Ich werde verrückt

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Seit drei Tagen meldet sich Harry schon nicht. Kein Anruf, keine SMS, keine WhatsApp Nachricht. Nichts. Ich habe auch Eleanor gefragt was ich tun sollte, ihr Vorschlag war:,, Lass Harry ein paar Tage Zeit. Der wird sich schon wieder einkriegen. Du bist ihm ja nicht egal. Jedes Paar streitet mal. Ist doch ganz normal. Es frischt die Beziehung etwas auf. Mach dir nicht so viele Sorgen."

Es ist nicht leicht, sich keine Sorgen zu machen. Das blöde ist, dass Harry im Moment um die Welt fliegt und wir das nicht von Angesicht zu Angesicht klären können. Die Fernbeziehung macht alles komplizierter als es eigentlich ist. Oder machen wir es einfach komplizierter?

In der Schule kann ich mich auch schon kaum mehr konzentrieren. Meine Gedanken schweifen meistens vom Unterricht ab und ich muss an Harry denken oder auf mein iPhone schauen, ob ich vielleicht eine Nachricht von Harry erhalten habe. Heute hatte ich einen noch schlechteren Tag. In der Schule wurde mir das erste Mal mein Handy konfisziert. Zuerst habe ich protestiert, aber geholfen hat es nichts. Das schlimme noch dazu war, dass ich es am Ende des Schultages wieder bekommen habe. Und ich hatte heute bis 16h Schule! Ich war heute 8 Stunden ohne Handy!

Ich stehe gerade vor meiner Haustür und schaue hinauf an den Himmel. Die Sonne scheint nicht, der ganze Himmel ist mit Wolken bedeckt und es regnet ganz leicht. Obwohl es regnet mache ich mich zum Joggen bereit. Ich möchte meinen Kopf etwas von den Gedanken über Harry frei bekommen. Bevor ich starte dehne ich mich kurz. Gleich danach stecke ich meine Kopfhörer in die Ohren und suche das passende Lied aus. Als ich es gefunden habe, fange ich im Tempo der Musik an zu laufen. (Ihr könnt jetzt das Video, dass ich oben verlinkt habe, dazu abspielen. Leider konnte ich kein besseres Video verlinken. Sorry.)

On the first page of our story

The future seemd so bright

Then this thing turned so evil

Während die Musik langsam schneller wird, werde ich es auch. Aber trotzdem denke ich noch an Harry. In meinen Ohren dröhnt die Musik nun. Ich liebe den Refrain. Ich muss meinen Kopf für wenige Minuten wenigstens frei bekommen. Verdammt Harry! Wieso muss das mit uns so kompliziert sein?

Die Musik dringt immer mehr in mich hinein. Ich merke null was um mich geschieht. Ich blende alles aus. Plötzlich spüre ich nicht nur leichte Regentropfen auf meinem Gesicht. Ich spüre eine warme Träne meinem Gesicht hinunter laufen. Auf einmal ist alles verschwommen und ich sehe nichts mehr. Ich habe Atemnot, weshalb ich stehen bleibe um Luft zu holen und meine Tränen wegzuwischen.

Unerwartet werde ich von zwei großen Scheinwerfern geblendet. Als ich mich zur Seite drehe, merke ich, dass ein Auto gerade mit einem schnellen Tempo auf mich zufährt. Ich stehe steif wie ein Stock da und starre das Auto an. Ich stehe mitten auf der Straße und kann mich kaum bewegen. Die Kraft finde ich nicht auf mich von der Straße weg zu bewegen. Und dann schwirren in Sekundenschnelle verschiedene Gedanken, Momente und Bilder durch meinen Kopf.

Ich sehe nur das Wichtigste vorbeiziehen. Die Tage in London. Das erste "Hallo", das ich mit Harry ausgetauscht habe. Den Blödsinn den wir gemacht haben. Die lustigen Momente. Sein Grinsen. Sein Lachen. Seine wunderschönen Grübchen und seine wunderschönen grünen Augen. Seine wuscheligen Haare. Einfach Harry. Das erste "Ich liebe dich", das ich von einem Jungen erhalten habe. Von Harry! Meinen ersten Kuss mit Harry. Es war mein erster Kuss überhaupt. Mein erstes Mal mit Harry. Und als letztes das Foto mit diesen unbekannten Mädchen und Harry's letzte Nachricht vor mir. Wenn ich jetzt sterbe, wer wird Harry sagen, dass ich ihn liebe? Würde er mich überhaupt vermissen? Wer sagt meiner Mutter, dass sie mir die wichtigste Person in meinem Leben ist und wie sehr ich sie liebe? Wer sagt Max, dass er mein bester Freund ist und ich ihm so dankbar für alles bin? Dass ich ihn so sehr liebe? Niemand!

Ich schließe meine Augen, in denen sich weitere Tränen gesammelt haben.

Minuten vergehen und ich stehe immer noch angewurzelt da, mit geschlossenen Augen.

,,Katie? Heey, was ist los", höre ich eine Stimme vor mir. Ich öffne mühsam meine Augen und sehe eine männliche Gestalt vor mir. Sie hat braune Haare. Etwas länger und mit leichten Locken. Sie ist viel größer als ich.

Harry! Harry?

,,Was machst du hier", murmle ich in Trance vor mir hin.

,,Dir helfen. Was machst du hier? Ich hätte dich überfahren können", schimpft mich die Person vor mir. Aber dennoch klingt sie besorgt.

,, Es tut mir leid. Ich liebe dich", antworte ich traurig und enttäuscht von mir selbst.

,, Was? Nein. Das glaube ich nicht", antwortet Harry verwirrt.

,,Doch ich liebe dich", wiederhole ich nun schluchzend.

,,Komm wir gehen erstmal ins Auto. Ich fahre dich nach Hause. " Ich nicke und steige ins Auto hinein.

,, Harry", murmle ich wieder vor mir hin.

,,Was ist mit Harry", fragt mich die Person neben mir.

Ich kann nichts mehr sagen, weil ich zu müde bin, weshalb ich nur meine Augen schließe.

....

Ich höre wie jemand flüsternd mit einer anderen Person diskutiert.

,,Nein. Das geht so nicht weiter", höre ich eine männliche Stimme sagen.

,, Ich weiß. Aber ich weiß auch nicht was ich machen soll. Sie liebt ihn doch", höre ich eine weibliche Stimme antworten.

,,Ja das weiß ich auch, aber sie wird sich vielleicht noch etwas antun oder ihr wird etwas passieren. Heute hatte sie Glück. Das darf nicht wieder passieren", erklärt die männliche Stimme.

Ich öffne langsam die Augen um zu sehen wer das ist. Als ich die Augen öffne merke ich, dass ich wieder Zuhause bin und auf der Couch im Wohnzimmer liege, zugedeckt mit einer Decke. Langsam und vorsichtig setze ich mich auf. Ich kann nicht glauben, dass ich noch lebe und unverletzt bin. Nur, dass mein Kopf dröhnt, weshalb ich etwas meine Augen zusammen kneife. Ich Blicke über die Couch und sehe Christian mit meiner Mum am Türrahmen reden. Als mich meine Mutter erblickt, kommt sie sofort mit einem kleinen erzwungenen Lächeln.

,, Heey Spätzchen", sagt sie flüsternd. ,, Wie geht geht's dir denn?"

,, Mein Kopf schmerzt höllisch, aber sonst ganz okay", antworte ich während ich meinen Kopf mit meiner Hand stütze.

,,Mum?"

,, Ja Schätzchen? "

,,Wo ist Harry", frage ich bedrückt.

,, Auf Tour", antwortet sie verdutzt. ,,Das weißt du doch oder?"

,,Ja er war es. Er hat mich doch heute gerettet", erkläre ich ihr überzeugt.

,, Nein Katie. Das war nicht Harry", mischt sich Christian plötzlich ein. Ich drehe sofort meinen Kopf zu ihm und hoffe auf eine Erklärung.

,, Ich war's. Harry ist immer noch auf Tour."

Mein Kopf dröhnt jetzt noch stärker und ich fühle mich so schlecht. Bin ich etwa verrückt? Harry stand doch vor mir. Oder doch nicht?

,, Oh Gott", murmle ich, nachdem ich mein Gesicht in meine Hände gelegt habe. Ich bin doch nicht verrückt! Das kann nicht sein.

,, Ich kann nicht mehr", berichte ich den beiden, die mich erwartungsvoll anschauen, bevor ich hinauf in mein Zimmer verschwinde und die Tür hinter mir verschließe und mich auf mein Bett schmeiße.

Story of my Life (Harry Styles) [wird bearbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt