapsen in meinem Hirn brannten allesamt nacheinander durch, bis ich mir vorstellte, dass mir Rauch aus den Ohren strömte.

Das letzte Mal, als ich einer Walküre so nah gegenüber stand, war Noahs Leben ausgelöscht und meines nutzlos zurückgelassen worden.

In diese eisblauen Augen zu blicken, versetzte mich in eine Schockstarre, aus der ich erst wieder erwachte, als der blasse Mann mich an beiden Handgelenken packte und in einer groben Bewegung zu sich zerrte.

Überrumpelt blinzelte ich ihm entgegen, während er seine Augen zu Schlitzen verengte.

»Dämon!«, spie er mir entgegen und grub seine dürren Fingerkuppen in meine Haut. Ich war völlig perplex.

Er war stark. Stark und mächtig. Walküren waren unsere größten Widersacher. Sie waren klug und während die Nornen sich dem Tod angezogen fühlten und da waren, sobald es um den Menschen geschah, so brachten die Walküren den Tod. Sie waren Mörder im Namen Odins.

Ich schnappte nach Luft, als mir bewusst wurde, in welcher Situation ich mich gerade befand.

Hektisch schlug und trat ich um mich. Geistesgegenwärtig versuchte ich meine Kräfte anzuzapfen, doch mein Kopf war wie leergefegt. Es gab nichts vorauf ich zugreifen konnte.

»Wie ist das möglich!?«, zischte die Walküre und rüttelte an mir, sodass es sich anfühlte, als würde mein Gehirn in meinem Kopf gegen den Schädel prallen.

Panisch schüttelte ich den Kopf. Ich wusste nicht, was er meinte, was er von mir wollte.

»Du hättest tot sein sollen«, sagte der Mann harsch.

Sie stürzten sich auf ihn.

Sie warfen ihn zu Boden. Er schrie. Blut spritzte. Rot. Blutrot.

Er schlug mir mit der Faust mitten ins Gesicht. Ohne es verhindern zu können, landete ich im Laub und keuchte vor Schmerz.

»Schon damals hättest du sterben sollen.«

Und noch während ich paralysiert in seine Richtung starrte; den Punkt fixierte an dem er gerade noch gestanden hatte, ging ein Ruck durch mich hindurch. Ich öffnete den Mund, doch nichts kam heraus.

Alles überschattender Schmerz erfasste mich.

Er packte mich an den Haaren und riss meinen Kopf daran hinauf. Wimmernd schloss ich die Augen.

»Bitte, lass mich gehen«, schluchzte ich und versuchte mich aufzurappeln, doch die Walküre drückte mich zurück auf den Boden.

»Winsel nicht um Gnade! Du wurdest schon viel zu oft verschont!«, brüllte er, holte mit dem Bein aus und traf mich mit dem Fuß am Brustkorb. Schreiend krümmte ich mich; schnappte nach Luft.

Grob packte mich der Mann am Arm und zog mich auf die Füße, um mir mit seinen gruseligen Augen ins Gesicht zu blicken. Mein Herz schlug in Höchstgeschwindigkeit gegen meine Brust.

Mit einem Mal schien es als würde ich fallen; endlos lange fallen. Bis sich aus all der Dunkelheit um mich herum zwei helle, blaue Augen herauskristallisierten.

Die Augen waren schon immer das Gruseligste an diesen Wesen gewesen.

»Es ist endlich Zeit für dich zu gehen.« Der nächste Schlag in mein Gesicht, ließ mich Sterne sehen. »Zeit zum Sterben.«

»Zeit zum Sterben.«

Ich presste die Lippen aufeinander, konnte allerdings trotzdem den salzigen Geschmack meiner Tränen in meinem Mund schmecken. »Bitte nicht!« Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. Wieder trafen seine Knöchel auf mein Gesicht, dieses Mal direkt auf mein Kinn.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

HUNTING: After You DiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt