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Stöhnend rolle ich auf die Seite und schiebe eine Hand unter das Kopfkissen

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Stöhnend rolle ich auf die Seite und schiebe eine Hand unter das Kopfkissen. In meinem Kopf hämmert es wie blöde. Wenn das dieser blöde Monk ist, der mir immer mit seinen neunmalklugen Weisheiten um die Ecke kommt, dann setze ich ihn eigenhändig vor der Tür. Ein schrilles Klingeln lässt mich ein Augenlid heben, was ich sofort bereue, als mich die ersten Sonnenstrahlen treffen. Mist, warum habe ich das Rollo nicht heruntergelassen?

Weil du von all dem Glühwein ganz benebelt warst.

»Halt die Klappe ...«, murmele ich verschlafen und kneife die Augen zusammen.

Wenn ich mich nicht rühre, verschwindet der Störenfried vor der Tür sicher wieder. Hoffentlich.

»Hör lieber auf in meinem Kopf eine Parade zu feiern.«

Ich mache gar nichts, sondern genieße es, dir dabei zuzusehen, wie du nach deinem gestrigen Alkoholkonsum leidest.

»Arschloch.«

Es klingelt erneut und ich runzele die Stirn. Wer will denn schon so früh am Morgen etwas von mir? Das Chalet habe ich bereits im Voraus bezahlt, also um Geld kann es nicht gehen.

Grummelnd krabbel ich aus dem Bett, ziehe mir eine Jogginghose an und mache mich auf den Weg nach unten, um nachzusehen, wer der Störenfried ist. Und um ihm ordentlich die Meinung zu geigen. Gähnend setze ich einen Fuß vor der anderen und tapse die Treppe hinter. Als die Klingel ein weiteres Mal ertönt, möchte ich am liebsten schreien, verkneife es mir aber im letzten Moment. Schwungvoll reiße ich die Eingangstür auf und staune nicht schlecht, als ich Lotta davor entdecke. Sie ist dick eingemummelt, so als wolle sie einen Spaziergang machen. Ihre Augen weiten sich und sie tritt einen Schritt zurück.

»O Gott, sag nicht, dass ich dich geweckt habe ...«

»Doch«, bestätige ich ihre Befürchtung und lehne mich dann gegen die geöffnete Tür. »Wo brennt es denn? Deinem Klingeln nach zu urteilen, muss es dringend sein.«

Lotta schüttelt den Kopf und reibt ihre Hände aneinander. »Nein, nein ... ich wollte dich lediglich zum Frühstück einladen«, sagt sie etwas zurückhaltend und blickt unter gesenkten Lidern zu mir auf. Ihre Wangen sind leicht gerötet und mir entgeht nicht, dass sie meinen nackten Oberkörper verstohlen mustert.

»Ist das dein Ernst oder nur ein Joke?«

»Denkst du echt, ich würde für so einen lahmen Joke extra raus in die Kälte gehen?«

»Eher nicht«, vermute ich und reibe mir über den Nacken. »Das ist wirklich nett von dir. Ich würde gern mit dir frühstücken. Soll ich irgendetwas mitbringen?«

»Nicht nötig, ich habe alles da, es sei denn du isst morgens nur Müsli, dann muss ich passen«, gibt sie zu und zuckt mit den Achseln.

»Nein, nein ... keine Panik«, wiegel ich ab und schenke ich ein freches Grinsen. »Toast und Erdnussbutter ist völlig ausreichend.«

Jetzt lässt sie ihren Blick ohne Scheu über meine Brust und den Bauch wandern. »Sicher? Für mich sieht das da«, sie deutet mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf meine Körpermitte, »eher nach sehr viel Schweiß und Versagen aus.«

Ich schaue an mir hinab und klopfe mir schmunzelnd auf den Bauch. »Versagen auf keinen Fall. Wenn ich Cookies essen will, dann tue ich das und trainiere eben am nächsten Tag etwas länger. Freiwillig verzichte ich auf nix, das wäre ja Folter.«

Lotta grinst und wirft einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Reichen dir zwanzig Minuten zum fertig machen? Ich esse nicht gern so spät Frühstück.«

»Kein Problem, die reichen völlig.«

»Gut, dann bis gleich.« Sie wendet sich um und geht zurück zu ihrem Haus.

Ich schließe die Tür und lehne die Stirn gegen das kalte Holz. »Ist das gerade echt passiett? Hat mich die heiße Schnecke wirklich zim Frühstück eingeladen?«

Ja, und zwar völlig unverdient, meldet sich mein nerviger Untermieter zu Wort.

Kann dem Mal bitte jemand den Mund zukleben?

»Geh mir nicht auf den Sack«, knurre ich und stoße mich von der Tür ab. »Für so ein Rumgezicke bin ich noch nicht wach genug.«

Schnell gehe ich die Treppe wieder nach oben und werfe auf dem Weg ins Bad rasch einen Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch.

Dreiviertel Acht!

Scheiße!

Lotta gehört anscheinend zu den besonders frühen Vögeln. Normalerweise stehe ich auch zeitig auf, aber im Urlaub? Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, mal ein wenig länger zu schlafen, doch bisher hat das nicht geklappt.

Blitzschnell streife ich Jogginghose und Shorts an den Beinen hinab und stelle mich in die Duschkabine. Der lauwarme Wasserstrahl trifft mich an den Schultern und ich lasse den Kopf hängen.

Sobald ich das Duschgel auf die Handfläche gespritzt habe, denke ich wieder an die halbnackte Lotta von gestern. Seit ich sie mit fast nichts am Leib am Pool entdeckt habe, läuft meine Fantasie auf Hochtouren. Natürlich hat mir die körperliche Betätigung nicht geholfen, auf andere Gedanken zu kommen. Nach einer Dreiviertelstunde Schwimmen und anschließenden einhundert Situps und Schattenboxen brannten zwar meine Muskeln, doch meine Libido sprang im Dreieck und verlangte, dass ich sofort nach nebenan ging, um die sexy Eisprinzessin klarzumachen. Als wäre das so easy. Seufzend beginne ich damit mich einzuseifen, während ich die Augen schließe und den Kopf in den Nacken fallen lasse.

Ist es nur Lust oder kann ich mir wirklich vorstellen, etwas mit Lotta anzufangen? Gestern beim Mittagessen war ich angenehm überrascht, wie einfach es war, sich mit ihr zu unterhalten. Sie hatte immer eine freche Antwort parat, was mich beeindruckt hat. Ich mag keine Frauen, die mich nur anhimmeln und mir in allem zustimmen, nur um mir zu gefallen.

Vergiss es! Diese Frau kannst du nicht auf deine Liste setzen, die hat mehr Stil.

Ein Knurren steigt in meiner Kehle auf und die Bewegungen meiner Hände beschleunigen sich.

»Was weißt du denn schon über Stil?«

Ich weiß, dass Lotta nicht zu dir passt, zischt der Psycho in meinem Kopf.

Stimmt das?

Diesen Eindruck hatte ich nicht. Und ich gebe zu, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle. Bei dem anstehenden Frühstück habe ich ja die Gelegenheit, ihr etwas näher auf die Pelle zu rücken. Mal sehen, wie meine Chancen bei ihr stehen.

Entschlossen stelle ich das Wasser ab, greife nach dem Badetuch und trockne mich ab, während ich aus der Duschkabine steige. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich den Bart mal wieder stutzen sollte. Leider habe ich dafür jetzt keine Zeit.

Ich könnte sie ja zum Abendessen einladen, dann habe ich noch ausreichend Möglichkeit, meine Optik auf Vordermann zu bringen.

Die Idee gefällt mir. Wenn ich vom Frühstück zurück bin, werde ich mal nachsehen, was ich aus den vorhandenen Lebensmitteln zaubern könnte. Zur Not gehe, ich nochmal einkaufen.


☆°~♡~°☆


O lá lá ... Lotta hat den ersten Schritt gemacht. Nun muss Colin nur noch seinen Charme spielen lassen. 🤭

Und was ist mit unserer kleinen großen Saufnase?😏 Wo ist der süße Odin? Noch im Land der Träume oder torkelt er schon munter umher? 😋

Ice Queen & HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt