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Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück, strecke die Arme nach oben aus und lasse den Kopf in den Nacken fallen

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Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück, strecke die Arme nach oben aus und lasse den Kopf in den Nacken fallen. Mit geschlossenen Augen atme ich tief durch und schüttele die Hände aus. Seit mehr als einer Stunde sitze ich jetzt schon am Laptop und die Finger fliegen praktisch wie von selbst über die Tasten, was immer ein gutes Zeichen dafür ist, dass ich im Flow bin.

Das überraschende Aufeinandertreffen mit Colin hat mich geradezu aufgewühlt. Sein überhebliches Benehmen ging mir dermaßen gegen den Strich, dass ich mich beim Schreiben abreagieren musste. Normalerweise fängt man ja am Anfang an, aber ich gehe da dieses Mal unkonventioneller an die Sache heran und widme mich der Szene, die mich vorhin bereits gedanklich zum Schmunzeln gebracht hat. Mira, die unsanft von Jax aus dem Schlaf gerissen wurde und nun keift, wie eine Furie.

Ich nehme die Brille ab und massiere mir die Nasenwurzel, ehe ich das eben Geschriebene noch einmal durchlese.

»Was in Gottes Namen ...«, wütend werfe ich die Bettdecke zur Seite, schwinge die Beine über die Bettkante, schlüpfe in die flauschigen Hausschuhe und marschiere hinüber zum Fenster. Schwungvoll ziehe ich die hellgrauen Vorhänge mit den witzigen Flamingos auseinander und spähe hinaus. Die Sonne scheint durch vereinzelte Löcher in der Wolkendecke und ich muss ein paar Mal blinzeln, ehe ich klar und deutlich erkennen kann, was da vor sich geht.

Auf dem Nachbargrundstück steht ein Berg von einem Mann und hackt Holz. Oberkörperfrei wohl gemerkt. Das schwarze Shirt hat er sich hinten in den Hosenbund gestopft. Sein braunes Haar reicht ihm bis zum Nacken und bewegt sich bei jeder Bewegung mit. Er stellt ein neues Stück Holz auf den Hackklotz, umfasst den Griff der Axt mit beiden Händen, hebt sie über den Kopf und lässt sie elegant hinabsausen, so dass sie das Gehölz blitzschnell in zwei Hälften teilt.

Ich puste mir eine Strähne meiner langen Mähne aus der Stirn und stütze die Handflächen auf dem Fensterbrett ab.

»Hey«, rufe ich hinüber und stelle mich auf die Zehenspitzen. »Was soll der Scheiß? Haben sie mal auf die Uhr geschaut? Es ist sieben Uhr morgens ... an einem Samstag wohlgemerkt. Da wollen manche Leute ausschlafen.«

Der Holzfäller hält in der Bewegung inne und wirft einen Blick über seine linke Schulter. Seine Lippen verziehen sich zu einem lässigen Lächeln. »Ich dachte Sie sind nicht zu Hause.« Als würde das den Lärm rechtfertigen, wendet er sich wieder um und widmet sich seiner Arbeit.

»Wie kommen Sie darauf?«

Er blickt erneut zu mir herüber. »Ihr Auto steht nicht in der Einfahrt.« Halbherzig zuckt er mit den Achseln und schnappt sich das nächste Holzstück.

»Das ist in der Werkstatt«, erwidere ich und schließe sofort den Mund. Warum habe ich ihm das gesagt? Ich bin ihm doch keine Rechenschaft schuldig.

Sobald er das Stück Holz in seiner Hand abgestellt hat, dreht er sich vollkommen zu mir herum und fährt sich mit den Fingern durch das dichte Haar. Mein Blick fällt auf seine nackte, leicht von krausem Flaum bedeckte Brust und wandert anschließend hinab zu seinem Bauch, der ein deutliches Sickpack aufweist. Mama Mia! Selbst von hier aus, kann ich die imposanten Brustmuskeln erkennen. O lá lá. Da hat es der liebe Gott ab wirklich gut mit ihm gemeint. All diese Muskeln. Obwohl ich mich nicht von Männern beeindrucken lasse, die scheinbar ihre Freizeit hauptsächlich damit verbringen, um ihren Körper zu stählen, muss ich zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Blinzelnd löse ich die Augen von der unverhüllten Haut und schaue ihm ins Gedicht. Ein gepflegter Bart ziert seine Kiefer und das Kinn. Eigentlich mag ich keine Haare im Gesicht, aber ihm steht es ausgezeichnet.

Ice Queen & HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt