Kapitel 19

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"Was soll das bedeuten?", fragte ich. Ich weiss nicht ob ich Angst hatte oder nicht.
"Ich weiss es nicht. Scheint so als ob ein Zukunftsseher uns  gesehen hat. Jack mag es sicherlich nicht, dass es jetzt zwei von uns gibt.", erklärte Shan. Wir liefen weiter durch die Stadt.
"Wer ist Jack?", fragte ich.
"Der Anführer der Vampire."
"Und was machen wir jetzt? Bleiben wir hier?"
"Ich weiss nicht. Eine verkohlte Stadt hilft uns eigentlich nicht weiter."
"Aber sonst wird Rex uns nicht mehr finden.", sagte ich, bekam aber keine Antwort mehr.
"Dann müssen wir ihm eine Nachricht schicken, aber hier werden sie uns finden. Ich weiss nicht ob du schon bereit bist zu töten. Hast du schon einmal einen Vampir getötet?", fragte Shan.
"Ja, ich glaube schon.", antwortete ich und Shan zog seine Augenbrauen nach oben.
"Bleiben wir erst einmal hier. Wir können immer noch gehen.", sagte Shan und ging in eins der Häuser. Ich folgte ihm. Shan strich mit seinen Händen an den Wänden entlang.

"Hier habe ich gewohnt.", sagte er. Ich sagte nichts dazu und ging wieder nach draussen, um ihm ein wenig Privatsphäre zu geben. Immerhin war er gerade wieder dort, wo er aufgenommen wurde nach seiner speziellen Verwandlung. Draussen wurde es immer dunkler. Ich ging zu einem Ring aus Steinen. Das war das Lagerfeuer, nehme ich mal an. Also ging ich in den Wald nebenan um Holz zu sammeln. Gut, vielleicht war das ein bisschen gefährlich, da die Vampire uns auf der Spur waren, aber wenn Vampire kommen würden, könnte ich sie besiegen. Ich fand ein paar Baumstämme und zog sie zum Lager. Für normale Werwölfe wäre das wahrscheinlich jetzt schon anstrengend gewesen, aber ich hob die Baumstämme, als wären sie Äste. Beim Lager brach ich die Baumstämme auseinander und legte sie in den Kreis aus Steinen. Ich ging wiederwillig zu Shan.

"Hast du vielleicht eine Idee, wie wir das Holz anzünden könnten?", fragte ich.

"Ja.", murmelte er und ging an mir vorbei aus dem Haus. Er konzentrierte sich und plötzlich flammte eine Flamme an seinem Finger auf. Er steckte seine Hand unter das Holz und liess sein halben Arm entflammen.

"Wie... Wie hast du das gemacht?", stammelte ich.

"Ich besitze die Kontrolle über alle vier Elemente.", sagte er und formte seine Hand zu einer Kugel. Ich hörte Wasser plätschern. Shan öffnete seine Hände wieder und darin befand sich eine Kugel aus Wasser. Er warf sie mir zu und ich versuchte noch auszuweichen, doch es war zu spät. Jetzt war ich klitschnass.

"Hey! Das ist unfair!", rief ich. Plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. ... die Zukunft und der Beschützerinstinkt. Ausserdem sehe ich Wasser und Erde. Jetzt noch Feuer. Und jetzt Luft und Geist. Was hatte denn das jetzt zu bedeuten? Ach ja... Ich erinnere mich. Das hat dieser Mann gesagt, der meine Gaben vorhersehen sollte. Ich besitze auch die Elemente. Ich glaube, sie waren bis jetzt einfach noch nicht aktiviert. Also liess ich den Wind um mich herum wehen. Meine Haare verwehten. Ich hob meine Hände und stiess den Wind mit viel Kraft zu Shan. Er sah mir einfach zu und hob ebenfalls die Hände. Sein Wind war viel stärker als meiner. Ich aktivierte den Geist und liess Müdigkeit zu Shan fliessen. Er sackte auf die Knie.

"Gibst du auf?", lachte ich.

"Niemals.", sagte er und stand wieder auf. Jetzt lief er zu mir. Er nahm meinen Kopf in die eine Hand und mit der anderen umschlang er meine Hüfte. Was passierte da gerade? Er presste seine Lippen auf meinen Mund. Meine Augen hatte ich weit aufgesperrt. Jetzt wirrten mir die Bilder von Luke's Vergewaltigung in meinem Kopf herum. Nach einer Weile hatte er sich von mir gelöst.

"Oh... Sorry... D-das wollte ich nicht... H-hast du meine Gefühle kontrolliert?", fragte er verwirrt.

"Ob ich deine Gefühle kontrolliert habe? Spinnst du? Als ob ich so etwas tun würde!", rief ich. Shan's Augen weiteten sich. 

"Nein, das war ich.", sagte eine unbekannte Stimme. Ich drehte mich um. Da standen etwa zwanzig Vampire.

"Hi Shan.", sagte ein anderer Vampir. Shan fing an zu knurren und verwandelte sich in einen Werwolf. Das hatte nichts gutes zu bedeuten. Das bedeutete nämlich, dass er in Angriffsposition ging. Ich verwandelte mich ebenso. Ich fühlte mich einfach stärker in Werwolfsgestalt. Shan knurrte.

"Oh, der feine Herr will kämpfen.", sagte wieder ein anderer Vampir. Mit diesen Worten sprang Shan auf die Vampire. Schon binnen Sekunden hatte der erste Vampir keinen Kopf mehr. Ich sprang ebenfalls los auf die Vampire. Ich riss vielen den Kopf ab. Ich fühlte mich gut dabei. Nun waren nur noch etwa fünf Vampire übrig. Ich nahm an, dass das die Anführer waren.

"Nun wie ich sehe, sind unsere Anhänger zu schwach.", sagte ein Vampir zu den anderen.

"Was wollt ihr gegen uns machen?", fragte Shan.

"Weisst du... In all diesen Jahren hast du eines nicht gelernt. Wir sind zwar schwächer als ihr, jedoch sind wir mehr. Und wir werden immer mehr. Eines Tages kommen wir alle, und gegen tausende habt ihr keine Chance.", sagte der Vampir und lachte. Shan sagte nichts mehr. Er knurrte nur und wollte losspringen, doch bevor er überhaupt zum Sprung ansetzen konnte, waren die Vampire weg. Jetzt standen wir alleine im Wald und schauten uns an.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 28, 2015 ⏰

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