7.Kapitel

142 4 0
                                    

Urplötzlich drehte er sich nach hinten, in der selben Bewegung beförderte er seinen Zauberstab zu Tage.
Black und Tonks sahen ihn verwirrt an, doch fragen konnten sich nicht, denn schon machte Remus eine scheinbar schwere Geste mit seinem Zauberstab. Einige vorbeilaufenden Muggel schrieen panisch auf und machten, dass sie weg kamen.
Der Werwolf hatte es geschafft einen silber glitzernden Fluch heraufzubeschwören, welcher die Richtung zu Remus' Freunden aufnahm. Verwirrt wollte Tonks etwas sagen, doch sie kam nicht dazu, denn als der Fluch plötzlich stoppte und auf etwas getroffen zu haben schien, welcher direkt zwischen den Verwandten stand, schrie sie erschrocken auf. 
Auf einmal erschien genau an der Stelle ein schwarz gekleideter Mann und fiel mit einem ersticktem Schrei geradewegs in den Fluss unter den Freunden. Mit einem „Platsch" tauchte er in das dreckige Nass.

Auf Remus Lippen prankte ein selbstgefälliges Grinsen, doch schon musste er für seine Tat büßen, denn ein ein silbriger Faden traf ihn mitten in der Brust. Geschockt riss er die Augen auf, doch dann war es passiert. Seine Arme schnackten an seinen Oberkörper und seine Beine zogen sich, wie ein Magnet an. Jetzt waren seine Gliedmaßen zusammen geklebt und konnte sie nicht mehr bewegen, dadurch verlor er das Gleichgewicht. Kurz stand er noch gerade, dann fiel er Richtung Geländer. Für ein paar Millisekunden lag er zur Hälfte über dem Fluss und zur Hälfte noch auf dem Gehweg.
Doch schon kippte er, mit dem Kopf voraus, in das Wasser. Er atmete, so gut es geht, ein und aus. Kurz konnte er nicht mehr klar denken und viele Gedanken schoßen ihm durcheinander, und irgendwie nicht ganz greifbar, herum. Dann atmete er noch einmal ein und aus. Der Zauberspruch. wie war der Zauberspruch?, fragte er sich. Alohomora? Aguamenti? Beides nicht. Riddikulus? Fe...Fi...Finite! Genau! Finite war es.
Er streckte sich an, nur an dieses eine Wort zu denken und an nicht anderes, wobei, das schwer war, da er gerade, in einer lebensgefährlichen Situation war.
Dabei stellte er sich noch vor, was passieren würde, wenn der Zauber wirken würde.
In der Luft drehte er sich, sodass er jetzt einen guten Blick auf das Wasser hatte.

10 Meter
9 Meter

Langsam wurde er panisch. Normalerweise kriegte er nonverbales Zaubern immer sehr gut hin, aber wer konnte bitte in so einer Situation, wie er einen kühlen Kopf bewahren.
Ja, vielleicht Auroren, aber war er ein Auror?

5 Meter
4 Meter

Finite!, dachte er noch einmal angestrengt. Und schon bemerkte er, wie er sich wieder Bewegen konnte.
Er drehte sich, mit dem Kopf nach unten, zum Wasser.

2 Meter
1 Meter

Und platsch. Er war im Wasser. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass ihn seine Klamotten vor Nässe runterziehen.
Das Wasser war kalt und Lupin hatte das Gefühl, als wäre er im Südpol, im Wasser.
Er bemerkte, wie er überall (für ihn zumindest gefühlt) einen Krampf bekam. Er konnte sich nicht mehr richtig bewegen und wenn, hatte er Angst, dass ihm ein Band reißen würde. Dafür konnte er andächtig beobachten, wie die kleinen Blasen, im Wasser, um ihn herum, langsam verschwanden. Wieder atmete er ruhig ein und aus und wiederholte es einige Male, bis er das Gefühl hatte, dass er sich wieder einigermaßen bewegen konnte. Zwar zitterte er, doch trotzdem zog er ein paar Runden in dem Fluss, nachdem er auftauchte.
Seine Klamotten klebten am Körper. Es fühlte sich unangenehm an und am liebsten hätte er sie sofort ausgewechselt, doch er musste sich, auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Er dachte über die letzten Ereignisse nach.
Nymphadora Tonks, Sirius Black und er hatten eine Mission, bei der sie leider zu früh angegriffen wurden.
Remus konnte die Gefahr beseitigen, doch er war selbst in das Wasser gefallen.
Nun war er hier und und schwamm im Wasser.
„Was wenn Tonks und Sirius auch angegriffen wurden? Und sie nun in Gefahr sind? Wurden sie schon entführt?"
Panisch paddelte er schneller und verlor dadurch die Kontrolle.
Das Wasser zog ihn runter und mit hektischen Bewegungen versuchte er sich oberhalb des Wassers zu halten. Dies half allerdings sehr wenig. Er war froh, dass ihn Muggel von hier aus nicht sahen, mit seinem rumgefuchtel.
Lupin versuchte sich im Wasser zu drehen und dabei bildlich die Brücke vorzustellen, auf der er, bis vor ein paar Minuten, noch stand.
Dabei aber nicht unterzugehen war schwierig, also gab er schon nach einigen Versuchen auf.
„Lupin, sie werden schon nicht tot sein! Also hör auf mit dem Schwarzgesehe!", gluckerte er, mit Wasser im Mund.

Langsam gewann er wieder die Kontrolle über seinem Körper und machte wieder gleichmäßige Bewegungen. Er kraulte zu einem Pfeiler, der Brücke und hielt sich daran fest.

Erst jetzt bemerkte er, wie einige Gestalten neben ihm im Wasser trieben.
„Todesser!", stellte Lupin fest.
„Komisch, dass ich nicht bemerkt habe, wie die in das Wasser gefallen sind. Wahrscheinlich war ich zu sehr damit beschäftigt im Wasser zu schwimmen."
Plötzlich krächzte ein Todesser im Wasser etwas. Lupin erschreckte sich ein wenig, ließ es sich aber nicht anmerken.
„Es war witzig dir beim schwimmen zuzugucken."
Er hustete und brach dann ab.
In Lupin stieg Hoffnung auf. Tonks und Sirius müssen also leben! Hoffentlich, zumindest...

Lupin versuchte noch einmal zu apparieren. Drehen und ganz fest an das gewünschte Ziel denken, doch wieder nichts passierte.
Genervt seufzte Remus. Vermutlich lag es daran, dass ihn die Kälte zu sehr ablenkte. Tatsächlich war er halb am erfrieren und bibbernd klammerte er sich weiter an den Pfeiler.
Er tastete, mit seiner linken Hand nach seinem Zauberstab, doch wieder konnte er nicht richtig greifen. Sein Gefühl war abermals weg. Als hob er seine Hand wieder. Schloß sie und öffnete sie, dies wiederholte er ein paar Mal.
Nun griff er zum zweiten Mal nach seinem Zauberstab. Schon hatte er das längliche Holz in seiner Hand und zog es hervor.
Mit eine einfach Wedeln entfachte er ein blaues Flämmchen, an der Spitze des Stabes.
Damit wärmte er sich grob auf.
Danach versuchte er noch mal zu apparieren.
Diesmal klappte es. Er spürte, wie er durch eine viel zu enge Röhre flog und ihm drohte zusammen zu quetschen. Doch so langsam war er es gewohnt. Er versuchte gleichmäßig ein und aus zu atmen.
Kurz darauf war es vorbei, wie gewünscht landete er ein paar Meter von Sirius und Tonks auf der Brücke entfernt.
Zu Remus Leidwesen kämpften sie noch unerbittlich mit Todessern.
Black verteidigte Tonks, welche kraftlos am Rand der Brücke lag.
Lupin hoffte inständig, dass sie nur ohnmächtig war.
Aber es war auch ein wenig Tonks Schuld, immerhin wollte sie mit, obwohl sie immer noch nicht ganz fit war. Sirius stand mit dem Rücken zu ihm, also konnte er ihn nicht sehen.

Unter Lupin hatte sich schon eine kleine Pfütze voller Meerwasser gebildet und mit einer hastigen Bewegung des Zauberstabs machte er sich trocken.
Dann eilte er zu Dora. Bei ihr angekommen strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
Es entfachte ein angenehmes Kribbeln, in seinen Fingerspitzen, seiner Seits und hätte am liebsten sein Finger für immer dort behalten.

Black kämpfte weiter und bewegte sich elegant aus der Flugbahn der Zauber. Auch wenn seine Kraft eigentlich schon weg war, musste er Tonks weiter beschützen! Egal was es kostete.
Der Mann bemerkte eine Bewegung hinter ihm und aus dem Augenwinkel konnte er erleichtert feststellen, dass sein bester Freund wieder da war.
Auch wenn er es lieber gehabt hätte, wenn er mitkämpfen würde und nicht seine Cousine angeschmachtet hätte, aber man konnte eben nicht alles haben.

Kurz hatte er nicht aufgepasst und schon flog ein grüner Fluch auf ihn zu, schnell trat er zu Seite, doch dafür flog der Fluch nun auf Dora und Remus zu.
Sirius wollte Lupin anschreien, dass er sich aus der Flugbahn stellen soll, doch seine Stimme blieb vor Schock im Hals stecken, was sehr selten vorkam.
Der braunhaarige Todesser, vom Anfang, lachte höhnisch.
„Wer jetzt noch sagt, dass ich es nicht ernst meine, den bring ich auch um!"
Black wandte sich wütend zum ihm, doch schon disapparierte er mit seinen Kumpanen weg. Feigling!
Doch das hinderte nicht, dass der Fluch weiter zu seinen Freunden flog...
————————————
So, hier der nächste Teil.
Diesmal mit einem
kleinen Cliffhänger, aber es geht ja bald weiter.
Ich würde mich natürlich wieder über Feedback freuen.
Bye Bye✌🏽
Nicky von Baum

Kennst du das? || RemadoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt