PHASE 1: Das Kennenlernen

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Jedes wissenschaftliche Experiment begann mit dem Aufstellen einer gewissen Vermutung, welche mit dem Fachbegriff „Hypothese" bezeichnet wurde. Und diese Vermutung wird infolgedessen im Zuge des Experiments untersucht und kam dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Ich mochte Jacob...Das war keine Vermutung, denn ich war sicher, dass ich für den blonden Sportler Gefühle hatte...

Aber empfand dieser etwa auch etwas für mich? Meine zwei besten Freunde Wesley und Zach waren zwar der Meinung, dass Jacob auch von meiner Person nicht ganz abgeneigt waren. Aber dies war im Gegensatz zu Albert Einsteins Relativitätstheorie keineswegs wissenschaftlich belegt sowie bewiesen.
Deshalb stellten sie die Hypothese auf: Jacob mag dich auch, Eddie...Er kann seine Gefühle nur nicht richtig zeigen.

Entweder wird man nach der Durchführung des Experiments zu der Erkenntnis kommen, dass man mit seiner Vermutung falsch gelegen hat und man diese mithin widerlegt hatte. In Fachkreisen wird dies als „falsifizieren" bezeichnet. Ebenso kann man feststellen, dass das Ergebnis des wissenschaftlichen Experiments im Einklang mit der Hypothese steht und man somit wohl folglich Recht hatte.

Oder als letzten Schritt kann man am Ende des Experiments schlussfolgern, dass die im Vorherein aufgestellte Hypothese gar nicht erst sinnvoll aufgestellt hatte und man sie somit umformulieren sollte oder das Experiment sogar komplett anders durchführen und seine bisherigen Pläne über den Haufen werfen musste.

Obwohl ich bei meiner Arbeit als Kernphysiker des Öfteren mit scheinbar unlösbaren Experimenten und Versuchsreihen konfrontiert worden war, wartete mit Jacob Campbell wohl das größte Rätsel auf mich, was mir jemals in meinen fünfundzwanzig Jahren begegnet war.

Aber besser fange ich mit meiner Erzählung mal am Anfang unserer Begegnung an...Es begann alles an diesen stinknormalen Mittwochvormittag vor knapp zwei Monaten, als der gutaussehende Blonde in die leerstehende Wohnung neben unserer WG einzog.

„Hey Cornelius...warte doch kurz", raste ich hinter meinem Mitbewohner her und versuchte dabei mit seinen langen Schritten mitzuhalten.

„Und der Zweck deiner Anwesenheit ist welcher, Eddie?", wollte Cornelius von mir wissen, während er mich wie immer leicht emotionslos von der Seite musterte und dabei meine Jogginghose mit dem Star Wars Aufdruck musterte.

Im Gegensatz zu mir war der Braunhaarige immer sehr tadellos und altmodisch, wie ein älterer College Professor gekleidet, obwohl er lediglich zwei Jahre älter ich selbst war. Nebeneinander laufend mussten wir zwei wie komplette Gegensätze wirken, denn Cornelius überragte mich um fast zwei Köpfe, während ich auch noch aufgrund meiner asiatischen Gene meistens viel jünger geschätzt wurde.

„Ich habe gestern das Katzenfutter für Einstein vergessen...Gestern war ich doch noch mit Wesley und Zach in dem irischen Pub...", meinte ich und ich massierte mir kurz meine Schläfen, denn natürlich hatten mich meine koreanischen Wurzeln mich wieder einmal mit einem leichten Kater bestraft, obwohl ich gerade mal zwei Pints Bier getrunken hatte.

Ich war kein Partytier und aufgrund der Tatsache, dass ich sehr wenig Alkohol vertrug, verbrachte ich meine Freizeit lieber mit anderen Aktivitäten und zusammen mit Zach und Wesley veranstalteten wir regelmäßige Zock- und Spieleabende in unserer WG.

Meine Kollegen am CalTech witzelten ja immer, ob ich nicht eigentlich ein heimlicher Spion aus Nordkorea war und eigentlich nur hier in Kalifornien als Kernphysiker arbeitete, um geheime Informationen an die nordkoreanische Regierung weitergeben zu können. Sie hatten mich am Anfang immer ein wenig sensationslustig gemustert, als hätte der Diktator Kim Jong-Un wohl demnächst vor, eine selbstgebaute Atombombe zu bestellen.

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