OC Male x My Hero Akademia

4 - Hawks

Gerädert reibe ich meine brennenden Augen. Müde gehe ich in die Küche. Dort stehen bereits meine Kollegen und unterhalten sich. „Morgen Zahel", begrüßt mich Nemuri gut gelaunt. Ich nicke ihr stumm zu. Jemand drückt mir eine Kaffeetasse in die Hand. Aizawa schaut mich genauso müde an, wie ich mich gerade fühle. Stumm stellen wir uns nebeneinander und trinken unseren Kaffee. „Boah. Shota und Zahel haben ja ziemlich vieles gemeinsam", lacht Hizashi und deutet auf uns. Gelächter um uns herum. Müde sehe ich kurz zu dem lauten Mann und leere meine Tasse. Gleich habe ich Kunst mit der 1-A. Keine Lust darauf. Schlurfend gehe ich in mein Zimmer zurück, nehme meine Sachen und verschwinde im Bad, um mich frisch zu machen. Geduscht laufe ich in mein Zimmer zurück, schnappe mir die Aufgaben für heute und verlasse das Lehrerwohnheim. Begleitet werde ich von Midnight. Sie hat sich mir angeschlossen und plappert über irgendwas. Müde setze ich mich schon mal in die Klasse und warte. Die Schüler trudeln langsam ein. Sobald der Unterricht beginnt, schreibe ich die Aufgabe an die Tafel und setze mich wieder. Mit geschlossenen Augen lehne ich mich zurück. Hoffentlich fragen sie nichts. Dazu bin ich nicht in Stimmung. Zu meinem Leidwesen ist, dem nicht so und sie fragen mich Dinge, die ziemlich unwichtig sind. Da ich danach nicht mehr schlafen konnte, prägte ich mir die Namen der Schüler ein. Das muss ich sowieso, um meinen Quick benutzen zu können. Nach den zwei Stunden mit der 1-A hatte ich Feierabend. Langsam schlendere ich über das Schulgelände. Ich muss dringend neue Pflanzen kaufen und einen Vorrat an Soba, Chilli Cracker, Alkohol und Süßigkeiten. Heute gehe ich also einkaufen. Durch meine Arbeit als Held in den USA habe ich viel gespart, also kann ich mir ne ganze Menge kaufen. Motiviert schnappe ich mir mein Portemonnaie plus einen großen Rucksack. Ich verlasse das Gelände und laufe durch Tokyo. Nach und nach kaufe ich alles, was ich brauche und noch mehr. „Hilfe!" Abrupt halte ich an und sehe zurück. Mehrere Schurken überfallen einen Juwelier. Schnell laufe ich hin. Jemand packt mich am Kragen und zieht mich zurück. Empört drehe ich mich um und sehe in die schönsten Augen die ich je gesehen habe. „Nicht, das ist die Liga", sagt der Mann und schaut an mir vorbei. Ich erkenne rote Flügel auf seinem Rücken. Die Liga? „Wie heißen die den", frage ich. „Tomura Shigaraki, Kurigiri, Dabi, Toga, Twice und Muskular. Warum fragst du?" „Ich bin Held und kann deren Macke löschen", erwidere ich. „Okay, hilfst du mir sie zu besiegen?" Ich nicke energisch und aktiviere meine Macke. Tomura Shigaraki, Macke löschen. Dabi, Macke löschen. Twice, Macke löschen. Nacheinander sage ich im Geiste die Namen auf. Es reichen die Spitznamen oder Künstlernamen auch. Ich sehe, wie die Doppelgänger verschwinden, das Feuer erlischt. Hawks greift an. Ich habe ihn schon oft in den Nachrichten gesehen, aber in real ist er noch schöner. Die Schurken geraten in Panik und fliehen bevor ich den letzten Namen aufsagen kann, durch ein Portal. Das Diebesgut lassen sie da. Polizeisirenen ertönen und weitere Helden kommen. Darunter auch Aizawa und Hizashi. Hawks kommt zu mir. „Danke für die Hilfe. Wie heißt du?" Grummelnd sehe ich zu Boden. „Wie bitte?" Hawks lächelt. „Kiyoshi Zahel", sage ich deutlicher und werde rot. Er lacht. Süß. „Würdest du mit mir auf ein Date gehen", frage ich direkt. Überrascht sieht er zu mir. „Gern", sagt Hawks und wird leicht rot. Erleichtert atme ich aus. „Zahel? Was machst du den hier", ruft eine laute Stimme. Stöhnend sehe ich zu meinem Kollegen. Nun sehen auch immer mehr zu uns und bemerken das Hawks und ich den Raubüberfall ja gestoppt haben. Hizashi und Aizawa kommen auf uns zu. „Hi", brumme ich. „Was machst du hier", fragt Hizashi noch einmal. „Ich war einkaufen und habe dann Hawks geholfen den Überfall abzuwenden", erkläre ich schnell. „Wer sind sie? Sind sie ein neuer Hero?" „Wie heißen sie?" „Wie haben sie die Liga gestoppt?" „Woher kommen sie?" Die Presse hat sich vor uns aufgebaut und schießt mit Fragen und Fotos nur so um sich. Blinzelnd sehe ich in die Kameras. Dann schirmen mich schon Hawks und Aizawa ab. Hizashi besorgt uns eine Mitfahrgelegenheit und Minuten später sitzen wir in einem Polizeiwagen. Hawks sitzt auf dem Beifahrer wegen seinen großen Flügeln und ich bin zwischen meinen beiden Kollegen eingequetscht. Vor der Schule halten wir an. Schweigend steigen wir aus, ich hole meine Einkäufe aus dem Kofferraum und wir gehen aufs Schulgelände. Hawks bleibt bei uns. Im Lehrerwohnheim angekommen, sehen uns schon einige unserer Kollegen erwartend an. Ich schleiche mich schnell in mein Zimmer. Ins Regal packe ich meine Einkäufe. Sortiert sieht mir alles entgegen. Zufrieden setze ich mich auf mein Bett. Seufzend betaste ich mein Gesicht. Der Verband um mein Auge sitzt noch. Es wurde wirklich bei einem Schurkenangriff verletzt, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich den Verband trage. Es klopft an meiner Tür. „Ja", frage ich und ziehe mir die Decke bis zu den Schultern. Hawks kommt rein. „Alles okay?" Besorgt mustert er mich. Ich nicke. „Wegen dem Date." Ich habs gewusst, er will nicht mehr. „Wann und wo soll das stattfinden?" Überrascht sehe ich in seine goldenen Augen. „Ehm... ich... Du könntest mir die Stadt zeigen", stottere ich verlegen. Er lacht und kommt näher. „Kein Problem. Wie wäre es nächste Woche Mittwoch um 16.00 Uhr?" „Gerne Hawks", strahle ich ihn an. Hawks lacht. „Nenn mich doch ruhig Keigo Takami", sagt er. Ich nicke. Keigo lächelt sanft. „Ich hole dich dann ab Kleiner. Bis Mittwoch", er streicht mir kurz durch meine Haare und geht dann aus meinem Zimmer. Knallrot versuche ich zu realisieren was gerade passiert ist. Keigo geht mit mir aus! Ich habe ein Date! Glücklich schnappe ich mir eine Packung Soba und laufe in die Küche. Erstaunt sehe ich Aizawa und Hizashi am Herd stehen und kochen. „Heute essen wir zusammen, also pack das Soba weg", sagt Aizawa streng. Ich nicke und stecke es in meine Tasche. „Was gibt es denn?" „Kartoffelauflauf", erwidert Hizashi. Ich nicke und setze mich an den Tisch. Interessiert schaue ich ihnen dabei zu. Oh, da fällt mir ein. Ich muss noch ein Bild für den Zeichenwettbewerb machen. Nachdenklich sehe ich in die Leere. Was könnte mein Motiv sein? Ach Quatsch! Wir müssen ja ein Bild zu dem gegebenen Thema zeichnen das wir vor Ort bekommen. Bin gespannt was es wird. „Hey Zahel. Kannst du den Tisch schon einmal decken", reißt mich Aizawa aus meinen Gedanken. „Natürlich." Summend decke ich den Tisch ein. Unsere Kollegen kommen und setzen sich mit an den Tisch. Schließlich wird das Essen reserviert. Verunsichert sehe ich den Kartoffelauflauf an. Dort sind Bohnen drinnen und gegen die bin ich Allergisch. Davon muss ich ganz viel Kotzen und bekomme Fieber. „Ist irgendwas", fragt Hizashi und schaut mich bohrend an. „N-nein." Er nickt und macht mir eine extra große Portion auf den Teller. Ich kämpfe gegen die Übelkeit an. Allein zu wissen das da Bohnen drinnen sind. Urgs. „Guten Appetit", wünscht Nemuri und alle fangen an zu essen. Ich spieße zaghaft eine Kartoffel auf und esse sie. Es schmeckt dezent nach Bohnen. Okay, ruhig Blut Kiyoshi. Du schaffst das. Du schaffst das. Ich esse langsam meine Portion auf und unterdrücke meine Übelkeit. Zwischendurch trinke ich, um meinen Magen zu beruhigen. Danach unterhalten sich alle, allerdings fühle ich mich nicht gut. Schließlich kann ich nicht mehr, springe auf und renne zum Bad. Geräuschvoll übergebe ich mich in die Toilette. Dabei laufen mir Tränen über die Wangen. Schritte kommen näher. Nein! Niemand soll mich so sehen! Schnell fahre ich herum und schließe die Tür ab, bevor ich mich wieder übergebe. Mein Magen fühlt sich so leer an. Bleich sehe ich in den Spiegel. Meine Augen sind gerötet und ich habe an Farbe verloren. Seufzend spüle ich und schließe die Tür auf. Zementos steht an der gegenüberliegenden Wand und mustert mich. „Geht es dir gut?" „Ja", murmle ich leise. Seufzend schüttelt er mit dem Kopf. „Wenn es dir schlechter geht, komm einfach zu uns ins Wohnzimmer. Wir reden da noch ein bisschen", damit geht er. Matt lächle ich und gehe zu meinem Zimmer zurück. „Entschuldigung weißt du, wo Daddy ist", fragt eine leise Stimme. Ich halte an und sehe mich um. Von wo kam die? Etwas zupft an meiner Hose. Mein Blick senkt sich. Ein kleines weißhaariges Mädchen lächelt schüchtern zu mir hoch. „Ehm, wer ist den dein Daddy?" „Shota", sagt sie und ihre Augen fangen ganz süß zu funkeln an. „Gott bist du süß", sage ich verträumt und beuge mich zu ihr runter. Sie lächelt. Shota. Hm, ah das ist Aizawa. „Dein Daddy ist im Gemeinschaftsraum und unterhält sich mit seinen Kollegen", erkläre ich ihr. „Oh." Etwas enttäuscht sieht sie an mir vorbei. „Daddy will meistens nicht gestört werden, wenn es abends ist und er mit Onkel Zashi und Yagi redet." Das Mädchen klingt traurig. „Warum wolltest du den zu ihm?" „Ich kann nicht einschlafen", nuschelt sie. „Also ich heiße Kiyoshi. Wenn du willst lese ich dir eine Geschichte vor", schlage ich ihr vor. „Ja! Können wir in dein Zimmer? Ich war da noch nie", strahlt sie. „Natürlich kleine. Wie heißt du?" „Eri." „Okay Eri, dann komm mal mit", ich reiche ihr meine Hand. Sie lächelt, nimmt sie und zusammen laufen wir zu meinem Zimmer. Neugierig sieht sie sich um. „Wie cool! Du hast ja eine Hängematte", strahlt das kleine Mädchen. Ich nicke und krame mein altes Kinderbuch aus einem der Kartons unter meinem Bett. Die bleiben unausgeräumt. Ich setze mich auf mein Bett und sehe Eri dabei zu wie sie in die Hängematte klettert. „Kommst du?" „Ja!" Eri kommt zu mir und setzt sich neben mich. Langsam schlage ich das Buch auf. „Es war einmal ein ganz einsamer Prinz", beginne ich mit tiefer Stimme. Eri lacht und schaut in das Buch. Immer wieder ändere ich meine Stimmenfarbe und imitiere so die Personen. Eri freut sich und lehnt sich an meine Schulter. Gleichmäßiges Atmen lässt mich aufschauen. Sie ist eingeschlafen. Lächelnd decke ich uns beide zu. Morgen werde ich wegen der Wand Rückenschmerzen haben, aber wenn ich mich bewege, wacht sie bestimmt auf. Müde gähne ich. Meine Augen fallen langsam zu und ich lege einen Arm um das kleine Mädchen.