PHASE 3: Zu viel des Guten...

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Two things are infinite: the universe and human stupidity; and I'm not sure about the universe. – Albert Einstein

Eine weitere Sache, welche mir mein Lehrprofessor am College beigebracht hatte, war, dass man bei einem wissenschaftlichen Experiment immer und jederzeit die Kontrolle über alles behalten musste.

Sobald man einen kleinen Fehler machte und beispielsweise zu viel von der Lösung in das kleine Gefäß auf dem Bunsenbrenner, dann konnte es gut sein, dass einem das gesamte Gemisch laut krachend im nächsten Moment dabei um die Ohren flog.

Dieser winzig kleine Fehler konnte dabei das komplette Experiment sowie die bisherigen Forschungsergebnisse komplett unbrauchbar machen. Wenn dabei unvorhergesehene Dinge passieren, dann würde dies womöglich das gesamte Experiment außer Plan bringen...Wenn man nur einen winzigen Milliliter der Lösung hinzugibt, dann ende alles in einer großen Explosion....

Und genau diese Situation ließ sich dabei auf unseren gutaussehenden Nachbarn übertragen. Hätte ich möglicherweise an diesem einen Abend nicht so gehandelt, wie ich mich instinktiv verhalten hatte, dann wären wir jetzt nicht in dieser äußerst komplizierten Situation.

Aber mal besser zum Anfang dieser gesamten Misere....

***

„Hey Eddie...Das heute war wirklich ein toller Tag...Danke dafür, dass du mir die Stadt heute ein wenig gezeigt hast...", meinte Jacob wie immer mit seinem geradezu ansteckenden Lächeln in meine Richtung und sogleich wurde mir ein Stück wärmer.

„Ja, das fand ich auch...", hauchte ich zurückhaltend, als wir bereits wieder vor der Wohnungstür zu unserer WG angekommen waren.

Tagelang hatte ich mir vor unserem Treffen (was natürlich kein Date gewesen war!) Gedanken gemacht, worüber ich mich mit unserem neuen Nachbarn unterhalten könnte, aber dies war gar nicht nötig gewesen. Denn der Blonde plapperte gefühlt wie ein Wasserfall und so

„Ich wird dann mal reingehen...", meinte ich zu dem gutaussehenden Sportler, welcher trotz seiner verschwitzten Klamotten sowie den leicht verwuschelten Haaren neben mir wie das blühende Leben wirkte.

Mir war zwar bewusst, dass Cornelius und ich ungefähr einen vergleichbaren Bewegungsmangel wie beispielsweise eine Nachtschnecke besaßen, jedoch schien Jacob kaum stillsitzen zu können. Selbst wenn er eine lange Nachtschicht als Kellner im Olive Garden geschoben hatte, ging er oftmals direkt im Anschluss an seine Arbeit noch frühmorgens eine große Runde joggen.

Auch der heutige Fußmarsch durch die schwülen und hitzigen Straßen Los Angeles schien ihm dabei kaum etwas ausgemacht haben, während ich mich irgendwann gefragt hatte, ob wir uns doch vielleicht eher in der glühenden Hitze der Wüste Sahara befanden.

Kaum hatte ich die Tür zu unserer Wohnung auch nur ein kleines Stück aufgeschlossen, zwängte sich bereits Einstein durch den schmalen Schlitzt und schlurfte auf unseren attraktiven Nachbarn zu. Der Kater schmiegte sich an die nackten Beine des Blondhaarigen und schnurrte immer wieder leise.

Zach hatte schon letztens gescherzt, dass der schwarze Kater wohl ebenso wie ich Gefallen an Jacob gefunden hatte und insgeheim hatte ich meinem besten Freund dabei Recht geben müssen.

Jacob hatte derweilen Einstein auf seine Arme gehoben und kraulte ihn unter dem Kinn, was unser kleines Findelkind mit einem ebenso lauten und zufriedenen Schnurren kommentierte.

„Also dann, Eddie...Ich musss mich jetzt wirklich fertigmachen...", sagte Jacob dann und ein wenig überrascht blickte ich den hochgewachsenen Sportler daraufhin an: „Musst du denn jetzt noch arbeiten?"

Beauty and the nerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt