In meinem Forschungsgebiet, welches sich hauptsächlich auf die Kernphysik bezog, hatte ich gelernt, dass sich in unserem Universum tausende von Partikel befanden.
Und deren einzige Aufgabe bestand darin, sich mit anderen ihrer Artgenossen zu treffen und sich miteinander zu teilen. Dasselbe Prinzip taucht dabei auch in der menschlichen Welt auf, wenn sich zwei Leute ineinander verlieben.
Nur dass es im wahren Leben bei weitem nicht so einfach war.
Denn lieber hätte ich lieber noch einmal eine wissenschaftliche Doktorarbeit über hundert Seiten verfasst und mich dabei in meinen Büchern sowie Forschungsergebnissen in dem Labor im CalTech vergraben, anstatt mich noch einmal mit Jacob Campbells widersprüchlichen Verhalten auseinandersetzen müssen.
„Hey...Jacob...", murmelte ich dem hübschen Blondhaarigen zu, während dieser immer noch wie ein Häufchen Elend auf meinem Schoß kauerte und ihm dabei immer noch leicht die Tränen übers Gesicht liefen.
„Es war mit Sicherheit nicht deine Schuld, dass dein Dad so gehandelt hat...", flüsterte ich dem trainierten Sportler ins Ohr und dieser hob nun sogar leicht seinen Kopf.
„Doch...alle Leute in unserem kleinen Städtchen sind der Meinung...Und Abraham besonders...deshalb bin ich irgendwie hier nach Kalifornien umgezogen...Ich habe es dort einfach nicht mehr ausgehalten...", atmete Jacob wimmernd aus, während ich immer noch mit einer Hand beruhigend über seine bebende Wange streichelte.
Obwohl ich in diesem Augenblick noch für Stunden in dieser Position mit Jacobs Kopf in meinem Schoß verharren hätte können, richtete sich der attraktive Blondhaarige langsam wieder auf und er fuhr sich unsicher durch seine dunkelblonden Strähnen, während er noch leise schniefte.
Er richtete seinen Blick auf die Fleecedecke mit dem Star Wars Aufdruck, welche eigentlich Cornelius gehörte und ich mir sicher war, dass mich mein schrulliger Mitbewohner schon morgen früh dafür lynchen würde, dass ich es gewagt hatte, seine heißgeliebte Kuscheldecke zweck zu entfremden.
„Du bist nicht schuld, Jacob...", versuchte ich unserem hübschen Nachbarn noch einmal eindringlich klarzumachen, während mich dieser immer noch mit tränenroten Augen leicht ungläubig anblickte.
„Das weißt du doch gar nicht, Eddie...", brachte der attraktive Sportler nun leicht zögerlich heraus und er ergänzte dabei noch, „Du kennst mich doch gar nicht..."
„Ich weiß...", antwortete ich ihm dabei lediglich. Denn natürlich war ich mir der Tatsache bewusst, dass ich den Blonden erst seit ein paar Wochen kannte.
Aber schon allein in dieser knapp bemessenen Zeit hatte er es geschafft, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Und nachdem er mir dieses dunkle Kapitel seiner Vergangenheit anvertraut hatte, wollte ich ihm auch unbedingt helfen, seinen tiefsitzenden Schmerz über den plötzlichen und tragischen Verlust seines Erzeugers ein wenig zu mindern.
Zögerlich legte ich abermals eine Hand an seine Wange und wagte es, einen kurzen Blick in die faszinierenden, meerblauen Augen zu werfen, in denen ich mich immerzu verlieren konnte.
„Es tut mir ja so leid, Jacob...kann ich denn irgendwas tun, um dir zumindest ein wenig zu helfen?"
„Oh Eddie...", brachte der hübsche Blondhaarige nun stockend hervor und ich hielt den Atem an, als er stockend nickte und sein Adamsapfel dabei leicht auf und ab hüpfte.
„Du bist so süß...", seufzte unser superheißer Nachbar dann und er legte nun ebenfalls seine Hand auf meine Wange und streichelte sanft mit seinem Daumen über meine Wange.
„Berühr mich...bitte...", flüsterte mir der attraktive Blondhaarige ins Ohr, während ich ihn immer noch wie eines der verschreckten, weißen Versuchskaninchen in unserem Labor anguckte, welche gar nicht wussten, was ihnen als nächstes bevorstand.
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Beauty and the nerd
Short StoryEddie war eigentlich mit seinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden: Mit seiner Arbeit als Physiker am CalTech, den wöchentlichen Zock und Spiele Abenden mit seinen zwei besten Freunden und auch kam er überraschenderweise mit seinem schrulligen Mit...