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Ich ziehe mir die Kapuze des Hoodies über den Kopf, streife eine dünne Jacke über und schnappe mir den Schlüssel

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Ich ziehe mir die Kapuze des Hoodies über den Kopf, streife eine dünne Jacke über und schnappe mir den Schlüssel. Es wird Zeit für meine morgendliche Laufrunde, von der mich auch der während der Nacht frisch gefallene Schnee nicht abhalten kann. Trotz des Urlaubs muss ich trainieren, um in Form zu bleiben. Das war die ausdrückliche Anweisung von Coach Egan. Und man tut besser, was der Trainer sagt, wenn man nicht zum Wasserträger degradiert werden will.

Sobald die Tür hinter mir ins Schloss gefallen ist und ich abgeschlossen habe, setze ich mir die Kopfhörer auf und mache mich auf den Weg. Das Nachbarhaus sieht noch genauso verlassen aus wie gestern, doch als ich näher komme, sehe ich einen roten Jeep Cherokee unter dem Carport stehen. Die Gäste scheinen also nach mir eingetroffen sein. Oder sie waren in der Gegend unterwegs.

Eine Windböe zerrt an meiner Jacke und ich schüttele mich kurz, ehe ich weiter jogge. Langsam verfalle ich in ein angenehmes Tempo und versuche, dabei hauptsächlich durch die Nase zu atmen, damit mir nicht die Kehle weg friert. Der Schnee knirscht unter den Schuhsohlen und ich bin völlig entspannt. Natural von den Imagine Dragons pusht mich und ich tauche ab in einen Tunnel, in dem ich nichts um mich herum mehr wahrnehme. Geistig bin ich total abwesend, habe komplett abgeschaltet und laufe nur noch auf Autopilot. Gut das mein Körper das Ruder übernommen hat und dafür sorgt, dass ich weiter einen Fuß vor den anderen setze.

Als ich um eine Tanne biege, um in den Wald zu gelangen, bemerke ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung hinter einem Busch. Besser nicht nachsehen, was es ist, rät mir meine innere Stimme und ich befolge ihren Ratschlag. Womöglich ist es ein Grizzly und er fühlt sich dann von meiner Anwesenheit gestört. Also nichts wie weiterlaufen.

Linkin Parks Numb ertönt und ich singe gedanklich mit Chester Bennington im Duett. Im Wald zu laufen ist schwieriger, da der Schnee hier tiefer ist. Schon bald merke ich, dass meine Socken nass sind und dadurch auch die Füße immer kälter werden, daher entscheide ich mich dazu, wieder zum Haus zurückzukehren. Unschlüssig bleibe ich stehen und sehe mich aufmerksam um. Erst jetzt wird mir klar, wie dumm es von mir war, nicht auf die Umgebung zu achten. Ich befinde mich mitten im Wald. Um mich herum nichts als Bäume, Büsche und massenhaft Schnee. Scheiße. Ratlos nehme ich die Kopfhörer ab, drehe mich um die eigene Achse und überlege, ob ich den Fußspuren zurück folgen soll. Plötzlich knackt es hinter mir und ich erstarre zur Salzsäure.

Oh. Mein. Gott.

Nun hat mich der Grizzly doch noch erwischt. Was soll ich tun? Ihn ignorieren oder die Beine in die Hand nehmen? Ich schließe die Augen und schicke ein stummes Gebet an den Allmächtigen.

Irgendetwas kommt näher, das höre ich an dem knirschenden Schnee, jedoch wage ich es nicht, mich umzudrehen und nachzusehen.

Ein Schnauben dringt an mein Ohr und ich reiße vor Schreck die Augen auf.

Bitte friss mich nicht. Ich bin ungenießbar.

Ist das ein Brummen oder eher ein Knurren?

Mir läuft ein Schauer über den Rücken.

Ice Queen & HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt