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Was für ein unfreundlicher Zeitgenosse!

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Was für ein unfreundlicher Zeitgenosse!

»Vielleicht lade ich sie ja mal auf eine Tasse Glühwein nach nebenan ein.«

Träum weiter, Herzchen!

Zieht diese Masche etwa bei anderen Frauen?

Wenn ja, dann ist das echt traurig und beschämend für meine Geschlechtsgenossinnen. Der Kerl hält sich scheinbar für Gottes Geschenk. Gut das ich auf solche Art von Mann dankend verzichten kann. Allerdings sieht er aus der Nähe noch viel besser aus als vorhin auf dem Balkon. Seine stahlblauen Augen sind einfach faszinierend und sein Lächeln ist wirklich sympathisch. Leider ruinieren sein vorlautes Mundwerk und sein überdimensionales Ego diesen positiven Eindruck innerhalb eines Wimpernschlages.

Wie er da neben dem Zaun stand und mir dabei zusah, wie ich mich mit der Tanne abmühte, ein Gentleman ist er nicht, das hat er eindrucksvoll bewiesen. Geschenkt! Ich bin nicht auf seine Hilfe angewiesen. Durch den viel zu frühen Tod meiner Eltern habe ich in jungen Jahren gelernt, mich durchzuboxen.

Ich tuckere hinter einem grünen Kleinwagen eine Anhöhe hinauf und drehe dabei die Musik lauter. Driving Home For Christmas füllt den Wagen und ich stimme mit ein, singe mit Chris Rea im Duett. Langsam beruhige ich mich wieder und denke an Odin, der hoffentlich noch mal vorbeischaut. Wer hätte gedacht, dass ich mich während meiner Auszeit mit einem Elch anfreunde. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Wenigstens eine neue Freundschaft habe ich schon geschlossen. Und eine Feindschaft zu meinem überheblichen Nachbarn.

Als ich vor dem Chalet halte, ist von dem Waldbewohner weit und breit nichts zu sehen. Ein wenig enttäuscht schalte ich den Motor aus und verlasse das Auto, um dann den Weihnachtsbaum vom Dach zu holen und ins Haus zu tragen. Es folgen noch ein paar Einkäufe und schon kann es mit dem Schmücken losgehen.

Kaum habe ich mir die Schuhe und den Mantel ausgezogen, da meldet sich mein Telefon zu Wort. White Christmas erklingt und ich fange sofort zu Grinsen an. Ich passe den Klingelton immer der jeweiligen Jahreszeit oder meiner Stimmung an. Alice. Meine liebste und längste Freundin, die momentan mit ihrer jüngeren Schwester in Cancún weilt.

»Hast du den ersten Cocktail des Tages schon hinter dir?«, frage ich, als ich den Facetime-Anruf entgegennehme.

Alice aalt sich auf einer breiten Sonnenliege und schiebt sich die riesige Sonnenbrille in ihr kastanienbraunes Haar. »Korrekt. Und Andrea besorgt uns gerade den Nächsten.« Ihre braunen Augen strahlen mit der Sonne um die Wette.

»Schießt euch bloß nicht schon so früh ab, sonst fallen die jungen Mexikaner über euch her«, warne ich sie, doch meine Freundin winkt nur ab.

»Welche Mexikaner? Bisher haben wir hier nur Amerikaner und Kanadier kennengelernt.« Sie setzt sich auf und zupft ihr Bikinioberteil zurecht. »Und wie sieht es bei dir aus? Hast du schon einen heißen Schneerammler entdeckt?« Alice wackelt demonstrativ mit den Augenbrauen.

Ice Queen & HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt