Kapitel 6

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Severus stand von seinem Stuhl auf und ging den Flur entlang zur Haustüre. Er öffnete und blickte nun in das Gesicht eines Mannes. Der Besucher hatte schulterlanges, braunes Haar, einen ebenso kastanienbraunen Bart und trug eine schwarze Robe. ,,Snape", zischte er leise. Severus musterte ihn abfällig, denn er wusste genau, wer dieser Mann war. Es war Rodolphus Lestrange.
Snape ignorierte den spitzen Unterton in seiner Stimme gekonnt und sagte ruhig: ,,Rodolphus. Was führt dich zu mir?"
Rodolphus antwortete knurrend: ,,Du weißt genau wieso ich hier bin, Snape. Wo ist sie?"
Severus beschloss, sich auf dumm zu stellen und fragte scheinheilig: ,,Sie? Von wem redest du, Lestrange?"
Rodolphus schnaubte und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Bellatrix hinter Snape auftauchte. Sie hatte wohl die verhasste Stimme ihres Ehemannes vernommen. ,,Was willst du hier, Rod?", stellte Bella ihn zur Rede.
Er sah seine Frau an und erwiderte: ,,Was ich hier mache? Das sollte ich eher dich fragen!"
,,Das geht dich überhaupt nichts an!", zischte sie.
Rodolphus ging drohend einen Schritt auf sie zu und schrie ihr entgegen: ,,Natürlich geht es mich etwas an, wenn meine Frau sich mit einem Halbblut abgibt, in seinem Haus schläft und somit auch meinen Ruf in den Dreck zieht!"

,,Du interessierst dich doch sonst auch nicht für mich! Also gib dir keine Mühe jetzt damit anzufangen!", brüllte Bellatrix.
Das war nun genug für Snape und er stellte sich zwischen die beiden. ,,Genug jetzt!", tadelte er streng. Denn er wusste genau, das dieser Streit sonst noch Stunden andauern würde. Rodolphus wollte noch etwas erwidern, doch Severus brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
,,Wenn ihr euch nicht unterhalten könnt wie normale Leute, dann seit besser still. Bella ist eine erwachsene Frau und kann sich aufhalten wo sie will. Das weißt du, Lestrange.", sagte er in einer kühlen Stimmlage. Rodolphus entkam ein abfälliges Gelächter, doch schon wenige Sekunden später wurde er wieder ernst.
,,Das würde dir doch gerade recht kommen, wenn ich dir freies Spiel lasse und du dich in aller Seelenruhe mit meiner Frau begnügen kannst. Aber so läuft das nicht!", keifte er erbost.
Mit einem leichten Seufzen blickte Snape Rodolphus in die vor Wut blitzenden Augen und entschloss: ,,Du gehst jetzt besser. Wir haben nun genug von deinem Wirren Gerede."
Seine Stimme war ruhig, doch trotzdem war sie auf eine sehr besondere Art auch ziemlich bedrohlich. Das schien auch Rodolphus zu bemerken. Denn nachdem er sowohl Severus als auch Bellatrix ein letztes Mal böse anfunkelte, machte er auf dem Absatz kehrt und entfernte sich von Snape's Grundstück. Als er sich etwas entfernt hatte verschwand er in einer Rauchwolke und apparierte.
Severus drehte sich zu Bella um. Die Todesserin lehnte am Türrahmen und sah ziemlich blass aus. Doch das lag keines wegs daran, dass ihr das Frühstück nicht bekam. Nein... ihr war etwas bewusst geworden. Etwas, was sie beunruhigte. Der Gedanke daran, welche Folgen es haben konnte, dass sie es erst jetzt bemerkte, ließ Bellatrix erschaudern.
Mit besorgter Miene ging Severus auf sie zu und legte ihr eine Hand an die Wange. ,,Ist alles in Ordnung, Bella?", fragte er, während er mit dem Daumen über ihre Haut streichelte.
In Ordnung würde für Bellatrix wohl erst wieder alles sein, wenn sie Klarheit über das hatte, was sie im entscheidenden Moment übersehen hatte. Doch das sollte Snape nicht erfahren. Zumindest jetzt noch nicht. Also nickte Bella nur stumm und murmelte dann: ,,Ich muss mal kurz ins Bad." Auf dem Weg dort hin klopfte ihr Herz ihr bis zum Hals.
Denn sie kam der Gewissheit Schritt für Schritt näher.

Severus x Bellatrix- the beginning of the end Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt