Mein Lehrprofessor am College hatte uns immer eingeschärft, dass man sich vor dem Beginn eines Experiments zunächst mit den eigentlichen Instrumenten und Chemikalien vertraut machen musste.
Und genau das taten wir, als unser neuer, supersexy Nachbar frisch geduscht wieder aus unserem Badezimmer kam und sich nun offen mit meinen zwei besten Freunden hielt.
„Wollten wir nicht eigentlich abends Pizza bestellen, Leute?", sagte Zach plötzlich und er warf einen Blick auf seine Armbanduhr: „Jetzt ist es schon fast achtzehn Uhr...Wir sollten möglichst bald anrufen, sonst kommt sie noch zu spät..."
Fragend wechselte mein Blick zwischen Wesley und Cornelius hin und her, welcher ohnehin schon ein wenig angepisst wirkte, dass sich plötzlich so viele Leute in unserem Appartement tummelten. Wesley meinte dann in meine Richtung: „Also von meiner Seite aus geht das klar...Wir hatten es ja ohnehin vorgehabt..."Ich nickte und ich griff bereits nach der Bestellkarte des beliebten Lieferservices, welche Cornelius und ich bereits vorsorglich auf dem Couchtisch deponiert hatten, da wir beide gerade nicht als Jamie Oliver Double tätig sein konnten.
„Ich gehe dann mal wieder rüber...Ich möchte euch nicht länger aufhalten...", lächelte mir Jacob verständnisvoll zu und er wollte sich schon unserer IKEA Dreier Couch erhoben, als ich ihn unterbrach: „Nein, geh nicht!"
„Super unauffällig, Eddie...", schalt ich mich selbst in Gedanken für meine unbedarfte Reaktion und ich fragte mich, weshalb ich mich eigentlich so peinlich in der Anwesenheit des Blonden verhielt. Es schien so, als würde mein Gehirn instinktiv auf Sparmodus schalten, sobald mir unser neuer Nachbar gerade mal ein kleines Lächeln schenkte und mich seine tiefblauen Augen strahlend ansahen.
Zach und Wesley kicherten und steckten flüsternd ihre Köpfe zusammen, wie ich ein Stück auf Jacob zutrat und stammelnd zu diesem meinte: „Ähm, also du musst auch nicht, wenn du nicht magst...Ich weiß ja, wie anstrengend so ein Umzug und das ganze Möbel- und Kisten schleppen sein kann..."
Ich spürte, wie sich mein Gesicht vor lauter Verlegenheit leicht rötlich färbte (was leider aufgrund meines leichenblassen Teints sehr gut zu erkennen war) und ich fügte noch hinzu: „Also du musst auch nicht, wenn du nicht willst..."Der attraktive Blonde schien sich jedoch nicht von meinem Gebrabbel abschrecken zu lassen, denn er nickte kurz und lächelte mich schon wieder an: „Danke, Eddie...Das wäre echt super...Es gibt leider nur ein Problem...Und zwar habe ich denke ich gar kein Bargeld mehr zuhause..."
„Kein Problem...du kannst es mir ja dann ein anderes Mal wiedergeben...", winkte ich mit einer Handbewegung ab und versuchte dabei möglichst unauffällig und cool zu wirken, was mir aber wahrscheinlich nicht so recht gelang.
„Klar...", bedankte sich Jacob nochmals bei mir und er fuhr sich mit einer Hand durch seine verwuschelten, blonden Haare, welche er im Badezimmer lediglich kurz angeföhnt hatte.
Insgeheim freut mich, dass ich nun zumindest einen kleinen Grund hatte, weshalb ich an der Wohnungstür des attraktiven Sportlers klingeln konnte.
Nach kurzen, peinliche Schweigesekunden nahmen wir schließlich alle auf der großen Couch Platz, während sich Cornelius wie immer auf seinen Lieblingssessel setzte.
Mein Mitbewohner konnte es natürlich nicht ausstehen, wenn jemand anderes als er wagte, Platz auf diesem zu nehmen und zwecks gewisser Erfahrungswerte vermieden wir dies auch tunlichst, um meinen schrulligen Mitbewohner nicht unnötig zu reizen.
Nachdem wir alle einen Blick in die Karte geworfen hatten (was ich und Cornelius eigentlich gar nicht nötig gehabt hätten, denn wir bestellten immer dasselbe Gericht), rief ich dort an und der Mann versicherte uns, dass wir in weniger als einer Stunde unsere bestellten Pizzen in den Händen halten konnten.
DU LIEST GERADE
Beauty and the nerd
Short StoryEddie war eigentlich mit seinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden: Mit seiner Arbeit als Physiker am CalTech, den wöchentlichen Zock und Spiele Abenden mit seinen zwei besten Freunden und auch kam er überraschenderweise mit seinem schrulligen Mit...