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Stöhnend schlurfe ich ins Erdgeschoss und von dort direkt in die Küche

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Stöhnend schlurfe ich ins Erdgeschoss und von dort direkt in die Küche. Mein Schädel brummt und meine Zunge fühlt sich an, wie ein alter Fetzen Pelz. Was habe ich mir nur dabei gedacht, gestern mit Colin zum Apré Ski zu gehen? Und ihn auch noch die einzelnen Runden an der Bar holen zu lassen? Garantiert hat er dem Barkeeper gesagt, dass er bei mir einen extra großzügigen Schuss Rum hineingeben soll.

Selbst Schuld, Lotti, meldet sich die Stimme in meinem Kopf zu Wort.

Als wenn ich das nicht wüsste.

Mit halb geschlossenen Lidern stelle ich eine Tasse unter den Kaffeevollautomaten und drücke dann den Knopf für den Kaffee. Während der Muntermacher durchläuft, gehe ich hinüber zum Terrassenfenster und öffne es weit, um so viel frische Luft wie möglich hereinzulassen. Vielleicht weckt das ja die ganzen toten Geister, die heute Morgen in mir zu wohnen scheinen. Zu meiner großen Freude steht Odin im Garten und nagt an der Rinde einer alten Tanne. Seine Ohren zucken und als er den Kopf dreht, bilde ich mir ein, dass sich sein Maul zu einem kleinen Lächeln verzieht. Natürlich weiß ich, dass Tiere eher nicht lächeln, aber wer weiß.

»Guten Morgen, mein Süßer«, rufe ich ihm ein wenig krächzend zu und sogleich kommt er angetrottet, bleibt direkt vor dem Terrassengeländer stehen.

Ich ziehe den dicken Bademantel enger um meinen Körper und tapse in meinen flauschigen Hausschuhen hinaus, um ihn zu begrüßen. Mit einem leisen Stöhnen gehe ich in die Hocke und streichele über seinen Kopf. Der Elch schließt die Augen und seufzt zufrieden auf, was wiederum mir guttut. Für einen kurzen Moment sind die Kopfschmerzen und der unangenehme Geschmack im Mund vergessen.

»Wie geht es dir? Hast du Hunger?«, frage ich und überlege gleichzeitig, ob es irgendwas gibt, was ich ihm zu fressen geben könnte.

Meiner Recherche nach, ernähren sich Elche hauptsächlich von jungen Trieben, Gras und Pflanzen. Nichts was ich mir mal so flott aus dem Ärmel schütteln könnte. Schade!

Odin schnuppert und knabbert leicht an meiner Hand, was mich ins hier und jetzt zurückholt.

»Warte kurz, ich muss mir mal meinen Kaffee holen, sonst bin ich kein Mensch. Der böse Mann von neben an hat mich nämlich gestern absichtlich abgefüllt. Pass bloß auf, sonst macht er das mit dir auch noch«, warne ich das Tier und erhebe mich, um in die Küche zugehen und die bis zum Rand gefüllte Tasse zu holen. Rasch schnappe ich mir noch einen großen Cookie und schon gehe ich wieder hinaus in die Kälte, zu meinem neuen Freund.

Im Nachbargebäude ist ebenfalls das Küchenfenster geöffnet, doch von Colin ist weit und breit nichts zu sehen. Zum Glück. In dem körperlichen Zustand, in dem ich mich momentan befinde, kann ich ihn nun wirklich nicht gebrauchen.

Scheinbar hört er Radio oder schaut TV, denn eine tiefe, männliche Stimme hallt zu uns herüber, die definitiv nicht dem Baseballspieler gehört, so viel steht fest.

Ice Queen & HeartbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt