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Ich sah, wie er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. Ich neigte meinen Kopf zur Seite, sodass sein Pistolenlauf aus meinem Gesicht war und stürmte auf ihn los.
Ich krallte mich in die Gurte seines 3DM und riss mich mit ihm vom Dach. Ich spürte, wie wir runterfielen, doch damit er nicht selbst starb, musste er den Fall abbremsen.

Er schoss seine Haken in die Wand und flog zusammen mit mir durch die Lüfte.

„Ich habe ja gerne weibliche Begleitung, aber du bist mir zu lästig."
Er holte mit seiner Faust aus und schlug mir ins Gesicht, damit ich abfiel, doch ich griff nach seinem 3DM und löste den Haken aus der Wand.

Wir stürzten einige Meter in die Tiefe und bei dem Aufprall blieb mir für einige Zeit die Luft weg. Ich rappelte mich hoch und ich hatte nichts weiter im Kopf, als dass ich diesen Mann von Enzo kriegen musste.

Ich sah, wie auch Kenny sich erhob und der Schwindel überkam mich. Scheiße. Ich verfluchte Hanji mit ihrem Teufelszeug.

Ich sah auf den Boden einen großen Stein, den ich hochhob, bevor Kenny wieder aufrecht stand.

„Komm schon, Schätzchen.", hörte ich Kenny sagen und mich überkam bei seinen Worten eine Übelkeit, dass ich das Gefühl hatte, auf der Stelle kotzen zu müssen.
„Du weißt doch, dass ich nur das will, was mir auch zusteht."

„Er steht dir nicht zu."

„Ach? Mir eher als dir. Schließlich habe ich bei der Zeugung großartige Leistungen erbracht."
Seine Hüfte schnellte einige Male nach vorne und er lachte laut, was mich rasend machte. Wie gerne würde ich mich auf ihn stürzen und ihm mit dem Stein in meiner Hand das Hirn aus dem Kopf prügeln.

Ich sah eine Person, die hinter Kenny auftauchte und als ich mich vorsichtig umsah, bemerkte ich noch mehr Menschen. Sie alle schienen zu Kennys Leuten zu gehören und sie waren viele.

„Wie habt ihr euch einen Weg nach oben verschafft, ohne aufzufallen?", fragte ich ihn, um Zeit zu gewinnen.
Ich wusste nicht, wie lange Levi brauchen würde, bis er bemerkte, dass ich nicht immer noch auf dem Dach verbrachte, bis er mich dann fand und mir endlich mal zur Hilfe eilen würde.
Ich brauchte etwas Zeit. In meinem aktuellen Zustand würde ich einen Kampf gegen Kenny nicht überleben.
Wobei ich mir nicht sicher war, ob ich den auch überleben würde, wenn ich gesund wäre-

Ich sah eine schnelle Bewegung von rechts und ohne darüber nachzudenken, holte ich mit meinem Stein in der Hand aus und schlug sie der Person ins Gesicht.

Einer von Kennys Leuten fiel neben mir zu Boden und schlitterte noch ein Stück, ehe er am Boden zusammenbrach und sich nicht mehr rührte.
Ich beobachtete noch, wie sich eine Blutlache unter seinem Kopf ausbreitete, als ich die nächste Bewegung bemerkte.
Ein weiterer Mann kaum auf mich zu und auch wenn ich die Arme vor meinem Oberkörper verschränkte, traf er mich und ich taumelte einige Schritte nach hinten.
Er holte wieder aus und wollte mich schlagen, als ich ihm den Stein ins Gesicht warf.

Ich hatte noch nicht einmal die Möglich zu sehen, ob ich getroffen hatte, als mich etwas hart am Rücken traf. Ich flog nach vorne und bevor ich zu Boden fallen konnte, traf mich der nächste Schlag und ich wurde wieder in die andere Richtung geschleudert.

Es fühlte sich an, als würde ich wieder von den Soldaten verprügelt werden. Ich landete noch nicht einmal auf dem Boden, als ich wieder getroffen wurde.

Ich sah nichts mehr. Bei jedem Treffer wurde mir kurz schwarz vor Augen und bevor sich meine Sicht wieder klären konnte, wurde ich wieder getroffen.


„Stopp! Ich will sie lebendig!", hörte ich Kennys Stimme und ich sackte wie ein nasser Sack zu Boden. Ich konnte mich nicht rühren, doch ich spürte, wie Kenny mich am Haar packte und nach oben zog.

Ich merkte, wie mein Auge zugeschwollen war, doch durch das andere sah ich sein hässliches Grinsen, was ich ihm nur zu gerne mal rausgeprügelt hätte.

„Jetzt sag mir, wo mein Junge ist."

Das Grinsen war ihm entwichen, stattdessen sah ich, wie wütend er war.

„Verpiss...dich.", brachte ich gurgelnd heraus und er schmiss mich an meinen Haaren zur Seite, sodass ich gegen eine Hauswand knallte. Ich hörte noch, wie mir ein Keuchen entwich, doch dann wurde es nur noch schwarz um mich und ich fiel in Ohnmacht...

Ich hörte das Toben um mich, doch ich hatte nicht die Kraft, meine Augen zu öffnen. Ich spürte, wie jemand an meiner Schulter ruckelte und meinen Namen rief.
Doch dann wurde ich wieder ohnmächtig.

Ich wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, doch es war furchtbar laut. Ich wollte ihnen sagen, dass sie leise sein sollten, doch ich schaffte nicht einmal, meinen Mund zu öffnen, als ich wieder das Bewusstsein verlor.


Es ist stiller geworden, doch es war kalt. Ich spürte, wie ein Wind durch meine Haare wehte. Ich fror. Ich hätte zittern müssen, doch ich tat es nicht. Ich war an einen Körper gebunden, so vermutete ich, denn ich stürzte nicht hinunter.
Für einen Augenblick dachte ich darüber nach, ob ich fliegen würde, dann umfing mich das nichts.

Ich spürte etwas nasses an meinem Oberkörper, wodurch ich noch mehr fror. Wieviel Zeit war vergangen? Ich wusste es nicht.
Wo war ich?

Mit wem war ich?

Ich hatte keine Ahnung. Doch es war egal. Ich konnte mich nicht bewegen und auch wenn es hier kalt und nass war, so war es hier still.
Ich spürte, wie mich die Ohnmacht erwartete und ich empfing sie gerne...


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