Kapitel 13

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Er zog mich aus. Ich überlegte. Sollte ich nun wirklich mit ihm schlafen? Nein. Ich war erst sechzehn!

''Luke...'' begann ich, doch er unterbrach mich.

''Ich weiss dass du es willst.'' sagte er.

''Nein, ich will nicht.'' sagte ich verzweifelt, doch nun hatte er schon meine Hose ausgezogen. Ich versuchte mich zu wehren, doch er hielt mit seinem einten Arm meine beiden Hände über meinem Kopf zusammen. Ich versuchte ihn mit meinen Beinen zu schlagen, und ihn von mir runter zu schubsen. Er setzte sich einfach auf meine Beine. Ich war nun wehrlos und fing an zu wimmern. Ich hatte noch eine einzige Chance. Ich schrie so laut ich konnte. Sofort liess er meine Hose los und hielt mir mit seiner freien Hand den Mund zu. Er holte eine Schnur aus seiner Hosentasche und band mir die Hände zusammen. Eine zweite Schnur befestigte er an meinen Knöcheln. Ich konnte nicht mehr weglaufen. Er nahm ein Tuch und wollte es mir um den Kopf binden, doch dazu musste er für einen kurzen Moment meinen Mund loslassen und ich schrie noch lauter als vorher. Luke erschrak und gab mir eine Ohrfeige. Langsam zog er mir meine Hose aus. Ich sah, dass er es genoss. Dann zog er mir mein T-Shirt aus. Es war gewaltsam, wie er das machte. Als er merkte, wie ich mich wehrte, gab er mir noch eine Ohrfeige. Nun lag ich nur noch in Unterwäsche da. Er machte mir meinen BH auf, und als ich mich wieder wehrte, schlug er mich mit der Faust, und alles wurde schwarz.

Als ich wieder aufwachte, lag ich ich immer noch nackt im Bett. Mir war kalt. Wo war Tresha? Ich konnte mich mit Mühe aus der Fussfessel befreien. Ich konnte so unmöglich auf den Gang hinaus. Ich ging zu einer Heizung und rieb das Seil an einer scharfen Kante. Nun waren auch meine Hände befreit und ich konnte mir das Tuch um den Mund wegnehmen. Dann sah ich die Socke. Sie lag auf der Bettkante. Es war keiner von mir. Es war auch keiner von Tresha. Die Socke war von Luke. Dann wurde mir klar: Ich wurde vergewaltigt. Ich schluchzte auf. Ich wollte plötzlich mit keinem mehr reden. Ich ging ins Badezimmer um mir ein Taschentuch zu holen als ich mich im Spiegel sah. Beide Augen waren blau, an meiner Wange war ein Abdruck seiner Hand. Überall an meinem Körper waren blaue Flecken. Da bemerkte ich eine Nachricht am Spiegel: 'Ein Wort zu Rex und jemand wird sterben.' Sie war mit rotem Lippenstift geschrieben. Ich bekam noch grössere Angst, als ich vorher schon hatte. Er würde Tresha umbringen. Ich weiss nicht ob ich die Morddrohung ernstnehmen soll. Man hört ja immer, dass man unbedingt mit jemanden darüber reden soll. Ich fühlte mich alleine. Ich zog mich an und legte mich in Tresha's Bett. Ich konnte mein Bett nichtmehr ansehen. Tresha kam rein. Sie kam zu mir und erzählte mir von Ryan. Ich hörte ihr nicht zu. Ich drehte mich zur Wand und starrte ins Leere. Mir rollte eine Träne über die Wange. Immer wieder sagte ich zu mir: Ich wurde vergewaltigt. Ich wurde vergewaltigt. Ich wurde vergewaltigt. Ich wurde vergewaltigt.

''Hörst du mir überhaupt zu?'' fragte Tresha laut. Erst jetzt merkte sie dass ich weinte. Auch ich merkte es erst jetzt. ''Hey was ist los?'' Tresha war besorgt. Ich schlug um mich. ''Lily!'' sie wich zurück. Ich rannte aus dem Zimmer. Ich rannte und rannte. Als ich im Wald war, sprang ich auf. Ich hatte nun ein Fell und Pfoten. Krallen und eine Schnauze. Ich rannte weiter. Ich wusste dass es gefährlich war wegen den Vampiren. Ich rannte. Nach einigen Minuten sprang ich noch einmal auf. Jetzt war ich wieder ein Mensch. Ich schrie auf. Immer wieder schrie ich 'Nein!' Es kam eine Gestalt aus dem Wald. Es war kein Vampir. Es war Rex. Er nahm meine Arme und hielt sie fest. Ich schrie weiter. Doch langsam verstummte es. Jetzt rannen mir nur noch Tränen runter.

''Ist schon okay.'' sagte er beruhigend. Doch ich war nicht ruhig. Ich wusste, dass wenn ich hier blieb, würde ich etwas sagen und dann würde Luke Tresha umbringen. Ich befreite mich aus seinem Griff und rannte, sprang und verwandelte mich wieder. Ich wusste dass ich schneller war als Rex. Und dann sah ich ihn. Ich war geschockt. Dort stand Luke. Mein Körper hörte nicht auf mich. Ich griff ihn an. Ich sprang auf ihn zu und versuchte ihm die Kehle aufzureissen. Doch dann sah ich meinen Bruder. Ich wollte mit einer Pfote nach ihm greifen, doch da war nichts. Ich griff ins Leere. Nun waren Luke und Rex beide verwandelt. Ich hatte keine Chance gegen zwei erfahrene Wölfe. Ich legte mich auf den Boden.

'Verwandle dich' sagte mir Rex. Als ich mich verwandelt hatte, verwandelten sich auch Rex und Luke. In dem Moment als sie in die Luft sprangen, rannte ich los in mein Zimmer. Ich nahm den Lift, somit war ich sicher, denn es gab nur ein Lift. Ich schoss in mein Zimmer und dort erwartete mich Tresha. Sie sprang sofort auf, als ich die Tür öffnete. Ich war gefangen. Ich konnte zu niemandem gehen. Ich kannte praktisch keiner aus der Klasse. Ich kannte nur Tresha und Rex, denen ich noch vertraute. Und die sind nun gerade auf der jagt nach mir. Ich sah das Fenster am Ende des Flures. Ich rannte darauf zu. Es war der fünfte Stock. Hinter mir hörte ich ein Schrei. Als mein Körper durch die Scheibe brach, fühlte ich mich wie an dem Tag, als ich alles verlor.

Die VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt