PHASE 9: Die andere Seite der Medaille

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Immerzu musste ich mir in Hinsicht auf Jacobs Krankheit ins Gedächtnis rufen, dass es auch noch eine andere Seite seiner bipolaren Störung gab.

Seitdem er mich vor knapp einer Woche auf meiner Arbeitsstätte überfallen hatte und dabei unbedingt Sex im Labor auf dem Gelände des California Institute of Technology mit mir hatte haben wollen, hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen.

Ich befürchtete inzwischen, dass der hübsche Blondhaarige gewaltig sauer auf mich war und mir aus diesem Grund aus dem Weg ging. Auch hatte er in den letzten Tagen weder auf meine Textnachrichten geantwortet und er hatte meine zahlreichen Anrufe ignoriert.

Nun hatte ich die anderen dazu überredet, dass wir uns in unserer wohlverdienten Mittagspause im Olive Garden, Jacobs Arbeitsstätte, zum Essen trafen. Ich hatte nämlich den Arbeitsplan des Sportlers flüchtig im Kopf und ich war mir zu gefühlt hundert Prozent sicher, dass Jacob heute auch arbeiten musste.

„Was ist denn eigentlich zwischen euch beiden vorgefallen, Eddie?", erkundigte sich Wesley mit einem besorgten Gesichtsausdruck bei mir, nachdem wir uns an einem Ecktisch niedergelassen hatten und auch schon unsere Jacken ausgezogen hatten.

„Es ist ein wenig...kompliziert...zwischen uns zwei...", erklärte ich meinen Freunden sowie meinem Mitbewohner ausweichend, während ich den Kopf erst einmal in der ausgelegten Speisekarte vergrub.

„Ist es das denn nicht schon von Anfang an, Eddie?", lachte Zach laut auf, woraufhin er missbilligenden Blick aus Cornelius Augen erntete und ich seufzte daraufhin laut auf.

Zach und Wesley wussten inzwischen auch, dass mein frisch gebackener Freund an einer psychischen Störung litt und ihm die ständigen Stimmungsschwankungen sehr zu schaffen machten.

„Ich weiß, Zach...Aber ich war mir auch von Anfang an bewusst, dass es mit Jacob niemals einfach sein wird...Dennoch möchte ich auch weiterhin mit ihm zusammen sein..."
Zach grinste mir wieder leicht zweideutig zu und er machte eine eindeutige Geste mit seiner Zunge: „Da wäre ich an deiner Stelle auch froh über deinen hübschen Sexgott, der es dir rund um die Uhr besorgt, Eddie..."
„Zach!", keuchte ich leicht entsetzt und auch peinlich berührt auf.
Wesley schien es in diesem Moment auch nicht anders zu gehen, lediglich mein schrulliger Mitbewohner wirkte von der anzüglichen Geste meines besten Freundes vollkommen unbeeindruckt.

„Ja, oder liege ich etwa falsch mit meiner Annahme, dass du in den letzten Wochen sehr gut sexuell ausgelastet bist, seitdem du mit eurem superheißen Nachbarn zusammen bist, Eddie?"
„Ich hoffe aber, dass so eine Situation wie letztes Mal in unserem Badezimmer frühmorgens nicht mehr in Zukunft vorkommt...", fügte noch Cornelius mit einem pikierten Gesichtsausdruck hinzu und nun machten sowohl Zach als auch Wesley große Augen.

„Ihr hattet etwa in eurem Badezimmer Sex, Eddie?"
„Während ich mit im Zimmer war...", sagte Cornelius noch emotionslos, während Zach daraufhin schallend loslachte: „Oh man, Jacob hat nicht zufällig auch leicht exhibitionistisch angehauchte Züge, Eddie?"


Abwehrend hob ich meine Hände in die Luft und meinte: „Ich wasche meine Hände in Unschuld!"
„Ganz so unschuldig bist du jetzt wohl nicht mehr, seitdem du mit diesem Sexgott liiert bist...", brachte Zach noch breit grinsend ein und ich rollte als Antwort mit meinen Augen.

„Habt ihr es echt direkt vor den unschuldigen Augen deines Mitbewohners getrieben, Eddie?"

„Man, Zach!", rief ich daraufhin empört und ich spürte, wie sich meine Wangen schon wieder leicht rötlich färbten.

„Es war nur ein harmloser Blowjob...Und zu eurer Information: Wir standen dabei in der Duschwanne und waren dabei auch immer von dem Duschvorhang verdeckt...Also hat Cornelius rein gar nichts gesehen..."

Beauty and the nerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt